Hallo. Ich bekam unerwartet eine ca. 4 Wochen alte Pflanze, outdoor im 15-l-Kübel angepflanzt Mitte Mai. Kam hier gesund an, Sativa-Optik, langgestreckt, eher wenig Blätter. Die Pflanze wächst auf einer voll überdachten Terrasse zwischen zwei Wänden, wo sich die Hitze staut, aber mit gutem Luftaustausch. Aktuell sind es draußen 43,5 Grad bei 32 % Luftfeuchtigkeit. Ich habe dann Light-Mix-Erde von Bio Bizz gekauft, sowie TerraVega und TerraFlores und Bio-Bizz Top Max.
Ich hab sie getoppt bei 90 cm, 9. Nodie und ein paar Seitenzweige abgeschnitten. Nach einer Wachstumspause - ca. 10 Tage - ist sie schnell weiter gewachsen auf 130 cm. Da wird sie wohl 10 Wochen alt gewesen sein. Was abgeschnitten wurde, ist auch schön doppelt nachgewachsen wie geplant. War faszinierend zu sehen.
Und gewachsen und gewachsen … Die Mauer zum Nachbarn wurde schon zu niedrig. Dann hatte ich sowieso keine Geduld bis Oktober zu warten mit Ernte. Also: Ein Growzelt bestellt und auf die Terrasse damit. Ab 7. Juli erste Übernachtung. Die Blütenentwicklung ging dann recht schnell. Schön mit anzusehen. Sie ist jetzt in der 5. Blütewoche über und über mit Blüten bedeckt. Von oben bis unten, jedes Ästchen. Mehrere Blütenstände oben sind jetzt 40 cm lang und beginnen, ineinander zu wachsen. Die Abstände zwischen den Zweigen waren vorher recht groß - die Pflanze hat jetzt massenhaft Blätter, aber trotzdem genug Sonne für alle Etagen und Seiten. Dass die Pflanze eine Jack Herer ist habe ich erst vor kurzem erfahren.
Wenn mein 12-Stunden-Rhythmus nicht geklappt hat, habe ich darauf geachtet, bei 12 Stunden Dunkelheit zu bleiben und dann eher die Lichtstunden zu kürzen.
Ende August/Anfang September kann ich wohl ernten. Licht erhält sie erst am frühen Nachmittag, dann den ganzen Tag. Die Überdachung fängt einen Teil der UV-Strahlung ab, schräger Lichteinfall sorgt für direktes Sonnenlicht. Die Pflanze sieht 1:1 wie ein voll behängter Weihnachtsbaum aus, ca. 145 cm hoch. Ich finde sie sehr schön - mir gefallen die Sativas viel besser als die Indicas. Also ca. 15 cm weitergewachsen nachdem ich die Blüte eingeleitet hatte. Ohne Topping und in die Blüte-schicken wäre die sicherlich über 2 m groß geworden. Die Blüten verändern schon ihre Farbe, der Geruch wird zunehmend stärker. Ich habe gelesen, dass die Jack Herers nicht so stark riechen außen - das ist ein echter Vorteil, wenn das stimmt. Seit wenigen Tagen riecht man sie bei Hitze aus mehreren Metern Entfernung. Der Geruch ist Klasse, erinnert an Pinienwald, Kräuter. Ich fühl mich richtig wohl, wenn ich meine Nase in die Blüten hänge.
Hier gibt gar keine Probleme mit Schädlingen, Blattverfärbungen etc. Zwei, drei Blätter mit Fraßgängen, sonst nichts. Sie kriegt ihren Dünger, hab ein wenig von der Light-Mix-Erde noch in den Topf zusätzlich gegeben. Ich lasse sie regelmäßig richtig austrocknen und wenn die ersten Blätter nach unten zeigen, gibts 4 Liter - so dass noch ein wenig unten herausläuft. Ich hab sie oft besprüht - das scheint sie zu mögen. Nachts wird es sehr feucht in ihrem Dunkelgrowzelt - ich habe keine Bedenken wegen Schimmel. Der würde tagsüber in der trockenen Hitze eingehen.
Ich vermute, dass der Standort wunderbar geeignet ist. Bei der einen Pflanze wollte ich dann nicht bleiben und habe 3 andere dazugepflanzt, spät, 7. Juli. Jetzt, genau einen Monat alt, sind zwei davon schon 50 cm hoch. Eine einzige Auto - Honey Peach Auto CBD - die sieht aber sehr mickrig aus im Vergleich zu der Jack Herer. Ganz filigran, richtiges „Mädchen“. Da hängen Blüten dran, aber mengenmäßig einfach viel zu wenig - das hat die Jack Herer auf einem Ästchen … Wäre mir zu wenig für eine Wiederholung. Geschenkt gab es eine Cheese - die macht einen sehr wuchsfreudigen Eindruck, dicker Stamm für ein 50-cm-Pflänzchen. Und fette Indica-Blätter, die sieht ganz anders aus. Nicht so schön. Die werde ich auch nicht toppen und nicht in die Blüte schicken, damit ich einen Vergleich zu ganz normaler Outdoor-Ernte habe. Die letzte, eine Painkiller XL, kommt in das Dunkelzelt, sobald die Jack Herer draußen ist. Die habe ich im Experimentiermodus (fimming und Sonstiges abschneiden, verbiegen) wohl ziemlich weit von ihrem ursprünglichen Wuchs entfernt … Die müsste dann Ende Oktober zu ernten sein - bevor das Schmuddelwetter beginnt.
Indoor-growing ist wohl weniger eine Option für mich. Das wäre wohl auch nicht notwendig, wenn man Vorräte bilden kann outdoor. Wenn ich das überhaupt medizinisch nutzen kann, so dass es mir hilft.
Ich habe so das Gefühl, dass die Pflänzchen lieber bei gutem Wetter geerntet sein sollten, dann gesünder sind und vielleicht auch mehr Wirkstoffe enthalten. Herbstliches Schmuddelwetter passt so gar nicht zur Jack Herer. Zeitig anpflanzen, längere Vegetationsphase und dann in die Blüte schicken - scheint eine Option zu sein.
Ich würde gerne aus medizinischen Gründen ernten - mit dem Ziel der Schmerzlinderung/stimmungsaufhellend. Mich interessiert dann eher das Thema Tinkturen, Öl, Edibles.
LG - Experimentia