BioBizz vs.HESI - Vergleich der Schemas

Aus irgendwelchen unbewussten Gründen habe ich mir für meinen letzten Grow den Blüte- und den Wachstumsdünger der „Compo organic Grow“ Reihe gekauft.

Nachdem ich hier in dem Forum jetzt viel gelesen habe und für meinen Compodünger kein Düngeschema gefunden habe, muss ich mir irgendwas basteln, mich an etwas orientieren.

Bis jetzt habe ich mir zum Glück durch den Düngerechner von Bergow ein wenig helfen können, über den ich sehr, sehr glücklich bin und gar nicht weiß, wie ich Bergrow dafür richtig danken kann. :clap: :clap: :clap: :clap: :clap:

Da ich jetzt Urlaub und somit Zeit habe und man sagen kann, dass BioBizz und HESI die wohl populärsten Düngerprodukte hier sind, habe ich versucht diese beiden Düngeschemas miteinander zu vergleichen und daraus für mich ein „Compo organicGrow Düngeschema“ abzuleiten.

Damit ich euch nicht mit zu viel Text verscheuche hier meine Schaubilder, die zum Teil für sich sprechen, denke ich.

Kurze Erklärung trotzdem:

Werte sind mit der Hilfe von dem Düngerrechner von Bergrow und mit meinen Leitungswasserwerten erstellt worden.

Für BioBizz LightMix und BioBizzAllMix wurden die Düngermengen dem offiziellen Düngeschema entnommen.

Für HESI habe ich nur ein Düngeschema gefunden und gelesen, dass man die „Bio Reihe“ auch so dosieren kann.

Im Schema von BioBizz gibt es für die Blüte 8 Wochen, bei HESI nur 7.
Zur besseren Vergleichbarkeit habe ich bei HESI die Werte von WK 7 einfach auch für WK 8 genommen.

Den Thread starte ich, da diese Werte bei mir einige Fragen aufgeworfen haben und es bestimmt einiges zu diskutieren und festzustellen gibt.

Ich hoffe insbesondere, dass die Düngerexperten wie z.B. @bergrow @Heckenschere @Fumu hier im Forum mich und die anderen interessierten Anfänger ein wenig erhellen können.

Hier jetzt endlich die Schaubilder:


UPDATE:
Hier die Enkurve nach Abschluss meines Grows letztes Jahr.
Ich habe einiges gelernt mit dem ganzen Mischen, z.B. dass die Pflanzen unter bestimmten Umständen ziemlich viel Calcium und Magnesium vertragen können.

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Beim Erstellen und Betrachten der Schaubilder sind einige Fragen bei mir aufgetaucht:

-Anscheinend macht es keinen großen Unterschied, ob man den Stickstoff und zum Teil das Kalium konstant verabreicht (HESI) oder von einem niedrigen Niveau aus kontinuierlich erhöht, im Gegensatz zu Phosphor?
-Die Höchstwerte werden bei N überschritten, aber bei K sehe ich eine MASSIVE Überschreitung der Grenzwerte: Kein Problem, wenn K so überdosiert wird? Warum wird K so stark dosiert?
-Bei HESI sind in der Bio-Reihe (organisch ist gemeint denke ich) die Werte für N und K deutlich höher als bei der mineralischen Reihe. Daraus kann man zumindest für die Düngung mit der Compo-Bio-Grow Reihe Rückschlüsse ziehen?
-Schwefel ist anscheinend total unwichtig, kann das sein?
-Ca und Mg werden bei HESI und BB durch Calmag und Mono Ca und Mg nach der Düngergabe erhöht, bei Compo ist aber schon im Dünger relativ viel Mg drin, so dass ich automatisch auf einen hohen Ca-Wert komme, wenn ich das Verhältnis mit MonoCalcium auf 3:1 bringe. Ist das ein Problem?
–Interessant finde ich auch die Überlegung welche Rolle die Erde spielt? BioBizz All-Mix scheint mir sehr stark gedüngt? Gibt es auch „HESI-Erde“?

  • Am interessantesten finde ich aber die Frage, warum beide Düngerreihen so erfolgreich sind, obwohl sie doch auch sehr unterschiedlich sind. Die Spannbreite zwischen Unterdüngung und Überdüngung scheint mir relativ groß, wenn es z.B. keinen Unterschied macht, ob ich das N kontinuierlich erhöhe oder konstant bei einer gewissen Menge bleibe?
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Hey @canagwyli

Ist auf der Compo HP aber angegeben wie die Dosierung je nach Wachstumsphase auszusehen hat?

Unterschied zwischen BioBizz und Hesi dürfte in der unterschiedlichen Beschaffenheit liegen: organisch vs organisch-mineralisch.

SYOAH

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Ich finde die Dosierungsanleitung auf der Rückseite ein wenig grob und fand das detailliertere Schema bei BB und HESI irgendwie „seriöser“ :joy:

Dann ist die „HESI-BIO“ Reihe nicht organisch im Gegensatz zu der „HESI-TNT“ Reihe?

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Whow … sehr feiner Thread … lesen und was dazu sagen kann ich erst nach dem WE. Deine Fragen sind wirklich interessant.

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Moinsen canagwyli,

ich glaub du bist direkt mitten im Geschehen gelandet.

Die direkten Vergleiche haben wir hier zumindest für die Düngerreihen noch nicht angestellt soweit ich weiß. Ich hab auch nur meine Reihe ausgerechnet und wollte die anderen auch immer mal mit dem Rechner alle vergleichen, habs aber bisher nicht getan.

Da es den Rechner so ja noch nicht so lange gibt, sind die empfohlenen Werte aus den belegbaren Studien, die zu finden waren bis jetzt.

Mir ist bei meiner Rechnung auch aufgefallen, dass Canna Aqua einen Kalium-Wert von über 500 mg/l im Standardschema hat. Darüber bin ich auch extrem verwundert und habe bisher auch noch nicht Schriftliches gefunden, wo das glaubhaft getestet wurde.

Ich hab auf solche Hinweise immer überreagiert und das versucht auszureizen. Dabei ist mir in so gut wie allen Bereichen aufgefallen, dass die besagten Obergrenzen in den Empfehlungen lächerlich vorsichtig angegeben sind.

Deine Diagramme zeigen schön, wie uneinig sich die Hersteller untereinander sind und wieviel Potential im perfekten Verhältnis zu finden sein könnte.

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Da die verschiedenen Strains ja auch unterschiedliche Bedürfnisse haben und bei den verschiedenen Growern unterschiedliche Bedingungen herrschen muss es wirklich eine relativ (!) große Tolernz bei den Düngerwerten geben.
Ihr Profis, die erfahren seid, seht bestimmt oft schon Anzeichen einer Überdüngung/Unterdüngung und reagiert entsprechend. :wink:

Die Anfänger erzielen ja aber z.Tl auch ganz beachtliche Ergebnisse, also funktionieren die Schemas auch sehr gut in einem gewissen Rahmen.

Aber die Sache mit dem KALIUM würde mich wirklich näher interessieren. Bremst es vielleicht möglichen Übereifer und schadet ansonsten nicht viel? :thinking:

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Du hast den Nagel voll und präzise auf dem Kopf getroffen. Ich bin gespannt auf den weiteren Verlauf unserer Gespräche :+1:

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Thema Kalium: Dazu gibt es tatsächlich Untersuchungen, dass Cannabis wirklich sehr viel Kalium abkann, abhängig von der Cultivar zwar, aber dennoch.

Unterschiede in mineralisch zu organisch: Dadurch, dass die organisch gebundenen Nährstoffe erst umgesetzt werden müssen, ergibt siche eine Pflanzeverfügbarkeit bei organischer Düngung von 20 bsi 70 %, entsprechend höher ist die Zugabe durch Düngung, um eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten.

Kannst du die dunkelblaue Kurve noch erklären? Aus der werd ich nicht ganz schlau.

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OK, danke für die Erklärung. :+1:
Die Werte beim Kalium sind so viel höher als der „Grenzwert“ dass ich mich gefragt habe was das Kalium genau macht. Bei den anderen Werten war die Überschreitung nicht so groß.

Die dunkelblaue Kurve ist meine Düngemischung und da meine Pflanzen gerade in WK3 sind geht sie danach immer auf 0
Im Laufe des Grows trage ich die Werte in die Tabelle ein und habe dann zum Schluss meine Kurve um sie mit den anderen vergleichen zu können.

Ich frage mich auch was ich mit „mineralisch-organisch“ anfangen soll.
Muss man bei solchem Dünger z.B. den EC/pH Wert messen, kann der Boden versalzen oder ist es eher easy, in der Hinsicht, wie bei organischem Dünger?

Edit: Fumu hat ein sehr interessantes Video in den anderen Thread (DIE LISTE) gestellt. Dort düngen sie N und K mit den gleichen Mengen und sagen, dass der Unterschied zwischen der mittleren Quantität Dünger (N und K: 160 mg/l) und der hohen Quantität Dünger (N und K: 240 mg/l) bei der Erntemenge nur 5% ausgemacht hat. Sehr interessant, oder? Passt auch sehr gut zu den Grenzwerten in deinem Rechner.

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UPDATE:
Hier die Enkurve nach Abschluss meines Grows letztes Jahr.
Ich habe einiges gelernt mit dem ganzen Mischen, z.B. dass die Pflanzen unter bestimmten Umständen ziemlich viel Calcium und Magnesium vertragen können.

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