Der ultimative Grow-Guide für Anfänger - 2024 Edition - endlich LEGAL!

Anfängerguide Titelbild

Wer ganz neu in Sachen Cannabis Anbau ist, dem stellen sich wahrscheinlich Tausende Fragen. Was brauche ich alles? Wie geht das überhaupt? Und wo fange ich überhaupt an? Mit diesem Anfänger Guide wollen wir euch einen Einblick bieten, wie man mit Cannabis Anbau anfängt, was man alles braucht und was man wissen muss.

Update (10. April 2024): Dieser Guide wird aktuell rundum erneuert und manche Infos sind entweder veraltet oder einfach nicht korrekt angezeigt.

Die Rechtslage (Stand 10. April 2024)

Der nicht-kommerzielle Anbau ist endlich legal! Seit dem ersten April darf man endlich in Deutschland 100% legal bis zu drei Pflanzen anbauen.

Die wichtigsten Eckpunkte in Kürze:

  • Cannabis ist raus aus dem Betäubungsmittelgesetz und keine verbotene Substanz mehr!
  • Man darf zu Hause pro Person bis zu 3 Pflanzen stehen haben
  • Der Kauf vom Cannabis Samen aus EU-Ländern ist legal. Auch eine persönliche Mitnahme beispielsweise aus Holland oder Österreich ist nun erlaubt.
  • Zuhause darf man maximal 50 Gramm Gras pro Person lagern, bei 50-60g begeht man defacto eine Ordnungswidrigkeit. Alles über 60g wird als Straftat eingestuft
  • In der Öffentlichkeit darf man maximal 25 Gramm mit sich herumtragen. Bei 25-30g begeht man eine Ordnungswidrigkeit. Alles über 30g wird als Straftat eingestuft

Die Drei Grundsätze eines guten Growers

Hat man einmal seine eigene Rechtslage geklärt und festgestellt, dass der eigene Anbau 100% legal ist, kann man nun fortfahren. Alle anderen Leser dürfen gerne weiter schmöckern und das Szenario maximal im Kopf durchspielen.

Als verantwortungsvoller Mensch sollte man die drei Grundsätze eines guten Growers verinnerlichen:

Don't tell, don't smell, don't sell!

(auf deutsch: kein Weitererzählen, kein Geruch, kein Verkauf)

Don’t tell: Auch wenn Cannabis legalisiert ist, empfehlen wir aktuell eher diskret zu sein, gerade wenn man aus Versehen doch mal eine der Gramm-Grenzen unabsichtlich überschritten hat. Auch wenn die Rechtssprechung nun ein Machtwort gesprochen hat, das Cannabis Gesetz hat weiterhin Tücken. Man will schließlich unliebsamen und intoleranten Nachbarn und sonstigen Nichtsgönnern keine Angriffsfläche bieten.

Don’t smell: Beim Indoor Anbau ist ein Aktivkohlefilter absolute Pflicht. Neulinge unterschätzen, wie krass Cannabis Pflanzen spätestens in der Blütephase riechen werden. Schließlich sollen die Nachbarn nicht gestört werden. Auch wenn man beispielsweise Minderjährige im Haushalt hat, sollte man den Zugang zu den Pflanzen nicht nur sichern, sondern auch eine Geruchsausbreitung verhindern.

Don’t sell: Selbst wenn der Grow legal ist, ist der Verkauf meist nicht nur untersagt, sondern wird oft auch streng bestraft. Man sollte sein erstklassig gegrowtes Weed niemals verkaufen, nicht mal an Freunde. Besser ist es einfach zu verschenken, vorausgesetzt die andere Person ist nicht minderjährig und plant auch sselbstkeinen Weiterverkauf.

Eine vierte persönliche Grundsatzregel, die wir an dieser Stelle noch einfügen wollen:

Cannabis von Minderjährigen fernhalten!

Wir verurteilen aufs Schärfste, wenn jemand Gras an Leute unter 18 Jahren weitergibt. Ein verantwortungsvoller Grower stellt sicher, dass sein Cannabis NIEMALS in die Hänge von Kindern und Jugendlichen gerät. Wir werden hier Cannabis (genauso wie alle anderen bereits großflächig legalisierten Drogen wie Alkohol oder Zigaretten) niemals verharmlosen.

Unsere grundsätzliche Überzeugung ist, dass Cannabis (sofern es im jeweiligen Land und Umstand legal ist) erst ab 21 Jahren konsumiert werden sollte.

Die Planung – Vorab-Bedingungen

Wer Cannabis anbauen will, muss vor allem auf eins achten: DISKRETION!

Deswegen sollte man erstmal sicherstellen, dass die eigene Wohnsituation überhaupt einen Grow ermöglicht. Hier sollte man sich folgende Fragen stellen:

  • Sind alle Mitglieder des Haushalts damit einverstanden und auch in der Lage, Diskretion zu wahren?
  • Hat man einen geeigneten Platz, wo niemand die Box sehen UND hören kann? Ist evtl. eine Tarnung nötig, sofern man Besuch erwartet.
  • Gibt es potenziell gefährliche Mitwisser, die einen verpfeifen könnten?? (unliebsame Nachbarn oder Verwandte, Ex-Freund*innen)

Diese Punkte sollten unbedingt gut durchdacht werden. Und das BEVOR man anfängt zu Growen. Wenn auch nur ein Punkt fragwürdig ist, sollte man das Projekt wenigstens verschieben, bis man diese Sicherheitslücke(n) behoben hat.

Welche Growbox Größe ist die beste für mich?

Kommt ganz drauf an, wieviele Pflanzen man hochziehen will.

Die meisten Growboxen haben eine rechteckige Grundfläche mit 60x60cm, 80x80cm, 100x100cm und so weiter. Die Höhe wächst meist mit der Grundfläche und ist meist bei 140 bis 220cm.

Kurzgefasst:

  • Für einen typischen 3-Pflanzen Grow ist unsere ultimative Kaufempfehlung eine 80x80x180cm Growbox!
  • Wer ganz knapp bei Kasse ist oder nur wenig Platz hat, greift zu einer Growbox mit 60x60x160cm Maßen
  • Wer zu zweit growen will, dem empfehlen wir eine 100x100x200cm Growbox zu kaufen
  • Für Grows mit drei Leuten empfehlen wir eine 120x120x200cm Growbox

Die Größe der Grundfläche und die Höhe der Box entscheiden am Ende, wie viel man am Ende ernten wird. Die Anzahl der Pflanzen auf der Fläche spielt da eher eine zweitrangige Rolle. Würde man zu viele Pflanzen auf eine kleine Fläche quetschen, würden sie sich gegenseitig das Licht wegzunehmen und am Ende die gleiche Ernte abwerfen wie mit weniger Pflanzen.

Die meisten Growboxen kommen in quadratischen bzw. rechteckigen Grundflächen wie 60x60cm, 80x80cm, 100x100cm etc. Dann gibt es aber auch spezielle Formate, wie beispielsweise die UndrCovrLab Reihe, die exakt auf die Maße von schwedischen Kleiderschränken zugeschnitten sind.

Unsere Top-Empfehlung ist eine 80x80x180cm Growbox. Hier kann man genug anbauen, um den typischen Eigenverbrauch für 1-2 Personen zu decken. Und mit 180cm Höhe hat man mehr als genug Platz nach oben, falls die Pflanzen aus Versehen doch etwas zu hoch wächst.

Für Low Budget Grower ist eine 60x60x160cm Growbox das absolute Minimum. Damit lassen sich bis zu vier mittelgroße Pflanzen hochziehen. Allerdings kann man die Pflanzen nicht zu hoch wachsen lassen. Um den Platz optimal auszunutzen, sollte man hier ausschließlich zu LED Lampen greifen.

Unsere High-End Empfehlung ist eine Growbox mit 100x100x200cm Maßen. Hier man extrem viel Spielraum, was die Arbeit an den Pflanzen extrem komfortabel macht. Auch kann man sich entscheiden, ob man die Box komplett voll mit Pflanzen stellt oder lieber etwas Platz dazwischen lässt.

Wenn man sich mit zwei oder drei Freunden den Grow teilt, dann kann man sogar zu einer 120x120cm Growbox zu greifen. Darüber hinaus gibt es noch größere Growboxen mit 150x150cm oder sogar 240x120cm und 240x240cm Zelte = das sind stolze 5,76 m2! Solche Größen geht schon in Richtung XXL Grow und werfen massive Erträge ab.

Unser Tipp: Ist man zwischen zwei Größen unentschlossen, besser zu größeren Variante greifen. Mehr Tipps zu der Entscheidung gibt es in unserem Artikel: Welche Growbox Größe kaufen?

Phase 1: Grow-Equipment kaufen

Beim Indoor Anbau von Cannabis braucht man mehr Sachen, als es auf den ersten Blick scheint. Nicht nur braucht man eine Growbox, eine passende Lampe und ausreichende Belüftung. Dazu kommen auch Erde, Dünger, Töpfe in mehreren Größen sowie jede Menge weitere Utensilien.

Um am Anfang nicht völlig überfordert zu sein, kann man sich mit unserem Equipment-Guide unter die Arme greifen lassen. Das ist quasi die etwas ausführliche Variante dieses Anfänger-Guides, nur eben ausschließlich für Equipment.

Tipp: Für Anfänger empfehlen wir ein Growbox Komplettset zu kaufen. Allerdings ist nicht jedes Komplettset gleich gut. Wir zeigen euch, wie man gute Komplettsets erkennt und zeigen euch die besten, die es da draußen gibt.

Mehr dazu in unserer Growbox Komplettset Kaufberatung.

Grundsätzlich unterteilen wir die Grow-Equipment Liste in drei Teile:

  • Muss man haben“ – was die absolute Mindestausstattung darstellt
  • Schön zu haben“ – alles, was nicht unbedingt nötig ist, aber dem Grower das Leben einfacher machen
  • Und „Braucht man vielleicht“ – das sind Sachen, die nur bei bestimmten Problemen gebraucht werden

Must Have Equipment – Muss Man Haben

Die folgenden Sachen sind die absoluten Pflichtkäufe für ein Grow Setup.

Growbox bzw. Growzelt

(auch Growzelt genannt)

In der Regel eine Box/Zelt Nylon mit einer reflexiven Folie im Inneren. Das wird das Zuhause für deine Pflanzen.

Beleuchtung / Grow LED

Damit werden die Pflanzen bestrahlt und das Wachstum in Gang gesetzt.

Wichtig ist, die Beleuchtung passend zur Fläche zu kaufen. Zu wenig Licht und die Pflanzen bleiben klein. Zu viel Licht wäre Verschwendung und Stress für die Pflanzen

Belüftung

Besteht aus der Abluft-Anlage und der Umluft-Ventilatoren.

Die Abluft sorgt für einen Luftaustausch, damit die Pflanzen genug CO2 bekommen. Die Umluft verhindert Schimmel und regt das Wachstum an.

Dünger

Das Futter für die Pflanzen. Man braucht nicht nur ausreichend Nährstoffe, sondern auch die hochwertigen Nährstoffe!

Je nachdem ob man organisch oder mineralisch growen will, muss man andere Mittel kaufen.

Passende Erde

Wichtig: Erst Dünger aussuchen, dann darauf basierend die Erde wählen

Beim organischen Anbau muss eine „lebendige“ Erde her, wo Mikroorganismen enthalten sind.

Beim mineralischen Anbau kauft man eine „normale“ Erde.

Passende Töpfe

Dort werden die Pflanzen reingesetzt. Müssen passend zum geplanten Grow Setup gekauft werden.

Wichtig: Kleine und mittelgroße Töpfe unbedingt dazukaufen, wichtig zum Umtopfen!

Bewässerungs-Utensilien

Man könnte meinen, dass eine Gießkanne hier reicht.

Allerdings sollte man ein paar kleine Helferlein kaufen, die bei der Bewässerung der Pflanzen immens helfen und bspw. Staunässe verhindern.

Messgeräte (pH, EC, usw.)

Um die Grow-Umgebung zu kontrollieren, müssen ein paar Messgeräte her!

Essenziell sind Thermo/Hygrometer, ein pH-Meter und bestenfalls auch ein EC-Meter (gerade beim mineralischen Anbau).

Werkzeug & Zubehör

Damit man sich kein Schimmel oder Schädlinge einfängt, sind Nitrilhandschuhe, Desinfektionsmittel etc wichtig, um eine Sauberkeit zu währen.

Auch werden Sachen wie Taschenmikroskop, Erntescheren, Trockennetz, Lagerbehälter etc. zum Ende des Grows benötigt

Nice To Have Equipment – Schön Zu Haben

Die folgenden Sachen sind Nice-To-Have – sprich sie machen einem den Grow etwas einfacher, komfortabler, simpler, leiser oder automatisieren Teile davon.

Lüftersteuerungen oder Klima-Controller

Falls man Temp/RLF Probleme hat und nicht ständig manuell die Lüfter hochdrehen will.

Oder wenn man die Growbox leiser machen will, wenn sie bspw. im Schlafzimmer steht

Automatische Bewässerung

Sehr praktisch für die Urlaubsplanung im Sommer.

Wichtig ist, die Beleuchtung passend zur Fläche zu kaufen. Zu wenig Licht und die Pflanzen bleiben klein. Zu viel Licht wäre Verschwendung und Stress für die Pflanzen

Thermostat und Heizmatten

Ist es zu kühl im Zimmer der Box, muss man für etwas Wärme sorgen.

Hier helfen beispielsweise Heizmatten, um die Töpfe warm zu halten.

Artikel für Thermostat und Heizmatten folgt bald

CO2-Anlage

Der Turbolader für deine Pflanzen!

Falls man maximales Wachstum erreichen will, kann man mit CO2 Anlagen nachhelfen.

Damit kann die Pflanze mehr Licht aufnehmen und du bekommst fettere ernten.

Wichtig: Nur für Fortgeschrittene!

Artikel für CO2 Anlagen folgt bald

pH/EC-Monitor

(eher für mineralischen Anbau und Hydro)

Gerade bei Hydroponik Grows o.ä muss man den pH- und EC-Wert dauerhaft im Auge behalten.

Hier helfen pH/EC-Monitore, die die Werte dauerhaft messen und bei Bedarf Alarm auslösen.

„Je-Nach-Fall“ Equipment – die Problemlöser Sachen

Bei bestimmten Problemen im Grow können die folgenden Sachen gekauft werden, um die Pflanze wieder zu unterstützen.

Schädlingsmittel (bspw. Neemöl)

Es ist immer gut, Neemöl schon vor dem Befall parat zu haben, da es wirklich günstig ist und universell gegen viele Schädlinge wirkt.

Alternativ kann man Nematoden kaufen – das sind natürliche Feinde von Schädlingen.

Neemöl- und Nematoden-Artikel folgt bald!

Luftbefeuchter und Luftentfeuchter

Die Luftfeuchtigkeit ist dauerhaft zu hoch oder zu niedrig?

Wenn nichts hilft, muss ein Luftbefeuchter oder Luftentfeuchter her.

Luftbefeuchter- und Luftentfeuchter Artikel folgen bald

Zuluft-Anlage

In speziellen Fällen muss eventuell eine aktive Zuluft her.

Ist die Luft im Raum der Box zu kalt oder zu warm oder zu feucht, kann man per aktiver Zuluft bessere Luft von weiter weg ansaugen

Zuluft-Artikel und folgt bald

Organisch oder Mineralisch: Was ist besser?

Unsere Empfehlung: Für den ersten Grow empfehlen wir einen organischen Anbau! Dazu kauft man eine Erde mit „Effektiven Mikroorganismen“ sowie einen organischen bzw. Bio-Dünger.

Sobald man etwas Erfahrung gesammelt hat, kann man sich an den mineralischen Grow wagen. Dazu kauft man eine hochwertige Erde ohne Effektive Mikroorganismen und einen passenden mineralischen Dünger.

Alternativ kann man unsere ausführliche Entscheidungshilfe durchlesen: Organisch oder Mineralisch anbauen?

Phase 2: Passende Samen kaufen

Natürlich sollte man das wohl wichtigste für den Grow nicht vergessen: Die Hanfsamen!

Als Anfänger wird man hier von der Auswahl an unterschiedlichen Strains schonmal erschlagen. Es gibt augenscheinlich mehr Sorten als Sand am Meer. Und dann gibt es auch noch unterschiedliche Züchter (oft Seedbanks oder Breeder genannt), die dann auch nochmal jeweils leichte Unterschiede haben.

Dazu kommt auch noch ein weiterer Faktor: Die meisten Samen gibt es entweder als reguläre und feminisierte Samen. Und dann gibt es auch noch Autoflower Sorten. Wir klären auf, was das Ganze bedeutet und welche Sorten am besten für einen Beginner sind.

Kurz und knackig:

  • Genetik ist alles!
  • Beim ersten Grow erstmal mit günstigen Samen üben, die resistente Genetiken haben und auch mal Fehler verzeihen
  • Auch wenn viele Grower da draußen gern zu Autoflower Samen für die Drinnen-Zucht nutzen, wir raten eher davon ab!

Sativa, Indica & Hybride – was hat es damit auf sich?

Grundsätzlich kann man eine Cannabis Sativa und eine Cannabis Indica anhand der Blütedauer unterscheiden. Eine reine Sativa oder sativa-dominante Pflanze hat eine durchschnittliche Blütezeit von 10 bis 12 Wochen. Eine reine Indica oder indica-dominante Pflanze hingegen im Schnitt 6-9 Wochen.

Sativas wachsen eher in die Höhe, Indicas bleiben klein und gedrungen. Hat man nur wenig Höhe zur Verfügung, sollte man also eher auf Indicas zurückgreifen.

Weiterhin lässt sich sagen, dass der THC-Gehalt bei Sativas meist deutlich höher ist als bei Indicas. Legt man hingegen Wert auf einen höheren CBD-Gehalt, findet man diesen bei indica-lastigen Sorten.

Cannabis Sativa und Cannabis Indica und Cannabis ruderalis lassen sich problemlos miteinander kreuzen, um unterschiedliche Merkmale in einer Pflanze zu vereinen. Dies machen sich die Samenzüchter zum Vorteil und kombinieren die besten Eigenschaften verschiedener Cannabisfamilien in einer neuen gekreuzten Art, einem Hybrid!

Hybrid-Sorten sind Kreuzungen, bei denen das Verhältnis von Sativa zu Indica in Prozent angegeben wird. Je nach Anteil können Sorten beispielsweise sativa-dominant oder indica-dominant sein. Im Laufe der letzten Jahre sind etliche neue Sorten dazugekommen und nach wie vor entwickeln Züchter neue Sorten wie am laufenden Band.

Mehr dazu im Artikel: Cannabis Sativa vs. Indica – was ist der Unterschied?

Sativa vs. Indica – Unterschiede der Cannabis-Typen

Feminisierte oder reguläre Samen kaufen?

Die meisten Strain-Sorten gibt es entweder als reguläre oder feminisierte Variante. Bei Regulären Seeds bekommt man wie in der Natur etwa 50% männliche und 50% weibliche Pflanzen raus. Bei Feminisierten Samen werden die Pflanzen zu 99% weiblich.

Da wir keine Kerle in der Growbox wollen, sondern nur Weibchen, kann man mit feminisierten Samen effizienter arbeiten. Schließlich muss man nicht unnötig viel Platz, Strom und Zeit aufwenden, nur um dann die männlichen Pflanzen aussortieren zu müssen.

Tipp: Allen Anfängern empfehlen wir immer zu feminisierten Sorten zu greifen!

Sinn und Unsinn von Autoflowering Samen?

Zusätzlich zu der Unterscheidung regulär/feminisiert gibt es viele Samen auch als Autoflowering Samen (oft auch Automatics oder Autos genannt). Diese besitzen die Eigenschaft automatisch und damit unabhängig vom Beleuchtungszyklus in die Blüte überzugehen. Dies wird durch eine Kreuzung einer dritten Sorte erreicht: Cannabis Ruderalis.

Reine Ruderalis Sorten sind extrem robust, haben aber einen verschwindend geringen THC-Gehalt, während der CBD-Gehalt relativ hoch ist. Sie bildet wenig Zweige und Blätter aus und werden im Schnitt nur zwischen 30 und 80 cm groß. Da Ruderalis sehr widerstandsfähig gegen Witterung und Krankheiten sind, finden sie meist Verwendung in der Faserherstellung und in der Lebensmittelindustrie.

Für Indoor Grower sind nur die Hybrid-Sorten interessant, bei denen ein kleiner Anteil Ruderalis zusätzlich zu Sativa oder Indica eingekreuzt ist. Damit bekommt man nicht nur einen frühen automatischen Übergang in die Blüte, sondern auch eine etwas höhere Robustheit. Allerdings geht das auf Kosten der Ernte.

Ein weiterer extrem großer Nachteil ist vor allem für Indoor Grower relevant: Da die Dauer der Wachstumsphase fest genetisch „vorprogrammiert“ ist, hat man bei Autos keinerlei Möglichkeit die Wachstumsphase zu verlängern. Bekommt man in der Vegi bspw. Probleme durch Mängel, wird die Pflanze sehr klein in die Blüte übergehen und später nur kleine Blüten bilden.

Autos verzeihen nun mal keine Fehler. Deswegen sind sie eher was für Fortgeschrittene Indoor Grower. Eine Ausnahme ist der Outdoor Anbau. Dort sind Autos ideal geeignet, um möglichen Witterungen zu trotzen. Auch kann man beim späten Aussetzen der Pflanze schnell blühende Autos nehmen, um sie noch rechtzeitig erntereif zu bekommen, bevor es draußen zu kalt wird.

Unsere Kaufempfehlungen für Cannabis Samen für Anfänger

Tipp: Am besten immer paar Samen mehr kaufen, falls mal der ein oder andere doch nicht keimt!

Hier ausgewählte Samen atkp templates von Sensiseeds, etc reinhauen mit Aff links.

Phase 3: Grow-Grundlagen aneignen

Hat man einmal das gesamte Grow-Equipment zusammen, könnte man natürlich einfach sofort loslegen.

Doch jedem Anfänger empfehlen wir erstmal sich einen kleinen Satz an Basiswissen anzueignen. Damit kann man bei möglichen Problemen besser reagieren und der Pflanze auf die Sprünge helfen.

Die nächsten Abschnitte erklären die absoluten Basics, die man für die Zucht der Pflanzen verstehen sollte.

Und für noch tiefergehendes Wissen inklusive eines vollständigen Schritt-für-Schritt Grow-Durchgangs von Keimung bis zur Ernte empfehlen wir unseren Indoor Growing Basis-Kurs.

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Beim Anbau von Cannabis sind die folgenden Aspekte relevant, die man halbwegs wissen sollte:

  • pH-Wert und EC-Wert: relevant für die Nährstoffaufnahme
  • Bewässern: Viele Anfänger machen den Fehler und übergießen
  • Düngen: Auch hier machen viele den Fehler und überdüngen, die Pflanze ohne es zu wissen
  • Umtopfen: Stressvermeidung für die Pflanze
  • Schädlinge: Wie man sie vorbeugt und loswerden kann
  • Nährstoffprobleme: Wie man sie korrekt beseitigt und vorbeugt

Die VIER Elemente des Cannabis Anbaus

Element 1: Licht(energie)

Cannabis liebt viel Licht. Ihre Stoffwechselfunktionen laufen am besten, wenn sie Licht in der richtigen Intensität (also Helligkeit) und passende Wellenlängen (Farbtemperatur bzw. Farbspektrum) erhält, weil so ihre Photosynthese auf dem Maximum laufen kann.

Wenn man Cannabis in den eigenen vier Wänden hochziehen will, muss künstliches Licht her. Er reicht nicht einfach die Pflanze unter eine Schreibtischlampe zu stellen. Denn wie jede andere Pflanze braucht Cannabis nicht nur eine große Menge an Licht, sondern auch das richtige Licht.

Entscheidend ist nicht unbedingt was für eine Art von Lampe leuchtet, sondern was für ein Licht sie abgibt und welche Menge an Licht am Ende bei den Pflanzen ankommt.

Sprich, am Ende kommt es sowohl auf die Quantität des Lichts als auch Qualität des Lichts an. Schließlich würde das beste Pflanzenlicht nichts bringen, wenn am Ende kaum was davon an den Blättern ankommt.

Eine für Cannabis geeignete Lampe sollte…

  1. … eine passende Farbtemperatur bzw. passendes Farbspektrum haben (Qualität)
  2. … eine ausreichend hohe Helligkeit bzw. genug Leistung bieten (Quantität)

Element 2: Kohlendioxid (CO2)

Was für uns Menschen der Sauerstoff (O2) ist, ist für Pflanzen das Kohlendioxid (CO2). Sie brauchen es zum Überleben. Zusammen mit Nährstoffen aus der Erde, Wasser und der Lichtenergie erzeugen sie ihre Zellen. Und als „Abfallprodukt“ erzeugen sie Sauerstoff.

Deswegen brauchen süßen und wertvollen Cannabis-Pflanzen brauchen neben Nährstoffen und Wasser auch ausreichend Frischluft, um überhaupt wachsen zu können. Damit können sie Photosynthese betreiben und überhaupt erst Zellwachstum in Gang setzen.

Beim Outdoor Growing ist Belüftung kein Thema, da die Pflanze durch Wind und Klima ständig frischer Luft ausgesetzt ist. Doch drinnen in einer Growbox muss man selber aktiv werden und für ständigen Luftaustausch sorgen.

Damit die Nährstoffe durch die Pflanze an die richtigen Stellen transportiert werden können, braucht man irgendein Transportmittel. In diesem Fall nutzen die Pflanzen das gute alte Wasser (H2O), in dem die Nährstoffe gebunden sind.

Die Pflanzen nehmen das Wasser aus der Wurzel auf und transportieren die Nährstoffe darüber in die Blätter und Blüten, wo sie dann zur Ausbildung der Pflanzenzellen genutzt werden.

Element 3: Wasser

Neben Licht und Nährstoffen ist Wasser für das Leben von Cannabis von entscheidender Bedeutung. Wasser wird benötigt, um Nährstoffe aus der Erde durch die Pflanze zu transportieren. Es spielt eine essenzielle Rolle für die Temperaturregelung und die Photosynthese.

Photosynthese ist der Prozess, bei dem Pflanzen Nährstoffe aus Licht, Kohlendioxid und Wasser produzieren. Hierzu wird Wasser von den Wurzeln aufgenommen und zu den Blättern transportiert, wo die eigentliche Photosynthese stattfindet.

Das Wasser in den Blättern verdunstet mittels kleiner Öffnungen an den Blättern, den sogenannten Stomata. Es wird dann durch Kohlendioxid, welches aus der Luft aufgenommen wird, ersetzt. Kohlendioxid ist notwendig, damit Pflanzen Nährstoffe herstellen können.

Jedoch muss man wissen, dass nicht jedes Wasser gleich ist. Nicht jedes Wasser ist notwendigerweise auch zum Gießen geeignet und hat Vor- und Nachteile zum Anbau. Für Hanfanbauer ist es ganz besonders wichtig, dass man sich bei der Auswahl der Wasserquelle sowie beim Bewässern der Pflanze an paar wichtige Regeln hält.

Cannabis Pflanzen korrekt gießen

Cannabis sollte nie zu nass stehen! Staunässe muss unbedingt vermieden werden! Deswegen sollten die jeweiligen Töpfe ausreichend Löcher für den Ablauf des Wassers besitzen.

Die Wurzeln von Cannabis müssen auch immer wieder die Möglichkeit bekommen Luft zu erlangen. Das funktioniert aber nicht wenn die Erde dauerhaft zu nass gehalten wird. Während die Pflanze das Wasser verarbeitet und die Erde langsam wieder trockener wird, kann Sauerstoff in die Erde nachströmen und an die Wurzeln gelangen.

Gegossen wird am besten zu Beginn der Beleuchtungsphase. Das Wasser (sofern es aus der Leitung stammt) sollte ca. 12-24 Stunden abgestanden sein, um CO² ausgasen zu lassen und es auf Zimmertemperatur zu bringen!

Es geht um das Ausgasen von CO², welches die Wasserversorger zum Wassertransport im Leitungssystem, aber auch als pH-Senkung des Leitungswassers verwenden!

Da CO² ausgast, wird sich der pH-Wert des Wassers erhöhen, weil die senkende Wirkung verloren geht.
Bereitet man also seine Nährlösung mit „nicht abgestandenen“ Wasser zu und stellt den pH-Wert ein, dann wird sich dieser innerhalb 24 Stunden wieder nach oben verschieben, weil das CO² ausgast.

Wenn das beim Hydroponikanbau im Nährstofftank passiert ist das kein Problem, da man ja gegensteuern kann. Wenn damit aber schon gegossen wurde, hat man im Medium starke pH-Wert Schwankungen, die in einem zu hohen pH-Wert der Wurzelzone endet.

Um eine stabile Nährlösung zuzubereiten, muss das Wasser abgestanden sein! Sonst kann man den pH-Wert nicht richtig einstellen, weil man ja nicht wissen kann, um wieviel er nach dem Ausgasen steigen wird.

Darüber hinaus unterliegt es starken Schwankungen. Je nachdem bei welchem Leitungsdruck der Wasserversorger CO² zuspeist und/oder um wie viel er den pH senken muss, um seine Werte einzuhalten. Dies kann sich täglich ändern!

Es geht also um die Stabilität des pH-Wertes im Medium und im Tank!

Nach dem Ausgasen gibt man seinen Dünger nach Düngeschema hinzu und rührt mehrmals um!

Immer langsam und in kleinen Intervallen gießen, damit die Wurzeln genug Zeit bekommen das Wasser aufzunehmen! Das Wasser, was sich eventuell im Untersetzer sammelt (Drain), schüttet man weg.

Das Gießwasser sollte eine Temperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius haben. Je wärmer das Wasser umso weniger Sauerstoff enthält es! Zu heißes oder zu kaltes Wasser kann die Wurzeln schädigen!

Ganz auf ein buchstäbliches Fingerspitzengefühl muss man sich beim Gießen aber nicht verlassen. Gerade als Anfänger gibt es eine noch bessere Methode um herauszufinden, wann und wie oft man gießen soll:

Die Drittel-Regel:

  1. Gießmenge ist immer ein Drittel des Topfvolumens (nicht Gewicht!)
  2. Gießmenge in drei Portionen einteilen (Etappengießen)
  3. Erst wieder gießen, sobald sich das Gewicht des Topfs um die Gießmenge reduziert hat

Beispiel-Rechnung anhand eines 9L Topfs:

  1. Gießmenge bei jedem Gießen ist 3 Liter (9L / 3 = 3L)
  2. Jede Portion ist 1 Liter und wird in drei Etappen verabreicht (3L / 3 = 1L)
  3. Den Topf VOR und NACH dem Gießen wiegen und das Gewicht notieren. Wenn richtig gegossen wurde, wird der Topf um ca. 3 kg schwerer sein
  4. Nun erst wieder gießen, wenn der Topf ca. 3 kg leichter geworden ist

Mehr dazu in unserem ausführlichen Artikel zum Thema Bewässerung.

Element 4: Nährstoffe

Damit Cannabis wirklich optimal wächst, braucht Cannabis ausreichend Nährstoffe. Doch nicht nur die Menge ist wichtig.

Der Nährstoffbedarf von Cannabis Pflanzen ist zwar sehr ähnlich zu anderen Pflanzen, bspw. Tomaten oder Paprika, hat aber am Ende eigene Vorzüge bezüglich der Menge, Qualität, Verhältnisse der Nährstoffe untereinander (allen voran der Klassiker: das Calcium/Magnesium Verhältnis)

Die Nährstoffe, welche Cannabis braucht, können wir in drei Kategorien aufteilen: Primäre Makro-Nährstoffe, Sekundäre Makro-Nährstoffe und Mikro-Nährstoffe. Diese Unterteilung richtet sich danach wie viel die Pflanzen jeweils von einem Nährstoff benötigt. Stickstoff wird beispielsweise als primärer Nährstoff kategorisiert da die Pflanze mehr davon braucht als zum Beispiel Calcium oder Schwefel.

Insgesamt gibt es 12 Nährstoffe, die Cannabis für ein gesundes Wachstum braucht:

Primäre Makro-Nährstoffe Sekundäre Makro-Nährstoffe Mikro-Nährstoffe
Stickstoff (N) Calcium (Ca) Eisen (Fe)
Phosphor (P) Schwefel (S) Mangan (Mn)
Kalium (K) Magnesium (Mg) Bor (B)
Kupfer (Cu)
Zink (Zn)
Molybdän (Mo)

Hier kommen schon die erste Tücke: Nicht alle Dünger sind gleichwertig! Da alle Nährstoffe chemisch an ein anderes Element gebunden sind, gibt es hier unterschiedliche Bindungen. Und nicht alle werden gleichwertig oder gleich gut aufgenommen. So ist Kalium nicht gleich Kalium – es gibt gutes Kalium und schlechtes Kalium.

Mehr dazu in unserem ausführlichen Artikel zum Thema Nährstoffe.

Der pH-Wert

Die Cannabis-Pflanze mag eine leicht saure Umgebung rund um die Wurzeln. Damit können alle nötigen Nährstoffe aus dem Growmedium in ausreichender Menge aufgenommen und zur Pflanze transportiert werden.

Anbaumethode (Growmedium) Optimaler pH Bereich
Blumenerde 6,5 – 7,5
Hydroponik und Kokos 5,5 – 6,5
Der optimale pH Bereich hängt von der Anbaumethode ab

Für die Aufnahme der einzelnen Nährstoffe und Mineralien gibt es jeweils einen eigenen, optimalen ph-Bereich. Diese überschneiden sich nur geringfügig oder gar nicht. Dadurch werden je nach pH-Wert unterschiedliche Nährstoffe unterschiedlich schnell aufgenommen.

Ist der pH-Wert des Wassers oder der Nährlösung nun außerhalb des jeweils optimalen Bereiches, kommt es zu Problemen mit der Nährstoffaufnahme, auch wenn der Nährstoff vorhanden ist. Beispielsweise (siehe Bild) kann Cannabis bei einem zu niedrigen pH Calcium, Kalium, Phosphor und andere Nährstoffe nur schlecht aufnehmen.

Der pH-Wert muss deswegen in einem optimalen Bereich sein, damit die Pflanze alle Nährstoffe, je nach Anbaumethode (Erde, hydroponisch, Kokos usw.) gut aufnehmen kann.

Beim Anbau auf organischer Erde kann man sich normalerweise das regelmäßige Messen des pH-Wertes sparen. Wenn man genau nach Düngeschema (des Düngerherstellers) verfährt und nicht zu weiches Wasser hat, senkt der Dünger den pH-Wert auf ein optimales Niveau! (ca. 6,5).

Das bedeutet aber auch, dass man sich über seine Wasserwerte im Vorfeld informieren sollte. Dazu entweder den pH- und EC-Wert selber messen oder sich über den zuständigen Wasserversorger die Werte besorgen. Meist werden sie auf der Webseite der Stadtwerke o.ä. veröffentlicht.

Zum Messen gibt es sogenannte pH-Test-Kits für kleines Geld, mit welchem man ganz einfach den pH-Wert seines Wassers oder Nährlösung ermitteln kann. Für die Messung des EC-Werts muss ein EC-Meter her.

Wichtig: Der Dünger wird bei jedem Gießen zugefügt! Würde man bspw. alle drei oder vier Gießvorgänge düngen, wird man zu große Schwankungen im pH-Wert Bereich haben und einen Nährstoff-Lockout riskieren.

Kleinere Schwankungen kann die Erde gut puffern. Gerade organische Erden haben eine super Pufferwirkung, sodass zu hohe oder zu niedrige pH-Werte nicht sofort der Pflanze schaden.

pH-Wert beim Cannabis Anbau: Das muss man wissen

Der EC-Wert

Der EC-Wert (electric conductivity) gibt die elektrische Leitfähigkeit des Wassers an. Diese wird in Siemens pro Meter (S/m) angegeben. Man misst damit die Konzentration der gelösten Salze (Ionen) in der jeweiligen Nährlösung. Je höher der Anteil der Salze, desto höher der Wert und somit die Leitfähigkeit.

Beachte: Bei den meisten Messgeräten wird der Wert in mS/cm angegeben! (milli Siemens / Zentimeter).

Der optimale Ausgangswert für Nährlösungen ist ein EC-Wert von 0,2 bis 0,4 mS/cm. Die Temperatur der Nährlösung verändert auch den EC-Wert bei der Messung. Deswegen sollte man unbedingt ein Messgerät mit eingebautem Temperaturausgleich kaufen.

Baut man seine Pflanzen auf Erde an interessiert einen der EC-Wert normalerweise erst, wenn man eine Versalzung des Mediums (also eine Überdüngung) vermutet. Dann misst man den EC-Wert des Drainage-Wassers. (Das Wasser, was sich im Untersetzer sammelt beim Gießen).

Bei mineralischer Erde sollte der EC-Wert 2,3 mS/cm nicht übersteigen! Ist das der Fall, muss die Erde gespült werden. Das macht man mit dem 3-fachen Volumen der Erde im Topf. Das bedeutet: Hat man etwa 5 Liter Erde im Topf, sollte man ca. 15 Liter Wasser nehmen!

Bei organischer Erde sollte man niemals spülen! Ansonsten kann das aktive Bodenleben (Mikroorganismen) zum Teil mit rausgespült werden. Dadurch werden die Nährstoffe für den Rest des Grows nur noch langsam verarbeitet. Mängel sind dadurch vorprogrammiert.

Zum Spülen sollte man ungedüngtes Wasser mit einem pH-Wert von 6 nehmen, da sich so die Mineralien und Salze am besten lösen! Die Temperatur des Wassers sollte zwischen 20-25 Grad betragen.

Wenn man sich trotzdem nicht sicher ist, sollte man sich – bevor man spült – mit aktuellen Fotos der betroffenen Pflanze und einer kurzen Beschreibung hier helfen lassen.

EC-Wert beim Cannabis Anbau: Das muss man wissen

Korrektes Düngen

Cannabis hat in den verschiedenen Phasen jeweils einen unterschiedlichen Nährstoffbedarf. Zum Beispiel wird Stickstoff hauptsächlich im Wachstum benötigt, jedoch weitaus weniger davon in der Blüte. Dafür steigt dann der Bedarf an anderen Nährstoffen, wie zum Beispiel Phosphor. In den Wachstums- und Blütedüngern von bekannten Herstellern sind die Nährstoffe jeweils schon optimal angepasst.

Grundsätzlich gilt beim Düngen: Weniger ist mehr! Erfahrungsgemäß tendieren Anfänger beim ersten Grow ihre Pflanzen eher zu überdüngen, da sie es zu gut mit ihnen meiden. Eine Überdüngung ist weitaus schwieriger zu lösen, als eine Unterdüngung, und sollte unbedingt verhindert werden.

Je nachdem, ob man organisch oder mineralisch düngt, unterscheidet sich die Fehlertoleranz. Da organischer Dünger zeitversetzt wirkt, wird man damit die Pflanze nicht so schnell überdüngen können, selbst wenn etwas zu früh anfängt, sie zu füttern. Mineralischer Dünger dagegen verzeiht kaum Fehler, da er sofort wirkt. Gibt man hier mehr dazu als die Pflanze vertragen kann, wird sie mit Nährstoffbrand reagieren – ein typisches Zeichen für Überdüngung.

Der Startzeitpunkt zum Düngen sollte gut gewählt werden. Man darf auf gar keinen Fall direkt nach der Keimung anfangen zu düngen. Erst wenn die Pflanzen ihre richtigen 5-Finger Blätter gebildet hat, ist sie bereit Nährstoffe in von außen aufzunehmen. Beim mineralischen Dünger sollte man erst jetzt mit der passenden Dosierung loslegen. Und selbst dann gilt es die Pflanze gut zu beobachten und auf Mängel oder Überdüngung zu achten.

Doch was genau ist die „richtige“ Dosis? Zwar stellen hier die Düngerhersteller passende Schemas und teilweise auch Online-Dosierungsrechner zur Verfügung. Allerdings sind das alles Richtwerte, die nur unter Idealbedingungen herrschen.

Je nach Strain und dessen Kreuzung, der Menge an Licht in der Box und anderen Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und pH/EC-Werte des Wassers und der Erde kann die Nährstoffaufnahme der Pflanzen sehr unterschiedlich ausfallen. Würde man nun „stur nach Schema“ gehen, wird man die Pflanze höchstwahrscheinlich überdüngen, was auch beim organischen Dünger zwar recht selten aber durchaus möglich ist.

Wir empfehlen folgende Faustregel: Als Anfänger sollte man für den ersten Grow bei mineralischem Dünger mit 50% der empfohlenen Dosis anfangen, die Reaktion der Pflanze beobachten und ggf. erhöhen. Beim organischen Anbau sollte man mit etwa 70% der Schema-Dosierung anfangen.

In unserem Düngungs-Guide gehen wir nochmal tiefer ins Thema rein.

Cannabis richtig düngen: So gibt man den Kleinen die passenden Nährstoffe!

Wichtige Aspekte beim Anbau

Pflanzen korrekt umtopfen

Die Keimung und Anzucht der Pflanze sollte in einem kleinen Topf erfolgen. Eine Keimung direkt im End-Topf erhöht das Risiko von Staunässe und Pilzen, da das Wasser unten im Topf steht und nicht durch die Pflanze aufgenommen werden kann.

Umtopfen bedeutet immer Stress für die Pflanze. Sie wird ihr Wachstum für ein paar Tage einstellen und weniger Wasser verbrauchen. Falls die Erde stark vorgedüngt ist, kann es sogar zu leichten Überdüngungserscheinungen kommen.

Umgetopft wird in mehreren Schritten, beispielsweise nach dem Keimvorgang von einem Topf mit 0,25 bis 0,5 Liter zur Anzucht, in einen mit 1,5 bis 2,5 Liter, danach 4 bis 7 Liter und dann in den Endtopf.

Durch richtiges Umtopfen zur richtigen Zeit kann man das Wurzelwachstum massiv anregen. In dem kleinen Topf werden sich die Wurzeln bis zum Geht-nicht-mehr ausbilden und die gesamte Erde verwurzeln. Das erhöht die Stabilität und die Nährstoffaufnahme der Pflanze.

Ein Umtopfen sollte spätestens ab der frühen Blütephase nicht mehr erfolgen. Nun sollte die Pflanze in ihrem Endtopf sitzen und sich – ohne Umtopfstress – voll auf die Blütenproduktion konzentrieren können.

Autoflowering-Pflanzen werden direkt in den Endtopf gepflanzt! Hier gilt es: So wenig Stress wie möglich!

Hier das kleine Umtopf-1×1:

Spätestens wenn die ersten Wurzelspitzen unten aus den Ablauflöchern rauswachsen, ist es Zeit umzutopfen!

Zuerst bereitet man sich den neuen Topf vor. Wenn organisch angebaut wird, empfiehlt der Hersteller, dass die Erde einige Stunden vorher „aktiviert“, das heißt angegossen, werden soll. In dieser Zeit entwickelt sich das Bodenleben und die Mikroorganismen werden aktiv.

Im besten Fall benutzt man eckige Töpfe, um Ringwuchs der Wurzeln zu vermeiden.

Man bereitet also seinen neuen Topf vor, indem man mit dem kleinen Topf ein Loch in der Erde vorformt. So lässt sich die Pflanze mit dem Wurzelballen problemlos einsetzen.

Nun nimmt man die Pflanze und neigt sie über Kopf.

Wichtig: Mit zwei Fingern den Stamm auf der Erdoberfläche festhalten. Ein leichtes Rucken sollte genügen und der Wurzelballen rutscht aus dem Topf.

Geht das nicht, kann man den Topf von aussen leicht eindrücken oder/und auf den Topfboden klopfen.

Beachte: Die Erde sollte beim Umtopfen nie ganz trocken oder klitschnass sein. In beiden Fällen wird der Wurzelballen wohl nicht am Stück rauskommen.

Starkzehrer (oder bei einer sehr langen Wachstumsphase bspw. 12 Wochen) verlangen auch einen großen Topf. Hier sollte der Endtopf nicht unter 12 Litern liegen.

Hier nochmal etwas ausführlicher: Umtopfen!

Pflanze Umtopfen – wann und wie?

Schädlinge verhindern und bekämpfen

Je früher man einen Schädlingsbefall erkennt, umso eher hat man die Chance effektiv dagegen vorzugehen. Einige Schädlinge können Cannabis massiv schädigen!

Auch hier gibt es wieder verschiedene Mittel und Wege wie man Schädlinge loswerden kann. Als erstes gilt es zu bestimmen um welchen Schädling/Schädlinge es sich handelt. Befinden sich die befallenen Pflanzen schon in der Blütephase ist es z.B. oft ratsam Raubmilben einzusetzen. Im Beitrag „Schädlinge beim Anbau von Cannabis“ [folgt] werden Präventionsmaßnahmen und Lösungen zur Bekämpfung von Schädlingen ausführlich behandelt.

Die gängigsten Schädlinge beim Anbau von Cannabis:

Das Beste, was man gegen Schädlinge unternehmen kann, ist die Prävention! Die Growbox und die Umgebung sollten stets sauber gehalten werden. Nach jedem Grow sollte eine Grundreinigung des gesamten Equipments erfolgen!

Nährstoffprobleme lösen

Bekommt eine Pflanze vermehrt gelbe oder welkende Blätter, hat auffällige Flecken oder Verfärbungen und Schädlinge sind auszuschließen, hat man wahrscheinlich ein Nährstoffproblem.

In diesem Fall hat man die Möglichkeit mit unserem Nährstoff-Diagnosetool herauszufinden, ob es sich um eine Über- oder Unterdüngung handelt:

Was ist mit Outdoor Anbau?

Die Frage, ob man Indoor oder Outdoor anbauen „sollte“, hängt hauptsächlich von den wohnlichen Gegebenheiten ab! In einer Großstadt wird es eher schwierig sein, einen sicheren Outdoor-Spot zu finden. Auch ist es schwieriger in einem Mehrfamilienhaus – unentdeckt – Indoor zu growen, als im Eigenheim.

Die Kosten sind beim Indoor-Anbau relativ hoch, während sie sich beim Outdoor-Grow eher im niedrigen Bereich ansiedeln.

Verständlicherweise hat man beim Indoor-Grow die vollständige Kontrolle über das ganze Geschehen. Andererseits kann man einen Outdoor-Grow viel einfacher abbrechen, falls mal etwas nicht sicher erscheint.

Das Risiko ist bei beiden Anbauweisen groß!

Vor- und Nachteile Indoor-Anbau:

  • Man muss keinen sicheren Spot suchen
  • Volle Kontrolle
  • Kosten hoch
  • Risiko hoch

Vor- und Nachteile Outdoor-Anbau:

  • Kosten relativ niedrig
  • Lässt sich zur Not leicht abbrechen
  • Erschwerte Kontrolle
  • Risiko hoch

Outdoor Growing – Alles was du wissen musst

Phase 4: Mit dem Grow beginnen

An diesem Punkt hat man alles an Equipment und Seeds zusammen. Nun kann man mit dem Grow anfangen. Die nächsten Abschnitte zeigen, welche Phasen die Cannabis-Pflanze durchgehen wird und was man als Grower dann jeweils machen muss.

Hier sind alle Phasen eines typischen Cannabis Anbaus im Überblick:

  1. Keimung der Samen
  2. Keimlingsphase
  3. Anzuchtphase
  4. Wachstumsphase
  5. Blütephase
  6. Ernte
  7. Trocknung
  8. Lagerung und Fermentierung

Keimung der Samen

Der erste Schritt (quasi die Geburt der Pflanze) ist die Keimung des Hanfsamens. Man hört oft von diversen Keimmethoden, die angeblich die „beste“ sein soll. Allerdings sind diese Methoden oft fehleranfällig und können schnell den Samen beschädigen, verschmutzen und den Start in den Grow noch schlimmer machen!

Ein Cannabis Samen und die erste Pfahlwurzel (Keimwurzel), die sich daraus zeigt, sind extrem empfindlich! Wenn man den Samen offen vorkeimt und erst dann in die Erde setzt (Vorkeimung genannt), kann man ihn schnell schädigen, mit irgendwelchen Pilzen oder Schimmelsporen infizieren oder mit Krankheiten anstecken.

Tipp: Eine erfolgreiche Keimung fängt schon beim Einkauf der Samen an! Mit einer soliden Genetik spart man sich spätere Probleme und unnötigen Stress. Deswegen immer zu zuverlässigen Breedern greifen!

Das Wichtigste zur Keimung auf die Schnelle:

  • Äußerste Sauberkeit beim Arbeiten halten: Alle Werkzeuge vorher desinfizieren und stets Nitrilhandschuhe tragen!
  • Ausschließlich nährstoffarme Anzuchterde nehmen: Anfangs braucht der Samen so gut wie keine Nährstoffe
  • Immer in kleinen Behältern keimen (max. 0,25L): So verhindert man Pilze und Schimmel (einzige Ausnahme: Autoflowering Samen)
  • Cannabis ist ein Dunkelkeimer: Den Samen etwa 1,5-2cm tief einsetzen und ausreichend vergraben und Licht ausgeschaltet lassen
  • Nicht zu kalt um die Töpfe herum: 20 bis 26°C und 50 bis 70% Luftfeuchtigkeit sind optimal
  • Stets feucht (aber nicht nass!) halten: Mit einem Hand-Pumpsprüher 1-2x täglich nachwässern
  • Im besten Fall keimt der Samen nach 24-48 Stunden, es kann aber auch mal bis zu 7 Tage dauern

Die beste und zuverlässigste Methode für gesunde(!) und frische Samen ist die Keimung direkt in der Anzuchterde! Solange man den Samen korrekt in die Erde setzt, das Medium ausreichend feucht hält und es um die Töpfe nicht zu kalt werden lässt, wird man die Samen nicht nur zuverlässig.

Für die Keiung wird der Samen mit der Spitze nach oben in die feuchte Anzuchterde gesetzt und dann vergraben.

Nun muss man den Samen stets feucht halten. Deswegen sollte man ihn nun regelmäßig leicht nachwässern, am besten mit einem Hand-Pumpsprüher.

Damit die Erde nicht so schnell austrocknet, hilft es die Temperatur bei 20 bis 26°C zu halten und die Luftfeuchtigkeit bei 50-70%.

Sobald sich nun „etwas erste Grünes“ aus der Erde zeigt, hat man die Keimung erfolgreich gemeistert. Unser Keimling hat sich nun aus der Erde gewagt und ist bereit mit Licht bestrahlt zu werden.

Keimlingsphase

Das Wichtigste in Kürze in der Keimlingsphase:

  • Das Licht erstmals einschalten: In Wuchsmodus stellen bzw. Wuchslampe einsetzen
  • Lichtzyklus auf 18/6 stellen (18 Stunden Licht, 6 Stunden Dunkelheit) stellen: Entweder mit Zeitschaltuhr oder eingebauter Steuerung
  • Keimling ist lichtempfindlich: Abstand entweder etwas höher einstellen oder Lampe dimmen
  • Nach wie vor vorsichtig gießen: Der Wasserverbrauch ist noch sehr niedrig

Als Erstes müssen wir nun das erste Mal unser (Wuchs-)Licht einschalten, damit die Keimlinge sofort mit dem Wachstum beginnen können. Aber Achtung: Die jungen Pflänzchen sind noch etwas lichtempfindlich!

Ganz wichtig: in der Nachtphase absolute Dunkelheit! Selbst ein kleiner Lichtschein kann Cannabis stressen und zum Zwittern bringen.

Hat die Lampe beispielsweise einen Dimmer, kann man ihn auf die niedrigste Stufe stellen und so etwas näher an die Pflanze gehen.

Nun wird sich der Keimling erstmal um ein gutes Wurzelsystem bemühen, um dann rasant oberirdisch wachsen zu können. Außer den Keimblättern werden nun alle nachkommenden Blätter die typische gezackte Blattform aufweisen. Das erste Blattpaar hat nur jeweils ein gezacktes Blattpaar.

Die Anzahl der Blattfinger wird sich nach und nach erhöhen: Erst ein Blattfinger, dann drei, dann fünf, dann sieben, dann neun, und so weiter. Bei extrem großen Pflanzen können sich schon mal 11-Finger Blätter ausbilden!

Während der Keimlingsphase

Die Keimlingsphase ist vorbei, sobald unser Sämling die ersten der typischen 5-Finger Blätter ausgebildet hat. Danach geht die Pflanze offiziell in die Wachstumsphase über.

Wachstumsphase

Mit den ersten 5-Finger Blattpaare ist man de facto in der Wachstumsphase. Hier wird die Pflanze nun weitere Blattpaare bilden, an Breite und Höhe zunehmen und einen kräftigen Stamm entwickeln.

Alles Wichtige zur Wachstumsphase:

  • Abstand zur Lampe täglich anpassen: Mit zunehmendem Wuchs der Pflanze höher hängen
  • Umtopfen der Pflanze in größeren Behälter: Passiert in der Regel zwei Mal
  • Durchgehende Belüftung und zwei Umluft-Ventis: Umluft, Zuluft und Abluft in der Growbox optimal fürs Wachstum einstellen
  • Temperatur und Luftfeuchtigkeit optimal halten: Optimalerweise bei 25 bis 29°C und RLF bei 40-60%
  • Regelmäßige pH/EC-Wert Kontrolle: pH-Wert des Drains regelmäßig kontrollieren. Zusätzlich EC-Wert kontrollieren, wenn man mineralisch growt
  • Regelmäßige Kontrolle der Pflanze: Schädlinge, Nährstoffprobleme und sonstige Schäden wollen wir möglichst früh erkennen und beseitigen
  • Überwässerung vermeiden dank Etappengießen: Sonst kann es schnell zu Staunässe und Schimmel kommen
  • Düngen nach Hersteller-Schema: Bei jedem Gießen Dünger nach Schema dazugeben und pH-Wert kontrollieren
  • Vorblüte/Geschlecht erkennen: Männchen wollen wir nicht, deswegen müssen wir diese erkennen und ggf. aus unserem Grow entfernen
  • Blüte-Einleitung im Voraus planen: Damit die Pflanze später im Blütestretch nicht zu krass wächst

Erstes Umtopfen der Pflanze

Sofern die seine Keimung in kleinen Töpfen vollzogen hat, wird man recht früh in der Wachstumsphase das erste Mal umtopfen müssen. Später in der Wachstumsphase wird die Pflanze dann ein zweites und letztes Mal in die Endkübel umgetopft.

Dauer der Wachstumsphase

Die Dauer der Wachstumsphase bestimmt man im Prinzip selber (Ausnahme: Autoflowering Samen). Dabei kommt es hauptsächlich auf die Höhe des Zeltes, Raumes oder Growbox an, die man zur Verfügung hat.

Man muss nämlich die Blütephase so timen, dass der spätere Blütestretch (Wachstumsschub) nicht zu hoch ausfällt und mah noch genug Platz in der Box hat.

Jeder Strain hat ein unterschiedliches Charakteristikum und neigt zu einem starken oder weniger starken Stretch nach Einleitung der Blütephase. Deshalb ist es wichtig seine Samensorte zu kennen, um mit den Breederangaben eine Einschätzung zu ebendiesem Stretch zu haben.

Achtung: Bei manchen Sativa-lastigen Sorten kann das bis zu 300 % oder gar 400 % Zuwachs, ab Einleitung der Blütephase, in der Höhe betragen!

So sollten gesunde Pflanzen in der Wachstumsphase aussehen:

(Forumsbild)

Blütephase

Die Blütephase leitet man bei regulärem und/oder feminisiertem Saatgut mit Umstellung der Beleuchtungszeit auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit (12/12) ein.

Allerdings muss die Pflanze erst über ein gewisses biologisches Alter verfügen, eine Art von Pubertät hinter sich haben, um in die Blütephase gehen zu können.

Nach ungefähr 4-6 Wochen Lebenszeit zeigt eine Pflanze automatisch (unabhängig von der Beleuchtungszeit) ihr Geschlecht. Der ehemalige Sämling ist nun zu einer reifen Pflanze herangewachsen. Wir befinden uns also in der Vorblüte!

Ab diesem Zeitpunkt kann man die Pflanze mit der Beleuchtung von 12/12 in die Blüte schicken! Dadurch wird sie ihre Hormone umstellen und innerhalb ca. 7 bis 10 Tagen die Blüte anfangen.

Blütetage werden erst ab Sichten der ersten Stigmen an den Triebspitzen gerechnet!

Auch bei der Methode 12/12 from seed to harvest (12 Stunden Beleuchtung vom Samen bis zur Ernte), wird die Pflanze erst dann das Blühen anfangen, sobald sie die Vorblüte erreicht hat!

Stecklinge allerdings sind immer abhängig von dem Alter der Mutterpflanze! Hat diese bei Entnahme des Stecklings die Vorblüte schon erreicht lässt sich ein Steckling sofort in die Blüte schicken. Er muss keine Pubertät mehr durchleben, da er immer so alt ist wie die Mutter zum Zeitpunkt der Abnahme!

Autoflower müssen nicht in die Blüte „geschickt“ werden, sie beginnen (wie der Name schon sagt) automatisch und unabhängig der Beleuchtungszeit zu blühen!

Vorblüte

Hat eine Pflanze die Geschlechtsreife erreicht, zeigt sie das durch die Vorblüte! Man kann nun das Geschlecht erkennen. An jeder Triebachsel bilden sich entweder weibliche Geschlechtsteile (Blütenkelche mit Stempel) oder männliche Geschlechtsteile (Säcke in denen sich der Pollen bildet).

Sollten sich beide Geschlechter zeigen, handelt es sich um einen – mit Sicherheit ungewünschten – Zwitter!

Weibliche Vorblüte

Bei der weiblichen Vorblüte bilden sich nach und nach an jeder Trieb- und Blattachsel der Pflanze je ein Blütenkelch (Calyxe). Aus diesem Kelch wiederum entspringen zwei Härchen (Stigmen).

Diese zwei Härchen nennt man Blütenstempel oder auch Stigmen. Sie dienen dazu, den Pollen der männlichen Pflanze aufzufangen (Bestäubung).

Sobald diese Geschlechtsmerkmale sichtbar sind, ist die Pflanze bereit in die Blütephase überzugehen.

Die sogenannten Stipule (im Bild eingezeichnet) sind unabhängig vom Geschlecht. Sie treten bei jeder Cannabispflanze auf!

Männliche Vorblüte

Bei einer männlichen Pflanze entstehen statt der Blütenkelche an den Trieb- und Blattachseln Säckchen. Dies sind Pollensäcke, die den männlichen Pollen enthalten.

Hat man männliche Exemplare gefunden, müssen sie schleunigst aus der Growbox entfernt werden. Anderenfalls würden sie die weiblichen Pflanzen bald bestäuben und sie für den Rauchgenuss ungenießbar machen.

Falls man die Jungs recht spät erkennt, muss man bei der Entfernung darauf achten, keinen Pollen in der Gegend zu verteilen! Dies kann durchaus zu Teilbestäubungen führen. Dadurch büßt man einen Teil seines Ertrages ein, da jetzt Samen in den bestäubten Blüten produziert werden.

Hier eine etwas ausgereiftere männliche Pflanze:

Was ist mit Zwittern?

Wenn beide Geschlechtsmerkmale vorhanden sind, handelt es sich um einen Zwitter! Sie sollten ebenso aus dem Anbauraum entfernt werden. Sonst werden sie relativ schnell die Weibchen bestäuben und sie für den angedachten Konsum unbrauchbar machen.

Weibliche Blüte

Es bilden sich nun überall kleine Blüten, die aus unzähligen einzelnen Blütenkelchen mit jeweils 2 Blütenstempeln bestehen. In den nächsten Wochen werden diese immer zahlreicher und schwellen nach und nach zu dicken Buds heran.

Die Dauer der Blütephase ist von Sorte zu Sorte unterschiedlich! Grob gesagt braucht eine Pflanze der Gattung Indica zwischen 6 und 9 Wochen und der Gattung Sativa zwischen 10 und 12 Wochen, bis sie einen erntereifen Zustand erreicht hat.

Am Ende der Blütezeit wird die Pflanze anfangen ihre Färbung zu ändern. Die Blätter werden vermehrt gelb, sie beginnt zu herbsteln! KEINE PANIK! Das ist im Lebenszyklus so vorgesehen. Dies geschieht, weil die Pflanze nochmal all ihre Kraft aus den Blättern saugt und in die Reifung der Blüten steckt.

Hier mal ein Foto einer – vermutlich – erntereifen Pflanze: Vermutlich deshalb, weil man den Erntezeitpunkt NIEMALS anhand ihres Aussehens beurteilen sollte.

(Vielen Dank an Ruhr-Pot)

Erntezeitpunkt bestimmen

Der optimale Erntezeitpunkt wird anhand der Färbung der Trichome (Harzdrüsen) ermittelt. Am besten nimmt man dazu ein Taschenmikroskop mit einer 60 bis 100 fachen Vergrößerung! Nun schaut man sich zum Ende der angegebenen Blütezeit regelmäßig die Trichome auf der Pflanze an.

Am Anfang sind sie klar und durchsichtig (unreif), werden dann milchig/grau und undurchsichtig (reif), bis sie zu bernsteinfarben, bräunlich wechseln (abreifend).

  • Trichome sind klar und durchsichtig: Pflanze ist noch unreif!
  • Trichome sind milchig/grau und undurchsichtig: Pflanze ist reif! THC sehr hoch, Turn euphorisierend.
  • Trichome sind bernsteinfarben: Pflanze reift langsam ab! CBD erhöht sich, Turn eher entspannend.
  • Trichome sind bräunlich schwarz: Pflanze ist überreif! Optimaler Erntezeitpunkt leider verpasst.

Das heißt, zum Ernten gibt es ein bestimmtes Zeitfenster, in dem es auf die eigenen Ansprüche bezüglich der Wirkung ankommt. Hier nochmal etwas detaillierter

Trocknung

Nachdem die Pflanze geerntet ist, gibt es natürlich auch einiges bei der Trocknung zu beachten.

Nachdem dem die Cannabis Buds erfolgreich geerntet wurden, ist noch jede Menge Rest-Feuchtigkeit und Chlorophyll in den Blüten enthalten. Direkt nach der Ernte ist 75% der Blüten-Masse nichts anderes als Wasser. Würde man die Buds sofort rauchen, würde es wirklich stark im Hals kratzen und fast ungenießbar sein.

Das Ziel beim Trocknen ist, dass der Wasseranteil der Buds unter 20% sinkt. Optimal sind ca 10-15%. Um diesen Zustand zu erreichen, braucht man etwa ein bis zwei Wochen Trockenzeit

Durch den Wasserverlust verringert sich die Gesamt-Masse der Buds. Die Menge des THC bleibt jedoch gleich, wodurch mehr THC auf weniger Masse vorhanden ist. So werden die Buds erheblich potenter.

Wenn die Cannabis Buds gar nicht oder nicht ausreichend lange getrocknet werden, besteht akute Schimmelgefahr beim späteren Fermentieren bzw. Curen. Beim Einlagern der Buds in geschlossene Behälter würde die überschüssige Feuchtigkeit aus den Buds schnell entweichen und Schimmel ansetzen.

Nicht nur das Wasser verschwindet im Trockenprozess. Auch wird das Chlorophyll abgebaut. Deswegen verlieren die Buds im Prozess auch leicht an grüner Farbe. Das Chlorophyll ist eher beim Konsum eher störend und verursacht beim Rauchen das typische Kratzen und Husten im Hals.

Zusätzlich werden mehr Aromen in den Buds „freigegeben“, die beim Konsumieren sonst durch die Feuchtigkeit und das Chlorophyll überdeckt wären. Getrocknetes Weed bekommt viel mehr und weitaus interessantere Geschmacksnoten.

Der einzige Nachteil beim Trocknen ist, dass man 1-2 Wochen Geduld mitbringen muss. Klar kann man es wahrscheinlich nach der ganzen Arbeit kaum abwarten seine eigens angebauten Pflanzen endlich zu rauchen. Als Grower sollte man Geduld mitbringen.

Der ganze Aufwand macht sich jedoch auf jeden Fall bezahlt! Außerdem ist Trocknen einfach ein geiles Gefühl, denn man weiß, dass man selbst etwas geschafft hat und die Vorfreude ist einfach unbeschreiblich groß.

Mehr dazu im Trocknungs-Artikel:

Cannabis trocknen – so macht man es richtig

Lagerung

Lagern sollte man sein Gras in verschraubbaren luftdichten Gläsern. Wichtig ist, dass sie kühl und dunkel abgestellt werden.

In den ersten Wochen sollte man sämtliche Gläser regelmäßig lüften und auf Schimmel kontrollieren. Um die Feuchtigkeit im Glas auf einem optimalen Niveau zu halten, gibt es Hilfsmittel die austretende Feuchtigkeit im Glas ausgleichen.

Hier ein Beispiel: Boveda verkauft sogenannte Humidipaks. Sie geben – wenn nötig – Feuchtigkeit ab, oder nehmen welche auf um die Feuchtigkeit im Glas stabil zu halten. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen und von verschiedenen Herstellern. WICHTIG: Die Feuchtigkeit von Cannabis sollte während der Lagerung 58 bis 62% betragen!

Beachtet man das nicht, droht Schimmelgefahr! ACHTUNG!

Veredelung

Durch eine optimale Trocknung kann man seine Ernte im nachhinein „veredeln“! Das nennt man curen. Man sollte es auf jeden Fall, auch als Anfänger, versuchen. Der Unterschied im Geschmack und Geruch ist einfach phänomenal!

Marihuana fermentieren – so veredelst du deine Buds

Verarbeitung

  • Kief/Skuff
  • Hasch aus Trockensiebung
  • Rosin
  • Bubble Hash
  • Extrakte
  • Öle
  • in der Küche

(Ein eigener Beitrag über das Thema Verarbeitung folgt!)

Häufig gestellte Fragen

Wo kann man die Growbox am besten aufstellen?

Am besten sollte der Raum, wo die Growbox aufgestellt wird, folgende Kriterien erfüllen:

  • Temperatur zwischen 18-26°C
  • Ausreichend Frischluftzufuhr über Fenster oder sonstige Lüftung
  • Lautstärke der Box stört keinen (es sei denn, man macht Stealth Setup)
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Hier bitte ausschließlich Verbesserungsvorschläge für den Anfängerguide posten!

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Ich glaube nicht das es sich beim Curen um eine Fermentierung handelt.
Mein Wissensstand ist, dass es ein Reifeprozess ist… :wink:

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Ja, das wurde mir auch schon gesagt, deshalb steht da überhaupt curen drin :grinning_face_with_smiling_eyes: Allerdings steht im verlinkten Artikel auch fermentieren und so hab ich es dann an einer Stelle mit drin gelassen, damit es nicht ganz so verwirrend ist.
Fakt ist das es bei beidem durch curen ersetzt werden muss, ja :sweat_smile:

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Das Curen ist auch Fermentieren.
Unter Fermentieren verstand man früher die anaerobe (== ohne Sauerstoff) Vergärung.
Heute versteht man darunter ziemlich viele, völlig verschiedene „Zersetzungs“- oder „Umwandlungs“. Prozesse. Die können, wie beim Curen, aerob (mit Sauerstoff), oder ohne ablaufen.
Es gibt aber auch enzymatische Fermentation.

Wie auch immer: Beim Curen soll das Chlorophyll zersetzt und das THCa in THC umgewandelt werden. Beides Reaktionen, die der Definition von Fermentation entsprechen.

Curen kann getrost Fermentation genannt werden.

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Tabak und Tee werden z.B. fermentiert und so sehen meine Buds im Glas dann bestimmt nicht aus.

Ich bin da eher Flo’s Meinung
https://www.florganics.de/warum-das-fermentieren-von-blueten-und-kraeutern-bloedsinn-ist/

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Ich würde ja zu gern auch so’n Inhaltsverzeichnis für meinen Report bauen. Geht das?

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Nur zu… Es liest sich ja schon längst wie ein Inhaltsverzeichnis :wink::ok_hand:

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Ich mein die Kapitelüberischt in der rechten Spalte, ich glaub in nem User-Report geht das nicht. Hab aber auch nen Denkfehler, das Verzeichnis ist ja nur für den ersten langen Post, nicht für nen ganzen Thread.

Ok, ich könnte noch eins in meinen Eingangspost reinbauen & die Links von Hand setzen …
Mal sehen. Sorry wegen OT :wink:

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