[Advanced] Wurmkompost ganz leicht zu Hause

Back to the roots …:grin: (der musste jetzt sein)

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Dabei einen durchziehen…
…dann wird das schon. :joy:

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:smiley: Sorry, der musste jetzt…

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@ca4711
Denn man tau.
Setz’ ein paar Würmer rein. :smile:

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haha, was soll ich sagen – ich freu mich riesig darauf, eure Bauwerke zu sehen!!! :joy:

Der olle Blumentopf als BAuelement sozusagen haha ist dabei garnicht so weit her geholt, viele Würmer machen ja solche zu ihrer Wahlheimat :grin:

Grüße!

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…und los legen…:facepunch:t2::rofl:

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@calliandra
Hast Du schon mal versucht, der Ausgangsmischung
Hefe zuzugeben?

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haha interessant dass fragst, hab grad heute über bokashi herumgelesen, und zwar als Vor-Kompostierungsstufe für Zutaten wie Fleisch.

Ich hab ja dieses erste Jahr hauptsächlich vegetarisch gearbeitet (sieht ma von den Eierschalen ab), und hatte vor einigen Wochen meine ersten Versuche mit Käse gemacht. Die Würmer lieben den, in Maßen beigefügt. :smiley:

Aber als ich dann voller Übermut die Kotelett-Knochen einfach in die Kiste warf, mann das hat dann schon gemieft. Daher die Idee, solche hoch eiweisshaltigen Sachen erst mit fakultativen Mikroben vorzubearbeiten.

Dabei ist mir aufgefallen, dass bokashi explizit auch mit Hefepilzen arbeitet. Und die Zubereitung im boklashi-Eimer, unter möglichst luftarmen Bedingungen, begünstigt auch deren Aktivität.

Aber in der Wurmkiste selbst werden sie nicht gedeihen, da wir dort ja absichtlich aerobe Zustände pflegen, um die richtige Bandbreite an Mikroben für unsere Pflanzen heranzuzüchten.

Wenn wir aber unsere Speisereste vorab zu bokashi verarbeiten und sie dann in die Kiste geben, wird das kein Problem (vorausgesetzt adäquate Mengen und so :wink: ) - die Hefen werden einschlafen und die fakultativen Mikroben dezimiert in dem Maße in dem die Kompostwürmer sie fressen und durch ihr Verdauungsmilieu neutralisieren.
(Es überleben ja einige Bakterien die Quetscherei, die im Verdauungstrakt des Wurmes passiert, soweit ich es verstanden habe bietet dann das hintere Milieu die besten Bedingungen für hilfreiche Bakterienstämme, die sich dann entsprechend beginnen zu vermehren…Sieg durch Verdrängung :grin:)

Soweit meine heutigen Gedanken zu Kompostierungsprozessen, bei denen auch Hefen aktiv werden könnten! :blush::v:

Bokashi wird ja oft als Ausgangsmaterial für den Wurm-
komposter genommen. Dazu kommst Du aber kaum
ohne EM aus und der Preis dafür ist so üppig, dass es
mir ein bisschen wie Beutelschneiderei vorkommt (natür-
lich ist die „Herstellung“ aufwendig). Da sich die Milch-
säurebakterien sehr schnell, und die Hefepilze (sind ja
auch eher Bakterien) schnell vermehren, die Phytoalgen
aber langsam, geht das Gleichgewicht schnell verloren
und neues EM muss her.

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Ja ich hatte heute mich der Vorstellung hin gegeben, dass wenn so ein EImer mal läuft, ma ja den Abfluss, der beim bokashi normal ist, ja einfach wieder nach oben cyclen kann, aber das wird sicher über die Zeit immer fragwürdiger von der mikrobiellen Zusammensetzung her…
Ich hab jedenfalls auf Anhieb keine autarke DIY Lösung gefunden - leider!

Hab ich als Laie halbwegs ne Möglichkeit rauszufinden ob der Zustand in der Kiste passt und mein
Kompost in Ordnung ist?

Also ohne den einfach direkt zum Anbau zu nutzen? :wink:

Kompot in Wasser lösen und PH-Wert messen oder sowas?

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@ca4711
Der pH-Wert ist keine Zeigergröße für einen guten
Kompost. Wenn Du einen Haufen im Garten hast,
ist er gut, wenn er nicht schimmelt (was er tut, wenn
er zu trocken ist) und nicht fault (was passiert, wenn
er zu nass ist). Wenn Würmer drin sind (schon mehr
als einer :wink:) und sich hier und da weiße Mycelfäden
zeigen, ist er in Ordnung. Um die Aktivität innerhalb
des Haufens besser zu beurteilen, musst Du einer
Probe mit dem Mikroskop zu Leibe rücken (wie von
calliandra weiter oben beschrieben).

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Ich habe leider keinen Garten, aber ihr habt mir da jetzt was in den Kopf gesetzt… Mal schauen ob ich in der Küche ein wenig umstellen kann :wink:

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@ca4711
Ich war lange unentschlössen, habe aber nun den
Vorsatz gefasst, einen Wurmkomposter zu bauen. :wink:

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Ich muss jetzt doch nochmal zum Ablauf fragen auch wenn es oben ja erklärt ist :slight_smile:

Also, angenommen wir haben drei Kisten. Alle Kisten haben unten das in den Fotos sichtbare Drahtgitter.
Kiste 1 wird befüllt mit Material und Würmern. Irgendwann ist die „voll“ und „kompostiert“.
Wie bekomme ich die Würmer jetzt von der vollen Kiste in die mit dem unkompostierten Material?
Das Material liegt da idealerweise erstmal ne Weile da es von den Bakterien „vorzersetzt“ wird?

Ich hau Avocado rein, warte bis die sich sammeln und ziehe die durch rübersetzen um?

Ich packe Avocado in die neue Kiste und alle Würmer krabeln magisch durch das Drahtgitter nach unten? Neee, ne? :slight_smile:

Das Drahtgitter hat nichts mit „Kompost fällt durch wenn er fertig ist“ oder „Würmer wandern durch“ zu tun sondern dient nur der Belüftung oder?

Recyclen von „verbrauchter“ Erde bis zu einer gewissen Menge ist dabei auch möglich?

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Ja es gibt einige nicht-mikroskopische Wege, zumindest zu wissen, ob der Wurmkompost halbwegs in die richtige Richtung geht.

Das fängt mit der guten Kultur an: wenn du weisst, dass Du immer so gefüttert hast,

  • dass es weder zu Nässestau,
  • übermäßiger Erhitzung, noch
  • zu starker Geruchsentwicklung gekommen ist (sprich: du hast zu keinem Zeitpunkt die Populationen anaerober Genossen gefördert),
  • und deine Zutaten in dem C:N Verhältnis hinzugefügt wurden, der für die gewünschten Pflanzen passend ist (50:50 ist ganz gut für unsere Einjährigen),

kannst schon einmal davon ausgehen, dass er auf jeden Fall mal ein förderliches Substrat ist. Wahrscheinlich eher bakteriell, aber ziemlich sicher auch mit der entsprechenden Fressgarde (Protisten, Nematoden, usw.), die die in den Bakterien gespeicherten Nährstoffe für die Pflanze dann verfügbar machen. Das sind die ersten, die im Sack, der im Gartencenter aufgestapelt Regen und Sonne ausgesetzt ist, dahinsterben. Du weisst also von vornherein, dass die Nase vorn hast mit dem Eigenen :slight_smile:

Dann noch:

  • Die Farbe: sollte maximal ein sattes dunkles Braun sein, aber nicht schwarz!
    je dunkler, je mehr Huminsäuren, fuchsbrauns deuten auf mehr fulvinsäuren hin

  • Der Geruch ist auch ein Indiz. Die Note „lauschiger Waldboden“ ist dabei erfreulich (ein sehr geruchssensibler Freund von mir schwört zusätzlich auf die Note „Karotte“ :smiley: ), Modergeruch, Babykotze, Kloake, oder gar Hundekacke hingegen sollten absolut nicht sein - aber wenn deine Kiste so stinkt, wirst das schon lange bevor sie fertig kompostiert ist bemerken und gegensteuern können :wink:

  • Visuelle Indizien:
    Die Textur des Komposts: Gute Durchlüftung und Aggregierung kann ma sehen, der Kompost ist flockig und krümelig.
    Und natürlich die schon von Lonnemoh erwähnten Pilzmycelien, wobei wir am liebsten so richtige Stränge, die fast wie feine Wurzeln aussehen wollen (im gegensatz zu flauschigen Schimmelpelzen).

Dann gibt es noch einen totaaaal gemeinen Test :anguished: haha
Bei richtig gutem Kompost nämlich ist der Anteil an Fulvin- und v.a.Huminsäuren sehr hoch. Das ist das Ergebnis der Arbeit einer sehr vielfältigen Bodengemeinschaft, und braucht auch ein bissl Zeit.
Und nachdem diese Säuren Gelbbraun bzw. Dunkelbraun sind, können wir das visuell überprüfen.

Man nimmt dazu eine gute handvoll Kompost, gibt es in einen feinmaschiges Tuch und lässt Wasser passiv hindurch fliessen. Dann lässt man die mineralischen Anteile (Lehm und Schluff) sich setzen. Da die Säuren wasserlöslich sindbleiben sie hingegen in Suspension.
Idealerweise (=der heilige Graal!) sollte dieses Wasser dann (in natürlichem Tageslicht) die Farbe von Halbbitterschokolade haben :joy:

Ich hab das sofort probieren müssen und war richtig geknickt danach haha
Es waren 2 Proben aus der Kiste: die hellere war Heruntergebröseltes in meiner „chillout zone“, also in der Abtropfschale. Und die dunklere von fertigem Wurmkompost.

Mäh. Das ist doch nicht einmal Milchschokolade? haha
War ein trauriger Tag.
Bis ich dasselbe mit einem Kaufkompost gemacht hab, der völlig trübe und dann am End blass hellgelb war. Dagegen schaut meine Karamellfarbe doch noch richtig lecker aus?! :stuck_out_tongue_closed_eyes:
D.h., dass dieser Kompost zwar schon einiges an Fulvinsäuren enthält, aber noch nicht die höchste Komplexität - die eben mit der dunkelbraunen Farbe der Huminsäure angezeigt wird, und DAS Fördermittel für das Wachstumförderlicher Pilze ist - erreicht hat.

Hab mich inzwischen damit abgefunden, dass es trotz im Grunde genommen einfacher Theorie in der Praxis dann doch auch die Erfahrung braucht, und dass nur weil wir jetzt per Mikroskop nachschauen können, wir trotzdem noch den intuitiven Zugang der Erfahrung, dieses Wissen in den Knochen, brauchen, um diese Edelkomposte dann wirklich auch zu machen.

Eine schöne Herausforderung, Schritt für Schritt dort hinzukommen! Und mein Zielnfür die nächsten 1-2 Jahre :smiley:

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Nur so zur Info :slight_smile::
Ich werde auf das Drahtgitter unten verzichten und
als Boden eine Steinplatte odr Fliese nehmen.

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[quote=„ca4711, post:55, topic:2030“]
Ich muss jetzt doch nochmal zum Ablauf fragen auch wenn es oben ja erklärt ist :slight_smile:

Also, angenommen wir haben drei Kisten. Alle Kisten haben unten das in den Fotos sichtbare Drahtgitter.
Kiste 1 wird befüllt mit Material und Würmern. Irgendwann ist die „voll“ und „kompostiert“.[/quote]
Genau.
Dann nimmst du die nächste Kiste, setzt sie drauf, machst eine kohlenstoffhaltige Schicht als unterste Lage und verteilst eine stickstoffhaltige Lage drüber, ganz wie normales füttern. Die Würmer bewegen sich ganz von allein dann dorthin, wenn der Zersetzungsprozess „au gout“ für sie ist :smile:.

In dieser Zeit wechseln sie noch viel zwischen den 2 Ebenen hin- und her.
Solange sie noch intensiv beim fressen sind in der vollen (unteren) Kiste, ist der Kompost eh noch nicht „durch“ und dann ists gut, dass sie noch runterwechseln und den durcharbeiten. Manche Leute füttern die Würmer zeitenweise absichtlich nicht, damit sie genau das machen, alles nochmal durcharbeiten.

Das mit der Avocado und ähnlichen „Super-Lockmitteln“ hilft nur zusätzlich, die Würmer dorthin zu bekommen wo wir sie wollen - wenn wirs eilig haben oder ein neues Kisten_system_ starten wollen und sie alle auf einen Haufen wollen, den wir dann bequem einfach rausschöpfen können.

[quote=„ca4711, post:55, topic:2030“]

Ich packe Avocado in die neue Kiste und alle Würmer krabeln magisch durch das Drahtgitter nach unten? Neee, ne? :slight_smile: [/quote]
Haha vielleicht ists klarer wenn wir nicht von oben und unten reden, sondern von fertig und aktiver Ebene. Die Avokado (bzw sonstige Leckereien) kommt in die Kiste, wo zur Zeit aktiv gefüttert wird, denn dort wollen wir sie haben, die Würmer. :smiley:
Wenn ich die fertige Ebene direkt vor der Ernte obenauf stelle, um mit der Lichtverdrängung zu beginnen, fütter ich auch meist vorher die aktive Kiste. Das allein hilft schon, dass sie sich in Bewegung setzen.

[quote=„ca4711, post:55, topic:2030“]
Das Drahtgitter hat nichts mit „Kompost fällt durch wenn er fertig ist“ oder „Würmer wandern durch“ zu tun sondern dient nur der Belüftung oder?[/quote]
Doch! :smiley:
Es ist daher auch wichtig, dass solche Maschen, bzw gebohrte Löcher in Plastikgefäßen, Durchmesser um die 5mm, und wenn ma sichs aussuchen kann, glatt verarbeitet sein sollten. Ichhab meine Lösung schlussendlich in der Form von Hasendraht gefunden.

Beim „fällt durch wenn er fertig ist“ allerdings, er ist wenn er durchrieselt nicht wirklich fertig.
Das Hellere beim Extraktbeispiel war so ein durchgerieselter. Auch von der Mikrobiologie her war er noch eher „roh“- einfach gestrickt und eher bakteriell, was sich nach weiteren 2 Wochen (glaub ich warens) schon wieder mehr zum fungalen hin verändert hat.

Ja! Die dosiert ma dann als „Kohlenstoff“ Anteil, und gibt Stickstoffhaltiges hinzu.
Ähnlich wie das Erdisieren bei Herwig Pommeresche by the way :grin:
Und wenn unsere Topferden einen guten Anteil an Belüftungsmaterial haben, umso besser :smiley:

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Danke ich glaub ich hab das verstanden :slight_smile:

Die Kisten schliessen bündig miteinander ab, d.h. der Maschendraht befindet sich auf einer anderen vollen Kiste. Deshlab können die Würmer auch die Ebenen wechseln!

In meinem Kopf war die untere Kiste nicht voll bis zum Rand sondern zum Beispiel 5cm Platz. Deshalb hab ich das nicht zusammen bekommen.

Alles klar :blush:

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Bitte gerne! :smile:

Hihi das ganzte funktioniert aber auch, wenn die Kisten nicht randvoll sind. Wenn sie von oben nach unten wollen lassen sie sich erst durchs Gitter durchrutschen und lassen sich dann fallen, rauf kommen sie glaub ich über die Seitenwände :smiley: