Find ich gut, dass du so ehrlich dir selbst und uns gegenüber bist! Ich denke, viele kennen das in der ein oder anderen Form, aber man verdrängt sowas ja gern (da nehme ich mich nicht aus). Ich hab das auch mal erlebt, mit nem Kumpel, der im Urlaub unerträglich wurde, nachdem das Grass alle war. Hab ihn danach nicht mehr so oft getroffen …
Ich kenne den Effekt auch, allerdings in etwas abgeschwächter Form. Nach ca. 2 Wochen ohne, beginne ich launisch zu werden und unentspannt, dann muss spätestens mal wieder was her.
Denken ist ja eigentlich keine schlechte Sache Aber es gibt natürlich auch das ewige im-Kreis-grübeln, das einen nicht wirklich weiterbringt. Man kann ja aber auch produktiv denken. Wenn ich nix zu kiffen hab, kann ich Sachen viel planmäßiger und zielgerichteter durchdenken, das hat mir auch immer mal geholfen, Entscheidungen zu treffen, die ich dauerstoned nie zu ende durchdacht habe.
Ich kann dir sagen, was ich mache, das lässt sich aber natürlich nicht einfach übertragen, ist also nur mein subjektives Beispiel, vielleicht fällt dir ja für dich was dazu ein.
Es gibt sachen, die mache ich fast ausschließlich wenn ich stoned bin, zB Spielfilme gucken. Da hab ich überhaupt keinen Bock zu, wenn ich nix zu rauchen habe. Früher hab ich manchmal neu gekaufte DVDs wochenlang liegenlassen, bis ich was zu kiffen im haus hatte. Beim Musikmachen ist es so ähnlich, das geht stoned sehr gut, dann komm ich in einen flow, den ich sonst nie erreiche. Wenn ich allerdings einen Track angefangen habe (stoned), kommt ja danach die Fleißarbeit, den auch vernünftig zu Ende zu produzieren, und das geht nüchtern viel besser! Musik ist also son Grenzfall, wo man mit der Kombination von stoned und nüchtern das beste Ergebnis bekommt.
Und dann gibt es meine andere Leidenschaft, das Schreiben. Ich schreibe manchmal Artikel ins Internet zu Themen, für die ich mich echt begeistern kann. Das sind aber echt komplexe Dinge, da muss man viel recherchieren, ordnen & gliedern und dann um die beste Formulierung kämpfen. Das geht bei mir stoned ÜBERHAUPT nicht!
Deswegen bin ich mittlerweile froh, wenn ich mal nix zu rauchen da habe, weil ich mich dann wieder meinen Texten widmen kann. (ich bin jemand, der nix liegenlassen kann, wenn was zu rauchen da ist, rauche ich in einer Tour, da kann ich mir keine längere pause verordnen, wenn ich was im haus habe, bin also drauf angewiesen, dass mal einfach nix da ist).
Und auch beim Schreiben komme ich dann in einen flow, den ich in dem Fall aber nur nüchtern erreiche, weil es halt komplex ist und richtig Arbeit und Gehirnschmalz benötigt. Aber es ist saugeil, wenn dann ein neuer Artikel fertig ist, dann bin ich mächtig stolz und freue mich, weil ich auch meist gutes Feedback dafür bekomme.
Mein Vorschlag wäre also: Mach aus der Not ne Tugend, beschäftige dich mit irgendwas, was du gut kannst & was Spaß macht, was du aber nicht hinbekommst, wenn du stoned bist.
Zur Zeit hab ich auch nix da, merke schon, wie ich langsam gnatzig werde, aber ich setz mich zur Zeit oft an mein Schreibprogramm und feile an dem neuesten Projekt, hab schon viele Seiten geschafft & es macht mich immer stolz, das Ergebnis zu sehen!
Das wäre so mein Vorschlag, vielleicht gibt es ja für dich auch Projekte, mit denen du dich belohnen kannst, wenn du mal für ne Weile (gezwungenermaßen ;)) nen klaren Kopf hast.