Oder du hast die Übeltäter gefunden und Sie für Spinnen gehalten:
Spinnmilben:
Eine der ärgsten und am meisten verbreiteten Schädlinge an Zimmerpflanzen ist die Gemeine Spinnmilbe, Tetranychus urticae.
Sie gehört zu den Spinnentieren, besitzt also vier Beinpaare (die
Larven der Spinnmilben haben wie die Insekten nur drei Beinpaare). Ihr
Kopf, Brust und Hinterleib ist wie bei allen Milbenarten zu einem ovalen
Körper verschmolzen. Mit ihren zu Stechborsten umgewandelten
Mundwerkzeugen stechen sie die Pflanzenzellen an um sie auszusaugen.
Spinnmilben sind ca. 0.5 mm lang und gelblichgrün, orange oder rotbraun
gefärbt. Sie zeichnen sich durch eine hohe Produktivität aus.
Lediglich die Gemeine Spinnmilbe ist in der Lage die für sie
typischen feinen Gespinste anzulegen. Die anderen an Zimmerpflanzen
schädigenden Spinnmilben sind dazu nicht befähigt. Die Gespinste lassen
sich durch besprühen mit Wasser leicht sichtbar machen.
Spinnmilben saugen bevorzugt auf der Blattunterseite in der Nähe der
Blattadern. Bei starkem Befall sind sie jedoch auf der gesamten
Blattspreite anzutreffen. Durch das Saugen des Zellsaftes aus den
Epidermiszellen erscheinen diese, nachdem Luft in sie eingedrungen ist,
gelblichweiß bis silbrig. Das Blatt wirkt also anfänglich fein
gesprenkelt. Bei fortschreitender Schädigung verfärben sie sich
graubraun und trocknen ein.
! Spinnmilben lieben trockene, warme Luft. Diese Tatsachen
erklärt das oft massive Auftreten dieses Schädlings während der
Heizperioden.!
Bevorzugte Pflanzen:
(Gemeine Spinnmilbe, Tetranychus urticae): Abutilon (Schönmalve),
Aspargus (Zierspargel), Aspidistra (Schusterpalme), Campanula
(Glockenblume), Cissus (Klimme), Chlorophytum (Grünlilie), Coleus
(Buntnessel), Cyperus (Zypergras), Ficus (Gummibaum), Fuchsia (Fuchsie),
Gardenia (Gardenie), Hedera (Efeu), Hibiscus (Roseneibisch), Palmae
(Palmen), Pelargonium (Pelargonie), Primula (primel), Rhododendron
(Azalee), Rosa (Zimmerrosen), und viele mehr.
(Gewächshausspinnmilbe, Brevipalpus obovatus): Ampelopsis
(Doldenrebe), Anthurium (Flamingoblume), Aphelandra (Glanzkölbchen),
Aspidistra (schusterpalme), Begonia (Begonie), Campanula (Glockenblume),
Cissus (Klimme), Coleus (Buntnessel), Crassula (Dickblatt), Dizygotheca
(Fingeraralie), Euphorbia (Wolfsmilchgewächse), Fatsia (Zimmerkalla),
Ficus (Gummibaum), Fuchsia (Fuchsie), Gardenia (Gardenie), Hedera
(Efeu), Hibiscus (Roseneibisch), Hoya (Wachsblume), Peperimia
(Zwergpfeffer), Primula (Primeln), Saintpaulia (Usambaraveilchen),
Sinningia (Gloxinie), Zantedeschia (Zimmerkalla).
(Kakteenspinnmilbe, Brevipalpus russulus): Cereus, Chamaecereus, Echinocactus, Echinocereus, Coryphanta, Ferocactus, Lobivia, Mammillaria, Pilocereus.
(Orchideenspinnmilben, Tenuipalpus pacificus): Acrides, Cattleya, Cypripedium, Dendrobium, Grammatophyllum, Oncidium, Phalaenopsis, Saccolobium.
Bekämpfung: Da die Spinnmilben niedrige Luftfeuchtigkeit
benötigen, kann man durch Eintüten der zuvor gewässerten Pflanzen in
Kunststoffbeuteln ein Kleinklima schaffen, welches die Pflanzen einige
Tage ertragen können, die Spinnmilbe jedoch tötet.
Im Fachhandel finden sich verschiedene Spezialpräparate (Akarizide), mit
denen sich die Milben sicher bekämpfen lassen. Hartlaubige Pflanzen
können mit speziellen Ölen (Rapsöl, Weißöl) behandelt werden. Ebenfalls
wirksam sind Nützlingschonende Spritzmittel aus natürlichen Fettsäuren
mit Kaliumsalzen. Auch Insektizidstäbchen zeigen während der
Hauptwachstumszeit eine ausreichende Wirkung gegen Spinnmilben.
Biologisch lassen sich die Spinnmilben durch Raubmilben bekämpfen.