Bluelab PH pen vs Apera PH60 Ersteindruck&Review

Ich hab beim Einstieg ins Grow-Hobby etwas gegeizt mit einem billigen pool Multimeter, wo die PH Sonde nach 1 Monat kaputt ging. Erstmal Kleinanzeigen gescannt, ob es nen guten Preis in der Umgebung gibt zum abholen. Als keine Rückmeldung kam erstmal panisch auf Amazon den Apera PH60 bestellt. Die Rückmeldungen kamen aber auch rein und da war für ein Bluelab PH pen & EC pen, Pflege kit, extra Kalibrierungslösungen, ein Preis bei dem ich nicht wiederstehen konnte.

Ich habe nun also zwei PH-Meter, neuen Apera PH60 und gebrauchten Bluelab PH Pen. Da bietet sich doch an einen Vergleich zu schreiben.


Nicht wirklich fair den unboxing Zustand von gebraucht&neu zu vergleichen, ich tues aber trotzdem Vollständigkeitshalber.

Der Bluelab Pen war in der orginalen Papp-Verpackung zusammen mit dem EC Pen. Bei liegen Kalibrierungslösung 4.0 und 7.0, sowie für EC und KCL Lösung - leider in Plastiktütchen die nicht wieder verschließbar sind. Dem im Gebrauchtpreis enthaltenen Pflege-Kit lagen Messbecher bei, leider auch ohne Verschluss, aber brauchbar zur Kalibrierung des etwas breiteren Sensor-Kopfes.

Der Zustand des Sensors war leider trocken, die KCL Lösung im Deckel war kristallisiert. Daher wurde nach Pflege-Kit Anleitung gesäubert und erstmal 24h in KCL eingelagert.

Der Apera PH60 kommt in einer kleinen Plastikbox, wo der Verschluss billig rüber kommt. Der PH Pen, sowie Kaliberiungslösung 4.0, 7.0, 10.0, KCL in Fläschchen und beschrifte Messbecher mit Verschluss, hat alles seinen Platz im Schaumstoff, sogar ein extra Platz als Halterung für Messbecher/Schutzkappe des PH pens.


Vom Aufbau her sind beide ähnlich, unten ein Sensor mit Schutzkappe, oben das Display. Das Display beim Apera leuchtet stärker. Der Sensor ist samt Plastikgehäuse am Körper verschraubt mit Dichtung, das Batteriefach ist mit Druck verschlossen - testen ob es ins Wasser fallen kann will ich nicht. Die Gehäusewände sind etwas dünner, mal unachtsam etwas schweres drauffallen lassen oder in der Arschtasche draufsetzen ist keine gute Idee. Dafür gibts ein extra Plastikschutz nach unten, wo der Bluelab unten frei liegt gegen Stöße. Die Schutzkappe hat eine Füll-Strich für KCL Lösung, aber muss (wenn abgenommen) gerade stehen um nicht auszulaufen - macht die Handhabung etwas umständlicher.

Beim Bluelab bekomm ich Nokia3310 Vibes. Mit dem Ding kann man sicher auch Nägel in die Wand hauen oder ein Bier öffnen. Wirkt wie eingegossen ins Plastik und dann das Batteriefach mit 2 Schrauben festgezogen. Hier mach ich mir keine Sorgen, wenn es mal ins Wasser fallen sollte. Fest verbaut heißt aber auch das der Sensor nicht austauschbar ist, bei Apera kostet der ersatz Sensor nur die hälfte des Gerätes. Das Display ist gut lesbar. In der Schutzkappe ist ein kleines Schwämmchen (bei Apera nicht enthalten, DiY im Bild) um den Sensor feucht zu halten und ein Schlitz für das Bändchen das beide oben dran haben.


Die Kalibrierung geht bei beiden zügig, beim Bluelab dauerts aber länger. Grob geschätzt ein 10sekunden Ladebalken die der Bluelab sich Zeit nimmt. Beim Apera muss man per Knopfdruck bestätigten wenn ein Smily auftaucht (3sek keine Veränderung).

Beide lassen sich 3-Punkt Kalibrieren, sofern Kalibrierungslösung vorhanden.


Vielleicht liegt es an den Blubbersteinen in meinem Wassertank, dass das Wasser in Bewegung ist und so leichte PH Schwankungen mit sich bringt. Der Messwert kann sich nach über 10sekunden noch ändern bei beiden. Es wirkt als ob sich beide heran tasten im Sekunden-Takt von ihrem alten Wert zum neu gemessenen, wenn ich zum Beispiel von Leitungswasser zu destiliertem Wasser tausche. Der Messwert springt nie schlagartig um 0,5 oder gar 1,0, es sind immer 0,2-0,3 oder noch kleinere Schritte im 0,1 Bereich jede Sekunde - ich vermute hier wird so eine Art “Durchschnitt der letzten X Sekunden” ermittelt.

Beim Apera ist es offensichtlicher, weil die zweite Nachkommtar-Stelle angezeigt wird - der Smily für konstant springt in einem Toleranzbereich von ~0,02 an. Der Bluelab ist da etwas weniger präziser, ob 6,8 ein 6,89 oder 6,81 ist weiß man nicht, daher sind kleinere Änderungen von 0,1 manchmal erst nach 10-15sek sichtbar. Beim Apera ist das Display besser zu erkennen an dunklen Orten wie Wassertanks mit kleiner Öffnung, der Bluelab hat dafür einen Hold Button für schwierige Orte.


Sehr schwierig hier ein Fazit zu ziehen. Einen Gewinner krönen kann ich nicht, da beide ihre Daseinsberechtigung haben. Bewegen sich beide im selben Preissegment von um die ~100€, mal abgesehen von gebrauchten Schnappern unter 60€ :slight_smile: , die wären der klare Sieger.

Bluelab ist so ein richtiges Werkzeug, das muss schon ganz genau auf den Sensor fallen um zu zerbrechen. Messen, abspühlen, Kappe drauf - einfach zu handhaben. Obs nun 5,7 oder 5,9 PH Wert ist, ist doch im Pflanzen verträglichen Bereich.

Apera ist ein Messinstrument, man will es nicht fallen lassen. Erstmal Koffer auf, Kappe vorsichtig abstellen, messen, abspühlen, kappe drauf, Koffer zu. Die präziseren Messwerte im x,x1-x,x9 Bereich sind eher “nice to have” als “must have” für die meisten Hobbygrower.

Gibt sicherlich für beides Anwendungsbereiche. Wer seine Grows dokumentiert und die Werte vergleicht, ist sicher froh über höhere Präzision bei der Auswertung. Wenn man nur checken will ob es den Pflanzen gut geht, braucht man das nicht.

2 „Gefällt mir“

Interessant.

Ich selbst habe auch nach drei :woozy_face: billig klopper den PH60 gekauft

Bin gespannt zu was für einen Ergebnis du kommst. Mir selbst war eine austauschbare Sonde wichtig.

Lg :smiling_face_with_sunglasses::victory_hand:t2:

2 „Gefällt mir“