Optimale Temperatur bei THC Infusion in Kokosöl?

Hallo zusammen, ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Backen mit THC und habe aus 100 verschiedenen Anleitungen im Internet das für mich beste soweit rausgesucht. Ich muss dazu sagen, dass ich bei sowas die Sachen gerne einigermaßen verstehe und auch den Reiz habe für mich das Optimum aus dem Produkt rauszuholen. Ziel ist es eine Cannabutter auf Kokosölbasis herzustellen (vegan!).

Wo es aktuell noch etwas hängt ist der Prozess wo das THC von der Pflanze auf einen Fettträger wie Butter oder Öl übergeht. Aber am besten fange ich mal vorne an…

1.) Ich stelle 300g vegane Butter aus hauptsächlich geschmacksneutralem Kokosöl und etwas Avocadoöl her. Das ist meine Trägersubstanz, also eigentlich wie Butter nur halt vegan.

2.) Ich decarboxyliere das grüne Ausgangsmaterial, nachdem ich es relativ klein gegrinded habe, für 90min bei 110°C in verschlossenen Einmachgläsern im Backofen. Hierzu hat die UNI Bern und auch andere mal eine Studie gemacht. (Die optimale Decarboxylierung von THC und CBD durch Erhitzung - Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e. V.)

3.) Ich gebe 500ml Wasser und 300g vegane Butter sowie das decarboxylierte Ausgangsmaterial in einen Topf und lasse dies 3-6 Stunden bei 70-90°C “ziehen/kochen”!?. Das Wasser hilft hier einen gewissen Temperaturbereich einfacher zu halten.

4.) Die Masse wird dann durch ein Käsetuch 1-2 Mal gefiltert und in den Kühlschrank gestellt. Nach ein paar Stunden kann die feste Butter dann vom restlichen wertlosen Wasser getrennt werden. Das nun ausgefilterte Ausgangsmaterial müsste noch im Salat oder ähnliches dann verwendbar sein.

Mein größtes Problem zurzeit ist Punkt 3. Hierzu habe ich leider nichts stichhaltiges gefunden bezüglich der Temperaturen und Dauer des ganzen Prozesses.

Bei echter Butter soll man sich wohl im Bereich von 70-90°C bewegen. Aber bei mir handelt es sich ja um hauptsächlich Kokosöl.

Daher meine Frage. Welche Temperatur und Zeit benötige ich idealerweise bei Kokosöl für die Infusion?

Und ganz allgemein, welche Temperatur bedarf es überhaupt, dass sich THC löst und auf einen Trägerstoff übergeht?

Tipps und Anregungen sind gerne gesehen.

Vielen Dank im Voraus

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Das Problem ist halt, wie „sauber“ willst Du Deine Margarine? Grün wird sie wahrscheinlich eh werden. Insofern würde ich sogar das ganze in einem Mixer zerhacken und dann erst decarboxylieren. Ich würde mir nicht die Mühe machen, es groß durch ein Tuch zu seihen - weil viel zu viel Hängen bleibt - sondern es nur durch ein normales feines Küchensieb fließen lassen. Es bleiben vielleicht noch kleine Stückchen übrig, aber Du hast vor allem den Großteil der Trichome in der Margarine.

Die Margarine aber nicht mehr zum Backen oder Kochen nehmen, am besten dann weiter unbehandelt nutzen.

Um auf die Frage zurück zu kommen: Es ist gleich, bei welcher Temperatur decarboxilierst, nur geht es bei höheren Temperaturen wesentlich schneller. Das Temperatur-Zeit-Diagramm müsste irgendwo im Forum zu finden sein.

Die „Zwei Phasen“-Erhitzung bezieht sich nur auf CBD. Wenn man eher CBD aktivieren möchte, sollte man nach einer 15 Stunde die Temperatur auf 140° erhöhen. Dann kann man die bis zu zwei Stunden erhitzen - zumindest laut Angaben. Ich habe die besten Ergebnisse einfach in einem Brei oder einem Kuchen erzielt, der etwa eine Stunde vor sich hinköchelt bzw. backt (+auskühlt). Ich würde nicht über eine Stunde gehen wollen. Aber das sei Dir überlassen.

Aber auch die zwei Phasen sind Blödsinn, eigentlich, da THC dennoch aktiviert wird. Sogar schneller. Insofern würde ich bei 140° gleich anfangen und die Zeit einfach etwas verkürzen. Vermutlich reicht eine Stunde völlig aus.

Mach’s Dir nicht zu kompliziert, ist mein Rat. Irgendwann muss man es einfach ausprobieren.

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Danke für die Rückmeldug

Die Farbe ist nicht wichtig, Priorität hätte die Qualität bzw. Potenz. Ein feines Sieb habe ich auch und würde zuerst das Sieb benutzen und für den letzten Rest dann noch ein Tuch. Sonst bleibt halt etwas mehr Öl im Ausgangsmaterial.

Warum? Diese „Margarine“ besteht zum Großteil aus geschmacksneutralem Kokosöl und auch sonst nur natürliche Zutaten. Die fertige Butter soll dann unter anderem zum Backen verwendet werden. Ich gehe im Backofen nicht über 140°C bei max. 60 Minuten Backzeit. Normale Butter kann doch auch dann zum Backen verwendet werden und hier müsste Kokosöl doch sogar bessere Eigenschaften hinsichtlich Temperaturempfindlichkeit aufweisen!?


Das habe ich unter anderem bei google gefunden, somit 110-115°C bei 45-60Min müsste ein gutes Ergebnis liefern. Ich bin auf einen hohen Anteil THC aus.

Bei 140°C müsste man spätestens nach 7 Minuten das Material wieder entfernen, da sonst die Konzentration wieder abnimmt.

Zuletzt: Warum ist das mit der Decarboxylierung eigentlich so wichtig? So lange noch Feuchtigkeit im Essen ist, also auch bei Backwaren steigen die Temperaturen nicht über 100°C. Und laut Abbildung brauchen wir mind. 106°C um größtmögliche THC Konzentration zu erreichen. Wenn man jetzt also einen Kuchen bzw. so schöne saftige Brownies ohne decarboxyliertes Zeug eine Stunde bei 150°C backt wird wohl viel Potenzial verschwendet.

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Falls du wert auf guten Geschmack bei starker Wirkung legst, würde ich dir Konzentrate empfehlen.
Eine entsprechende Presse bekommst du heute schon sehr günstig, und ist idiotensicher, daher nutze ich sowas auch :stuck_out_tongue:

Ich lasse Konzentrat in Öl aufgelöst immer 100 Minuten auf 100°C im Backofen und bin sehr zufrieden.

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Hallo LXIX.
Darf ich dich fragen, wieviel Öl du für eine Pressung aus (sagen wir mal) 6 Gramm Material verwendest?
Ich würde das nämlich auch gerne mal ausprobieren, bin mir aber bei der Ölmenge unsicher.

Gruß,
Breitseite

Ich löse das in einem kleinen Keramiktopf auf der Herdplatte auf. Damit der Boden bedeckt ist brauche ich ~ 30ml Öl.
Ausgangsmaterial sind so 7,5g vorm Pressen.

Das Öl hat dann aber auch einen sehr starken Geschmack, aber deutlich anders als bei Blüten.

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Rosin habe ich schon gemacht und auch konsumiert, auch vom Geschmack eine sehr feine Sache.

Ich würde mit dem „Rosin-Öl“ anschließend ein paar Muffins backen…
Vielleicht kann ich auch etwas mehr Öl nehmen, das Rosin ist ja nicht gerade wenig?

Mit dem Rosin wäre das halt eine sehr schnelle und unkomplizierte Methode.

Gruß,
Breitseite

Na klar, mehr Öl geht immer. Ist dann geschmacklich auch viel dezenter. :+1:

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Weil die Zeit des Kochens und Backens hinzu käme. Dann halt lieber auch ein Öl herstellen und das zum Schluss einbringen. Oder halt uncarboxyliertes Gras nutzen.

Wie ich oben schon sagte. Genau. So ist es.

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Nein das stimmt nicht. Brownies erreichen im Kern keine 150 grad. Klar an der äußeren Schicht geht Potential verloren, aber zum Kern hin wird die Konzentration sicherlich heterogen, sprich erst zunehmen Und dann wieder ab. Man könnte mit einen Thermometer messen.

Den Prozess kann man aber beispielsweise mit einer mobilen Herdplatte mit Temperaturkontrolle kontrollieren. So ein Ding ist ja ganz praktisch im Haushalt zu haben, weswegen sich die Anschaffung sicherlich lohnt.

Greets und viel Spaß beim herstellen. Bin gespannt

Macht es Euch nicht zu kompliziert. Die Form ist sicherlich mit entscheidend, aber vernachlässigbar gering. Manchmal ist es besser, manchmal schlechter. Und die Abkühlzeit nicht vergessen. Die hat dann eventuell auch nochmal ein wenig genützt.