Nitrat im Wasser - Gut oder schlecht?

Hallo zusammen,

kurz vorweg: Eigentlich wollte ich mich ja aus diversen Gründen etwas aus dem Forum zurückziehen… Aber heute bin ich gut drauf und dachte mir ich drehe den Spieß einfach um und streue ein paar zusätzliche Informationen wenn ich das Gefühl habe, dass ein Thema sehr Halbwissen-dominiert ist.

Hier taucht öfters die Frage auf ob zuviel Nitrat im Leitungswasser schädlich für die Pflanzen sei. Da es in zu hohen Dosen schädlich für uns Menschen ist ist das auch nicht weiter verwunderlich.

Aber für Pflanzen stellt Nitrat DEN Hauptnährstoff überhaupt dar. Und das nicht nur bei mineralischer Düngung. Auch bei organischer Düngung werden die Inhaltsstoffe von den Bodenorganismen letztendlich zu Nitrat umgewandelt was die Pflanze dann aufnehmen kann!

Eine hier oft verlinkte Grafik zeigt für Nitrat einen Grenzwert von 5 mg/l. Aaaaber: Dieser Grenzwert ist kein absoluter Grenzwert für etwaige schädliche Wirkungen, sondern ein Grenzwert für die Anrechnung auf den Dünger bzw die Nährlösung.

Zur Verdeutlichung ein paar Rechenwerte:

(der jeweilige Rechengang: N-Gehalt ist in Masseprozent angegeben; Dünger wiegt etwa 1,1 kg/l, d.h. 1100g x %-N ergibt die Menge Stickstoff in g/l; das Ganze geteilt durch 1000 ergibt mg/ml; und das Ganze mal Dosierungsempfehlung ergibt etwa die zugeführte Menge, „etwa“ deswegen weil es sich um unterschiediche Stickstoffverbindungen handelt, genauer ginge es nur mit den Molekülmassen, aber hier sollte das reichen; ich werde auch immer etwas runden)

Da es nur sinnvoll ist sich die absolute den Pflanzen verfügbare Menge an Stickstoffverbindungen anzuschauen habe ich die erste Rechnung mit Hydro- bzw Cocos-Dünger gemacht. Hier enthält das Substrat nix. D.h. alle verfügbaren Nährstoffe kommen über den Dünger.

Für zB. Hesi TNT Complex Hydro ergibt sich daraus eine Menge von rund 150 mg/l Stickstoff in der Nährlösung.

Hier sieht man schon, dass der oben genannte Grenzwert von 5 mg/l gerade mal 3,3% ausmacht.
Habe ich z.B. 15 mg/l Nitrat im Leitungswasser entspräche das hier einer Steigerung von 10%.
Der Hesi ist mit 2,6% Stickstoff angegeben und im NPK-Verhältnis auf 3 gerundet. Bei 10% mehr hätte ich knapp 2,9%. Macht also nicht viel aus.

Sehr interessant wird es bei FishMix von BioBizz. Hier werden 5% N angegeben. Davon 4,2% Nitratstickstoff!!! Bei der stärksten Dosierungsempfehlung (2-4 ml/l auf LightMix) kommt man auf weit über 200 mg/l N in der Nährlösung!
Da macht ein Nitratgehalt im Wasser von 15 mg/l prozentual gesehen natürlich weniger aus.

Ich wollte damit eigentlich nur zwei Dinge verdeutlichen:

  1. Nitrat ist kein Teufelszeug und ist essentieller Bestandteil ALLER Dünger weil die Pflanze den Stickstoff nur in dieser Form aufnehmen kann.

  2. Nitratgehalte im Leitungswasser muss man eigentlich nur etwas im Hinterkopf haben wenn sie sehr hoch sind und auf einmal Überdüngungserscheinungen auftreten.

Interpretieren möchte ich hier nicht groß. Das kann jeder für sich selber tun. :slight_smile:

Ich hoffe etwas erhellt zu haben.

Viele Grüße.

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Danke für die Infos @Heudepp - kann ich sehr gut verwerten!

Gruß

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Landwirte bringen das Nitrat als Gülle oder Jauche als organischen Dünger auf Felder aus, um damit das Wachstum ihrer Pflanzen zu fördern. Aus dem Grund ist ja auch vielerorts der Anteil im Grundwasser und damit im Leitungswasser hoch.

Für unsere kleinen Lieblinge ein willkommener Schmaus. Nur bei zuviel davon melden sie sich mit Überdüngungs Erscheinungen.

Für den menschlichen Organismus ist ein hoher Nitratgehalt im Trinkwasser nicht so gut.

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Ich glaube nicht, dass die Düngerhersteller den Nitrat Gehalt der Produkte anpassen.

In dem Sinne arbeitet man dort als homegrower gegen die industrielle Landwirtschaft an.

Zudem soll der Wert von 50mg/l zu hoch sein, Nitrat wird in Verbindung gesetzt mit Blasenkrebs.

Der NDR hat dazu Mal ne gute Doku gemacht, Niedersachsen ist besonders von dieser Grundwasserverseuchung betroffen.

Und wie gesagt seit dem ich eine Osmoseanlage habe hab ich nur noch meine Sebstgemachten Schäden.

Liebe Grüße :heart:

Edit:

Außerdem hat man ja nicht nur eine Überdüngung das Salz lagert sich ab und bei Bio ist das tötlich für die Microorganismen.
Wasser wird nicht mehr so stark abgerufen und und und.

Vor allem zieht man sich das langsam rein bei kurz Blüher sicher egal aber ab 75tage Blüte und einer langen Vegetativephase ein richtiges.

Sorry liebe Fee… Ich weiß nicht wo du den Knoten im Hirn hast aber das hat alles kaum was mit Nitrat und Pflanzen zu tun. Bezgl versalzung verwechselst du evtl Natrium mit Nitrat.
Viele Grüße :kissing_heart:

Tut mir leid hast Recht :heart:

Liebe Grüße :heart:

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Salze sind und bleiben Salze wenn sie nicht verbraucht werden sammeln sie sich an im Träger sprich der Erde. Mineralisch kein Problem Biologisch schon beim düngen ohne Drain.

Liebe Grüße :heart:

Alles gut meine Gute. :slightly_smiling_face: Dacht ich mirs doch.

Und das Thema Natrium… Tja wo du’s gerade angeschnitten hast… Is echt auch ein ganz heißes. Blöderweise kann man kaum belastbare Quellen finden was Zahlen angeht. Schade, aber ich bleibe am Ball.

Viele Grüße

Warum „lügt“ ? Passt doch.
Nitrat kommt immer als Salt mit entsprechendem Kation vor. Häufig ist zb Ammoniumnitrat.

10mg/l soll angeblich der durchschnittliche wert in Deutschland sein bei mir sind es alleine schon 20mg/l im Leitungswasser

Das Problem ist seit Anfang der neunziger massiv geworden.

Das Lesen der Seite lohnt sich etwas anstrengend aber auch mit Grafiken usw. und seriös.

Liebe Grüße :heart:

mach dir keine Sorgen, dein Pflanzen haben das gerne, könnte sogar noch höher sein, nix zu befürchten.

Der Humanoide, also wir hat es lieber niedriger.

The dog

Dann mach ich mir Mal keine Sorgen mehr und versuch meinen kleine hübschen Kopf nicht mehr an Dingen zu zerbrechen, die ich sowieso nicht verstehe. @Growdog

Danke

Leben und Leben lassen

Liebe Grüße :heart:

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