Bluelab: RWDC Hydroponic Grow Report

Grow Setup – RDWC Übersicht

Hallo verehrte Community und herzlich Willkommen zurück zu einem neuen Grow Report.

Diesmal von unserem Partner, welcher auf Instagram unter @growbro_grashalm zu finden ist. Bilder kommen die Tage noch dazu und Updates gibt es mindestens einmal im Monat.

Wir wünschen euch viel Spaß!

Das Bluelab Team Deutschland

:test_tube: Setup-Einleitung – RDWC im Überblick

In diesem Durchlauf setze ich auf ein rezirkulierendes Deep Water Culture System (RDWC). Der Begriff „rezirkulierend“ beschreibt den stetigen Kreislauf der Nährlösung zwischen Pflanztöpfen und einem zentralen Reservoir, wodurch die Pflanzen gleichmäßig mit Wasser, Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden.

Das System besteht aus drei Eimern: Zwei davon dienen als Pflanzentöpfe, der dritte ist das Reservoir. Eine Wasserpumpe mit einer Förderleistung von 600 Litern pro Stunde transportiert die Nährlösung über eine Tröpfchenbewässerung auf den Blähton der Pflanztöpfe. Durch Schwerkraft fließt das Wasser über ein Schlauchsystem zurück ins Reservoir – ein geschlossener, kontinuierlich zirkulierender Kreislauf.

Für Licht sorgt eine Sanlight EVO 3-100, passend zum 120x60x180 cm Growzelt. Die Lichtintensität (PPFD) wird mithilfe der Photon App gemessen und angepasst. Die Luftbewegung übernimmt ein schwenkbarer Mars Hydro Ventilator, der für gleichmäßige Umwälzung sorgt.

Die Wurzeln stehen dauerhaft in der Nährlösung, welche durch eine BOYU S4000B Luftpumpe mit 768 Litern Luft pro Stunde über Sprudelsteine intensiv mit Sauerstoff angereichert wird – ein zentraler Vorteil hydroponischer Systeme.

Zur Überwachung der Umweltbedingungen verwende ich einen Bluelab pH Pen, ein Bluelab Guardian Wifi Monitor, einen CO₂-Sensor sowie mehrere Thermo-/Hygrometer für die Kontrolle von Luft- und Wassertemperatur sowie Luftfeuchtigkeit.

Das gesamte System umfasst etwa 30 Liter Nährlösung, gemischt aus Leitungs- und destilliertem Wasser. Gedüngt wird mit dem Canna Aqua System, das speziell für den Einsatz in hydroponischen Systemen entwickelt wurde.

Alles steht sicher in Auffangwannen, die bei möglichen Leckagen zusätzlichen Schutz bieten.

:date: Woche 1 – Keimung, Start im RDWC & pH-Probleme durch Blähton

• Samen „Cherry Poppers von Barneys Farm“ wurden 24 h im Wasserglas eingeweicht.
• Danach in ein feuchtes Zewa (Zewa-Methode) und 3 Tage in einem Ziplock-Beutel im dunklen Schrank.
• Hauptwurzel ~5 cm lang, zart gelblich am Kopf.
• Ohne Steinwolle oder anderes Medium direkt in angefeuchteten Blähton gesetzt.
• Oberflächliche Bewässerung aktiviert – Canna Aqua Düngeschema direkt verwendet (mit Leitungswasser, noch ohne destilliertes Wasser).
• Blähton wurde nicht ausreichend gespült – dadurch kam es in der ersten Woche zu stark alkalischen Rückständen, was den pH-Wert deutlich ansteigen ließ (zeitweise >8,5).
• Erste Wurzelbewegungen sichtbar, aber Pflanze reagierte empfindlich auf die stark schwankenden pH-Werte.

:date: Woche 2 – Wurzelwachstum & Systemanpassung

• Oberflächenbewässerung deaktiviert, um den Blähton leicht antrocknen zu lassen – Ziel: Wurzeltrieb ins Reservoir fördern.
• Die Wurzeln haben sich dadurch sichtbar Richtung Wasser bewegt
• Erfolgreich – Wurzeln wuchsen schneller ins tiefergelegene Wasser.
• Der pH-Wert blieb auch in Woche 2 noch leicht erhöht durch verbliebene alkalische Rückstände im Blähton, stabilisierte sich aber langsam.
• Pflanze gewinnt an Stabilität, EC-Wert wurde leicht angepasst, aber insgesamt noch keine starke Nährstoffaufnahme.

:date: Woche 3 – pH-Messung, Wurzelpflege & Optimierung

• Das Wasser für den Nährrsotfftank wurde nun mit 50% destilliterem Wasser gemischt um den Start EC Wert vom Wasser von 0,53 auf 0,27 zu halbieren. (von hart auf weich)
• Mehrere Hinweise aus der Community: Messgerät unzuverlässig.
• Umstieg auf Bluelab pH Pen – direkt Differenzen festgestellt.
• Günstiger Pen zeigte abweichende pH-Werte, teils um 1 – 1,5 daneben.
• EC konstant bei 1,53, Pflanzen wuchsen sichtbar.
• Auffälligkeiten an den Wurzeln: dunkle Stellen, aber kein fauliger Geruch.
• Einsatz von H₂O₂ (50 ml auf 30 L) – jeweils 2 Tage vor dem Wasserwechsel, um Enzym-Zusätze zu schonen.
• Blätter tiefgrün, Wachstum optisch gesund.

:date: Woche 4 – Vitalität, Blätterpflege & Training

• Weiterer Einsatz von H₂O₂ wie in Woche 3, wieder 2 Tage vor dem Wasserwechsel.
• Wurzeln heller, kräftiger und dichter verzweigt.
• Wachstum setzt deutlich ein – größerer Längen- und Breitenzuwachs.
• Letzter Tag der Woche:
o Fächerblätter selektiv entfernt, um Lichtdurchdringung zu verbessern.
o Rechte Pflanze wurde per LST (Low Stress Training) angebunden.
• pH-Wert stieg von 5,8 auf 6,1, EC blieb bei 1,53 stabil.

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Anbei die ersten Fotos aus den jeweiligen Wochen:

Woche 1




Woche 2


Woche 3


Woche 4


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Das Setup



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Hallo, na dann auf ein neues und gutes Gelingen

Grüße :grin::call_me_hand:

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Hallo zusammen. Mich würde interessieren wie ihr startet. Lasst ihr den Samen ebenfalls vorkeimen? Sämling direkt in den Blähton? Oder lasst ihr den Samen in Steinwolle vorkeimen? Womit habt ihr die besten Erfahrungen gemacht? Und wieso ?^^ Mit freundlichen Grüßen

Woche 5 & 6 – Stretch, Setup-Upgrade und der Bluelab Guardian zieht ein

Hey Leute :wave:

hier mal ein kleines Update aus unserem aktuellen Grow (Hydro, LED, Indoor), der jetzt richtig in Fahrt kommt!


:seedling: Woche 5 – Der Stretch kickt rein

Seit der Umstellung auf 12/12 (Ende Woche 4) geht’s echt schnell voran. Die Damen danken’s mir – man sieht jeden Tag, wie sie zulegen. :herb:

Was ich geändert hab:

  • Neue Luftpumpe mit ordentlich Bums (7 l/min statt vorher 1 l/min) – jetzt laufen zwei Luftsteine pro Topf → viel mehr Sauerstoff im Wasser, merkbar bessere Entwicklung!
  • Temp liegt stabil bei ~25 °C tagsüber und 18 °C nachts.
  • Luftfeuchtigkeit hab ich bei ~60 % gehalten – bisschen höher, um den Stretch zu supporten.
  • pH & EC kontrollier ich noch manuell. pH schwankt nach Wasserwechsel etwas, EC ist bei 1.5–1.6 und wird gut verwertet.
  • Gedüngt wird nach Schema – Pflanzen nehmen’s gut auf.
  • CO₂ ist bei normaler Raumluft (~400 ppm).
  • Licht (PPFD): ~600 µmol/m²/s, gemessen mit Photon App direkt unter der SANlight.
  • VPD passt (~1.1 kPa tagsüber, nachts unkritisch).

Fazit Woche 5:
Richtig schönes Wachstum, keine Mängel, keine Stressanzeichen. Setup fühlt sich stimmig an.


:wrench: Woche 6 – Smart Monitoring mit dem Bluelab Guardian WiFi

Jetzt wird’s nerdig :sunglasses:
Der Bluelab Guardian Monitor WiFi hängt dauerhaft im Tank und gibt mir live alle Werte, auch per App auf dem Handy. Mega praktisch!


Was der Guardian mir zeigt:

  • pH: pendelt sich nach leichter Korrektur auf 5.6–5.7 ein – bleibt stabil.
  • EC: konstant bei 1.6 → sieht super aus.
  • Wassertemp: zwischen 18–22 °C, je nach Tageszeit. Kühlakkus bringen max. 1 °C kurz runter – nächster Test: eingefrorene 1.5L-Flaschen :bulb:
  • App zeigt mir Tagesverlauf → z. B. wie mittags die Temp hochgeht oder pH langsam driftet.

Weitere Werte:

  • Licht bleibt gleich (~600 µmol/m²/s)
  • CO₂: etwas über Raumluftniveau
  • VPD wird mit Hygrometer & Temp kontrolliert
  • Wind erhöht für bessere CO₂-Verteilung & Transpiration

Zitat der Woche:
„Der Guardian ist echt ein Gamechanger. Endlich sehe ich sofort, wenn z. B. die Kühlung nicht reicht oder der pH zu schnell abhaut.“


:white_check_mark: Fazit Woche 5 & 6

  • Pflanzen sind super vital :muscle:
  • Keine Mängel, keine Überdüngung
  • Setup läuft rund – Monitoring jetzt auf Profi-Niveau
  • Der Guardian gibt mir Sicherheit & Übersicht

Bin happy soweit – freu mich schon auf die nächsten Wochen! Bei Fragen oder Verbesserungsvorschlägen → gerne melden :v:

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:seedling: Woche 7 – Durststrecke & pH-Tauchgang

In Woche 7 ging’s ordentlich zur Sache – die Ladys hatten richtig Durst!
Musste alle zwei Tage rund 2 L pro Pflanze nachkippen – klassisches Zeichen für gesteigerten Stoffwechsel und ordentlich Nährstoffaufnahme. Auch beim Entlauben wurde wieder Hand angelegt.

pH/EC-Check:
Der pH ist dabei deutlich abgesackt – runter bis auf 5.2. Der EC blieb stabil bei ~1.98.
:right_arrow: Das spricht für starke Aufnahme von Kationen wie Kalium, Calcium & Magnesium. Die Mädels ziehen also gut aus der Suppe – und da basische Ionen entzogen werden, fällt logischerweise der pH.

Wasser-Temp:
Wurde manuell im Zaum gehalten – mit Kühlakkus & gefrorenen 1,5L-Flaschen. Ziel war um die 20 °C, was für Sauerstoffgehalt & Wurzelgesundheit top ist.

Achtung Wurzeln:
Hab erste dunkle Stellen entdeckt – direkt reagiert mit 3%igem H₂O₂ (Wasserstoffperoxid), um Biofilm und möglichen Wurzelproblemen vorzubeugen.





:collision: Woche 8 – Alles stabil & Blütenpower

Nach der intensiven Vorwoche hab ich die Nährlösung gezielter vorbereitet:

  • 40 L vorgemischt (nach Canna-Schema, inkl. aller Additive)
  • Extra 10 L Reserve zum Nachfüllen
  • Düngung weiterhin komplett, inkl. organischer Zusätze

Entwicklung:
Die Blüten legen sichtbar los – man sieht jeden Tag mehr!
Werte waren stabil:

  • pH schön im grünen Bereich
  • EC unverändert bei 1.98
  • Temp weiter mit Eisflaschen geregelt


:crystal_ball: Ausblick Woche 9:

  • Umstieg auf nur mineralisch, kein Rhizotonic mehr
  • Fokus auf Systemhygiene – klare Lösung, keine organischen Rückstände
  • pH & EC weiter genau beobachten, evtl. Düngung leicht zurückfahren

:white_check_mark: Fazit Woche 7 & 8:

  • pH bis 5.2 → Zeichen für gute Nährstoffaufnahme
  • EC konstant → Nährstoffverhältnis passt
  • Temperatur händisch geregelt (Eisflaschen-Action!)
  • Erste Hilfe bei Wurzelverfärbung mit H₂O₂
  • Blütenentwicklung: läuft!
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:herb: Woche 9 – System-Reset & sanftes Supercropping

Diese Woche stand voll im Zeichen der Stabilisierung:

  • Rhizo raus = Wurzeln happy
    Ab Woche 9 hab ich komplett auf Rhizotonic verzichtet – und siehe da: Keine dunklen Verfärbungen mehr an den Wurzeln. Ziemlich sicher waren die organischen Rückstände der Auslöser. Was denkt ihr?

  • Düngung:
    Weiterhin nach Schema mit:

    • Canna Aqua Flores A & B
    • PK 13/14
    • Cannaboost
    • Cannazym
    • CalMag
    • + 3 % H₂O₂ für sterile Bedingungen im Tank
  • Wasserwerte (Bluelab Guardian):

    • pH: Start bei ~6,55 → im Wochenverlauf auf ca. 5,70 gesunken
    • EC: konstant hoch bei 2,10–2,30 mS/cm, kurzfristiger Peak bei ~2,50
  • Training:
    Zwei dominante Colas beim Supercropping geknickt – standen zu weit oben.
    :backhand_index_pointing_right: Nach 2 Tagen wieder aufgerichtet – die Pflanzen haben gut gestretcht.
    Danach vorsichtig runtergebunden für gleichmäßigen Abstand (~30 cm zur Lampe).


:collision: Woche 10 – Blütenexplosion & feintuning

  • Düngung:
    Fast wie in Woche 9, aber zusätzlich gab’s noch Advanced Nutrients PK → EC stieg kurzfristig auf ~2,60 mS/cm.
    Wurde direkt mit Frischwasser ausgeglichen.
  • Verlauf:
    • EC über die Woche langsam wieder gestiegen (2,35–2,45) – zeigt, dass die Pflanzen nun selektiver aufnehmen.
    • pH hat sich schön eingependelt (zwischen 5,8 und 6,0)
  • Wachstum:
    Die Pflanzen haben nach dem Training ordentlich losgelegt – man sieht jeden Tag mehr Dichte in den Buds.
    Optisch jetzt ein echter Hingucker!
  • Allgemeinzustand:
    • Klare Lösung
    • Keine Schleimschicht
    • Gesunde Wurzelfarbe
    • Keine Mängel sichtbar → Top-Zustand!

:bar_chart: Tech-Tipp: Bluelab Guardian + Edenic App

  • Live-Monitoring aus der Ferne ist richtig hilfreich – keine ständigen Kontrollen im Growraum nötig
  • pH- & EC-Schwankungen lassen sich sofort erkennen und direkt gegensteuern
  • Datenlogging via App gibt super Einblick in die Entwicklung & hilft beim Finetuning der Düngestrategie

:right_arrow: Fazit: Wer Wert auf Stabilität & Kontrolle legt, wird mit dieser Kombi sehr zufrieden sein!






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:seedling: Woche 11 – Rein mineralisch & Rückkehr zur Stabilität

Setup-Experiment:

  • Komplett auf mineralische Nährstoffe umgestellt – kein organisch-mineralisches Düngesystem.
  • Cannazym raus, ersetzt durch Wasserstoffperoxid (H₂O₂)
  • Statt Leitungswasser nur noch destilliertes Wasser (EC = 0,0 mS/cm)
  • CalMag für EC-Anhebung auf 0,2 mS/cm, dann weiter mit mineralischem Schema

Ergebnisse:

  • pH‑Tief und Tagesverlauf chaotisch – ständig am Schwanken → Stress für die Girls
  • Bereits nach ca. 3 Tagen stark merkbarer Zustandseinbruch
  • Rückwechsel auf das bewährte Canna Aqua Schema (inkl. Cannazym, CalMag, Cannaboost etc.)
    → Sofortige Besserung & stolzer Wuchsschub

Genutztes Schema (laut CANNA Blüte-Wochen 5–6):

  • Aqua Flores A/B: je 103 ml/100 L
  • Rhizotonic: 18 ml
  • Cannazym: 88 ml
  • PK 13/14: 0 ml
  • Cannaboost: 140 ml
  • Ziel-EC: ~1,6 mS/cm
  • Ziel-pH: 5,2–6,2

Takeaway:

  • Mineralisch-only? Wie seht ihr das?
  • Fazit: Ohne pH-Regulierungspumpe kaum machbar → was sind eure Erfahrungen hiermit?

:droplet: Woche 12 – Nur noch Wasser & Flush

  • Komplett Flush-Woche, keine Nährstoffe → nur klares Wasser
  • Ziel: Rückstände aus z. B. Bio‑Düngern rausspülen
  • Überwachung: pH & EC – bei klarem Wasser überraschend stabil
  • Buds reifen sichtbar weiter, Aroma krass intensiver, Trichome schön milchig bis bernstein

:sunglasses: Woche 13 – Dunkelphase & Ernte

  • Nur 3 Tage in dieser Phase
  • Start mit 48‑Stunden vollständiger Dunkelheit → führt zu leichtem Stress & verbessert finale Reife

Warum Dunkelphase?

  • Pflanze zapft ihre eigenen Kohlenhydrate an, da keine Photosynthese möglich
  • Chlorophyll wird abgebaut → optisch und geschmacklich besser
  • Boost für Terpen-Produktion & Sekundärmetaboliten, was Aroma & Wirkung pushen kann

:right_arrow: Nach den 48 Std Dunkel → direkt Ernte! Zeit, die Buds einzusammeln.


:memo: Kurz‑Fazit Gesamtphase:

  • Mineralisch pur = spannend, aber einfacher mit pH‑Autopilot
  • Flush & Dunkelphase haben sich gelohnt: dichter, aromatischer Budpack mit geiler Trichom‑Farbe
  • Nützliche Kombination: klassisches Mineral‑Schema + smartes Finishing
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Sehr coole Sache! Ich habe den Grow erst spät entdeckt aber es freut mich, dass die Tipps von eurem Start hier im Forum direkt umgesetzt wurden :smiley:

Schöne Ladys habt ihr da im Zelt :slight_smile:

Mich würde interessieren wo die Info zu dieser Methode her kommt? Ich finde das ein interessantes Thema aber bin bei der ganzen Diskussion mit 48h Licht/Dunkelheit, morgens vor Licht an ernten etc. etwas überfordert :laughing:

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Hi @SteezyCouch folgendes kam von Growbro Grashalm hierzu. Ich finde seine Logik dahinter ganz interessant. Was denkst du (und die anderen) darüber? Vielleicht hat der ein oder andere schon etwas Erfahrung mit dem Prozess.

"In einem Vortrag von Flo Organics, der sich auf Aussagen von Frenchy Cannoli bezieht, wird folgende These vertreten:

Die 48-stündige Dunkelphase vor der Ernte ist kein Mittel zur Erhöhung des THC-Gehalts, sondern dient der gezielten Beeinflussung innerer Pflanzenprozesse im letzten Reifestadium.

Dabei wird argumentiert:
• Auch in der Dunkelphase bleibt der Stoffwechsel aktiv: Die Pflanze nutzt gespeicherte Kohlenhydrate, um Energie für Reifung und Zellprozesse bereitzustellen.
• Wenn nach längerer Dunkelheit kein Licht kommt, kann die Pflanze keine neuen Zucker mehr durch Photosynthese herstellen.
• Sobald die Zuckerreserven aufgebraucht sind, beginnt sie, alternative interne Ressourcen zu verwerten – unter anderem Proteine aus den Chlorophyll-Protein-Komplexen (z. B. aus dem Photosystem II).
• Chlorophyll selbst wird dabei nicht als Energiequelle genutzt, aber die gebundenen Proteine können zur Energie- und Nährstoffgewinnung abgebaut werden.
• Dieser Abbau wird als Teil eines natürlichen Reife- oder Stressmechanismus gesehen, der bei plötzlicher Dunkelheit ausgelöst wird – ähnlich wie bei Laubfall oder Blattseneszenz.

Der Gedanke dahinter ist, dass dieser Prozess:
• den Chlorophyllgehalt senken kann (was zu einem milderen Geschmack führt),
• und gleichzeitig die Pflanze in eine Art „Endspurt-Stoffwechsel“ versetzt, um letzte Energie in Reifung und Aromaausprägung zu investieren.

Frenchy Cannoli selbst stellte dabei nicht den THC-Gehalt in den Vordergrund, sondern den organoleptischen Effekt – also Geruch, Geschmack und Qualität des Endprodukts, ABER insbesondere für Haschisch.

Ob’s merkbar einen Unterschied macht? Keine Ahnung, es ist mein erster Versuch. ;)"

Anbei noch ein paar abschließende Fotos zu diesem Grow









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Danke für die Antwort!

Ich finde, die Logik ist nicht abwegig und passt zu dem, was ich über den pflanzlichen Stoffwechsel weiß. Wenn es um die bestmögliche Qualität geht, kann man es auf jeden Fall ausprobieren, schaden wird es sicher nicht. Aber ich glaube, der Unterschied ist eher marginal.

Da ich durch gute Trocknung und Curing (wenn alles gut läuft) das Grasige/Grüne ohnehin aus den Buds bekomme, macht es für mich nicht unbedingt Sinn, die 48 Stunden Dunkelheit zwangsläufig einzuhalten. Wenn es aber gerade passt oder ich die Ernte sowieso verschieben will oder muss, werde ich das wahrscheinlich mal ausprobieren.

Ich ernte sonst auch immer gerne vor „Sonnenaufgang“, und die 48 Stunden Dunkelheit verfolgen ja im Prinzip denselben Gedanken, nur noch verstärkt.

Ich meine mich zu erinnern, dass ich dazu mal etwas von Bruce Bugbee gehört habe. Wenn ich es richtig im Kopf habe, meinte er, dass dieser Faktor generell zu vernachlässigen ist und andere Einflüsse deutlich stärker die Menge der sekundären Pflanzenstoffe verändern als die letzten 48 Stunden. Wenn es um den THC-Gehalt geht, sagte er, wären 48 Stunden Licht sogar schlauer. Ich habe das mit den 48 Stunden Licht auch mal ausprobiert und muss sagen: Der „Herbst“ ist deutlich schneller vorangeschritten, verglichen mit der Zeit, in der die Pflanze noch Dunkelphasen hatte, da sie mehr von ihren Reserven gebraucht hat, um das zusätzliche Licht zu verarbeiten. Da der Cure bei der Ernte aber nicht perfekt gelaufen ist, kann ich nicht wirklich ein Fazit ziehen…
Nehmt mich da aber generell bitte nicht beim Wort, das ist alles gefährliches Schwurbler-Halbwissen bei mir :sweat_smile:

Schicke Buds, immer weiter so. Schön das ihr hier im Forum aktiv seid, ich hatte ein super tolles Gespräch über (R)DWC und Aeroponic mit einem eurer Mitarbeiter auf der Spannabis in Barcelona. Von dem was ich gesehen hab seid ihr echt ein cooles Team :smiley:

EDIT:
Ich sollte noch erwähnen: 48 Stunden Licht vor der Ernte können zwar Reserven schneller aufbrauchen, es könnte aber sein, dass Terpene flüchtig werden oder abgebaut werden. Und nur weil die Pflanze optisch „herbstelt“, heißt das ja nicht automatisch, dass THC oder Terpene besser sind… nur so, falls das noch nicht aus dem oberen Text klar wurde…

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Moin,

Das mit der dunkelphase lohnt nur wenn du wet trimm machst.

Hängst du die in Gänze auf zum Trocknen, dann findet der Abbau von Chlorophyl ( vereinfacht ausgedrückt) beim trocknen statt.

Grüße :vulcan_salute:t6:

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Hey there, ich finde das auch ein sehr spannendes Thema und danke für das Kompliment! Mit wem von uns hast du auf der Spannabis gesprochen? Sebastian oder James? Viele Grüße

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Ich habe es zum ersten mal ausprobiert.

es hat auch zu den umständen gut gepasst, da ich die letzten beiden tage nicht zuhause war und der reifezustand der trichome schon war, wie ich es wollte.
so viel wie möglich milchig.
ob die dunkelphase tatsächlich was bringt, weiß ich nicht.

ich persönlich entferne nach der ernte alle zuckerblätter. dann schneide ich die einzelnen buds ab, aber mit jeweils einem stück stil, damit ich sie greifen kann.

dann kommen die buds in ein trockungsnetz, und werden im bad aufgehangen. ca alle 2 tage gewendet. ich hatte glück eine woche lang, nur ca 18 grad gehabt zu haben und mit luftbfeuchter kam ich auf 60 prozent rlf.

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Ich bin mir zu 99% sicher es war Sebastian aber ich habe es leider nicht so mit Namen :ca_giggle_joint: würden beide vor mir stehen könnte ich es sofort sagen :sweat_smile:

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