Ein Monat ohne Gras - Entzugstagebuch

Seit Ostern letzten Jahres gab es keine 3 Tage in Folge, in denen ich nicht gekifft hatte. Dank ständigem Nachschub musste ich auch zwangsweise keine Pause einlegen und meine einzigen konsumfreien Tage waren meist das Wochenende, wenn ich bei meiner Exfreundin war.

Mir fiel schon früh auf, dass das Weed irgendwann nicht mehr wirkte, wie zu Beginn. Schnell merkte ich, wie mein Konsum in die Höhe ging. Was zu Beginn noch eine Tüte über den Abend verteilt war, sind mittlerweile 2 Tüten pro Stunde, um genauso high zu werden. Gleiches Spiel, wenn ich vape. Meistens hält der Rausch auch keine halbe Stunde an.

Wenn ich zuhause bin, verwende ich Gras auch gerne als Einschlafhilfe, da ich einen sehr leichten Schlaf habe und ich bekifft tatsächlich durchschlafen kann. Mittlerweile klappt auch das nicht mehr wirklich und ich wache häufig nachts auf oder brauche ewig, um einzuschlafen.

Anfang April infizierte ich mich unglücklicherweise mit Corona und ich musste daheim bleiben. Da mir schnell langweilig wurde, fing ich bereits tagsüber das Kiffen an und auch die Brownies, die ich gebacken hatte, waren schnell leergegessen.
Am Ende der Quarantäne war ich stark abgehärtet. So eine hohe Toleranz hatte ich noch nie.
.
Seitdem habe ich wieder öfter mit Freunden gekifft. Während diese meistens nach einer Tüte total dicht waren und immer alberner wurden, saß ich meistens daneben, ein wenig Watte im Kopf, und fragte mich, wanns denn bei mir endlich ballert. Nach einer Stunde betrachtete ich mich selbst als ausgenüchtert.

Letzte Woche Dienstag hab ichs dann geschafft. Eine Freundin und ich waren draußen mit dem Fahrrad unterwegs und haben zusammen ein paar Kapseln gevaped. Wir haben öfter schon ein paar Joints miteinander geraucht und es etwas übertrieben, aber dieses Mal hab ich über das Ziel hinausgeschossen.
Während wir quatschten, haben wir nebenbei 4 Kapseln innerhalb einer Stunde leergezogen, was dazu führte, dass besagte Freundin nicht einmal mehr gerade stehen konnte. Sie verfiel in Panik und ich musste sie notgedrungen nach Hause tragen, da ich vergleichsweise nüchtern war. Unsere Fahrräder musste ich dann am nächsten Tag holen. Warum auch immer, ich fühle mich für ihren Zustand verantwortlich :sweat_smile: Ich begreife bis heute nicht, warum sie nicht einfach abgelehnt hat, als es zu viel wurde.

Das hat mir ziemlich die Augen geöffnet und mich eine Sache klar werden lassen:

Ich bin so abgehärtet, dass mein Konsum nicht mehr gesellschaftsfähig ist. Ich kiffe andere Leute unter den Tisch :neutral_face:

Mir gefällt das Ganze nicht, da ich eigentlich gerne in Gesellschaft kiffe.

Aus diesem Grund werde ich ab Montag, den 9.5.22 für vorerst 4 Wochen nicht mehr kiffen!

Da ich einen leichten Fetisch für Protokollierung habe, lasse ich euch an meinem Entzug teilhaben.
Insbesondere möchte ich auf meine Gedankengänge, Entzugserscheinungen und Ansichten mancher Themen im Laufe der nächsten Wochen eingehen.

Beginnen werde ich aus dem Grund erst am Montag, weil ich dieses Mal nicht zwangsweise auf Entzug gesetzt werde, weil ich nichts hätte, sondern weil ich mein Gras wegschließen muss und das Schloss für meinen Aufbewahrungsschrank kommt leider erst Montag mit der Post.
Den Schlüssel bekommt meine Mutter.

Ich nutze die Chance und werde dieses Wochenende noch ein wenig allein den Rausch zelebrieren, aber Montag gehts los!

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Hallo OverEngineer.

Ich nehme mir einen Stuhl, ich bin so frei.

So für eine bestimmte Zeit darauf zu verzichten ist sicher nicht einfach, ich wünsche dir das alles klappt und du es schaffst! Coole Mama hast du da!

Vielleicht starte ich auch einen Versuch.

Lg Alpi

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Hört sich nach einem soliden Plan an.

Habs ja letztes Jahr auch 5 Wochen durchgezogen.
Zusätzlich kann ich dir quit the shit empfehlen.

Da führst du sonen Tagebuch.

Und einmal alle 2 Wochen, schreibt dir sonen Coach was, zum Mut aufbauen und so.

So richtig persönlich.

Die können auch gerne Wissen, dass du wieder anfangen willst. :grin:

…es lohnt sich auf jeden Fall. :heart:

Viel Erfolg(=
…ich lese fleißig mit.

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Das verfolge ich gerne und hab IMMER ein offenes Ohr für Dich… wenn’s vielleicht mal nötig ist :blush:
:green_heart:

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Moin OverEngineer, ich bin mir Sicher das wirst du packen, bevor ich mich im Forum Registriert habe, habe ich auch gute 14 Monate Pause gemacht nach 2Jahren täglichen Konsums (Frühs bis in die Nacht) und (Notgedrungen da ich dort noch von der Straße gekauft habe und nichts ging).

Jedenfalls hatte ich keinen großen ‚‚Entzug‘‘ in dem Sinne, ich hatte 2-3 Tage lang keinen großen Appetit und konnte die erste Nacht nur sehr schlecht Schlafen, 2-3 Monate hatte ich wohl die Abgefucktesten Träume überhaupt gehabt (wobei diese noch das schlimmste von allen waren).
An sich war der ‚‚Entzug‘‘ ein klacks, natürlich erwischt man sich manchmal beim Gedanken des Konsums aber das wird mit der Zeit besser :v: :grin:
Aufgehört hatte ich von Juli 2020 bis September 2021 (kurz nach meinen ersten Grow).

Das Notgedrungene aufhören war wohl mit einer der besten Entscheidungen meines Lebens, hätte ich nicht aufgehört, wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen zu Growen.
Naja und jetzt bin ich hier :joy: :v:.

Love You Hearts GIF by Unpopular Cartoonist

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Heya :v:

Finde ich eine richtige und konsequente Entscheidung von dir.
Wenn man eine gewisse Toleranz erreicht hat, isses ja auch kein echtes High mehr…zumindest bei mir ist es dann mehr ein dumpfes Rauschen das schnell abgeflacht.
Ich hab das für mich so gelöst dass ich entweder growe oder konsumiere, dh sobald es an die letzten Krümel geht, fang ich an mit der Keimung.
Auch wenn ich immer so n bisschen Angst hab davor, so rein gar nix mehr im Haus zu haben so freue ich mich doch auf die konsumfreie Zeit.
Einmal durchlüften im Kopf, so empfinde ich das.

Schlecht schlafen ist aber ohne auch mein Problem und gerade die frühmorgendlichen Träume sind eine echte Freakshow!

Du schaffst das. Tschakka und so! :green_heart:

LG

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Ich Geselle mich auch gerne Mal dazu

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Da meine Ernte erst gegen Juli sein wird, mache ich bei deinem Vorhaben einfach mal mit und bleibe die nächsten Wochen auch mal nüchtern.

Edit: RobinRotauge (Antwort auf gelöschten Beitrag entfernt)

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Ich wünsche dir viel Kraft für die Zeit.
Also ich persönlich habe kein Problem damit, mal Monate nicht zu kiffen und bei mir gibt’s auch keine Entzugserscheinungen, oder ähnliches.
Okay, die ersten zwei Nächte schlafe ich sehr unruhig und träume sehr intensiv irgendeinen Blödsinn, aber dann ists gut.
Ich sag mir immer… „brauchen tu ichs nicht, aber schön ists doch“ :rofl:
Ich kiffe auch wegen meinen Schmerzen, weil ich vor Jahren mal überfahren wurde und dadurch kein Morphium nehmen muss.
Kiffen erspart mir einiges an Chemie, was ich eigentlich nehmen muss.
Thx God für diese tolle Pflanze.
Du schaffst das, mach dich nicht abhängig von irgendwas. Wie gesagt, viel, viel Kraft für die nächste Zeit :heart:

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Wünsche dir viel Kraft!!
:mage: :zap: :cyclone:

Ich bin bei meinen Überlegungen auch zuletzt immer auf sone Kiste mit Schlüssel gekommen (habs aber nie ausprobiert ;)) Ich bin gespannt, wie das läuft …

:key: :no_entry_sign: :muscle:

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Klasse Over!

Sehr starke Entscheidung!
Hab mich da selber rausgelesen bzw wie mein Konsum ist.
Lässt mich auch was nachdenklich werden…

Ich wünsche dir viel Kraft aber das bekommst du, im Gegensatz zu mir mit 1 Arschbacke abgesessen.

Auch von meiner seite wenn du quatschen magst schreib mich an :v:t4:

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Sei froh (=
Ich hab mittlerweile echt Angst vor einen weiteren Entzug.
So hoch, wie aktuell…war mein THC Pegel wohl in all den Jahren noch nicht.

Von Panikattacken im Supermarkt bis zum spontanen Schweißausbruch beim Familienessen.

Gar keinen Hunger…und wochenlang heftige Alpträume, die mir verdammt real vorkommen.

:see_no_evil::see_no_evil::see_no_evil:
…ich kann ohne Weed, einfach nicht abschalten.

Edit: falls nicht erwünscht, kann es gerne gelöscht werden(=

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@anon97310702
Ist vielleicht doof wenn ich sage, „finde deine Mitte“
Aber ich kenne das Gefühl von früher, wie du es beschreibst. Wenn die letzten Grämmchen zerlegt wurden, da wurde es im Kopf schon unruhig.
Mittlerweile stehe ich darüber und lasse meinen Geist nicht an einen solchen Zustand heran.
Weils einfach stressig ist und ich Gras nicht brauche, um ein erfülltes Leben zu führen.
Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan.
Ich setz mich einen Scheiß selbst unter Druck :kissing_heart:

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Reflektiertes & konsequentes Handeln - chapeau Herr Kollege! :tophat:

Nach knapp 2 jähriger Kontaktminimierung, Lockdowns und z.T. Homeoffice bei gleichzeitiger (der Heimgärtnerei sei Dank) immer Verfügbarkeit von Unmengen Weeds, findet sich da wohl so Mancher wieder!

Toleranz?
Vor meiner „Homegrow Karriere“ bin ich mit nem Fuffi rund nen Monat ausgekommen.
Wäre jetzt eher ne Tagesdosis :ca_big_red_eyes:

Setze mich mal gerne dazu, sehr interessanter Thread von Dir! :fist_right:t4: :fist_left:t4:

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Wünsche dir nur das Beste mein Freund, es ist schon hart zu lesen, das man sein Weed vor sich selbst „wegschliessen“ muss…
Drück dir ganz fest die Daumen und wenn du quatschen möchtest bin auch ich für dich da :kissing_heart:

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Ich wünsch dir viel Spaß! Auch das ist eine gute und positive Erfahrung mit der man Freude haben kann👍

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Sehr gute Entscheidung, geht mir gerade ähnlich ich habe vor meinem grow der am 20.04 startete (blöder Zufall ;-)) auch entschieden, dass die Reste Weg müssen damit ich Mal einen klaren Kopf bekomme. Ich erhoffe mir durch das growen auch einen anderen Bezug zu der Materie.

Da ich selber mit knapp 10-15g ewig und 3 Tage auskomme ist meine Ausgangslage wahrscheinlich eine andere. Aber trotzdem fehlt irgendwie etwas am Wochenende wenn das Wetter nice ist.

Ich wünsche in jedem Fall gutes Gelingen und viel Kraft, ich bin fest davon überzeugt, das dein Körper es dir danken wird und du gestärkt aus diesem Entzug bzw. Verzicht hervorgehst. (Ein bisschen wie ein :butterfly:)

Peace

Cpt_Hook

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Hey! :slight_smile: Viel Spass auf deiner Reise der Nüchternheit! Du wirst wahrscheinlich merken, dass es garnich so ne grosse Sache is. :wink:

Hoffe du hast genug zu tun. :wink:
Wenn ich das mache, gehe ich immer ins Yogazentrum… da is man den ganzen Tag beschäftigt und da raucht keiner, wenn du da heimlich rauchen gehst, riechen das alle. :joy: :eyes:

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Da setz ich mich mal dazu und lese sehr gerne mit, viel Erfolg @OverEngineer :+1:

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spannend! ich hatte anfang des jahres zwangspause, weil im strikt prohibitionistischen ausland, und war überrascht, wie komplikationslos es sich für mich anfühlte. kein stress, keine schweißausbrüche, keine nervosität, nix.
einschlafen hab ich mit legal zu erwerbenden melatonintabletten, schlaftee und cbd-extrakten gelöst, schlaf ist ja auch mein problem.
und mittlerweile geht ja auch mein vorrat hier zur neigen, und die neue ernte wird bis ende ugust/ september mindestens auf sich warten lassen, da ist die nächste zwangspause schon vorprogrammiert.
durch die komplikationslose vorerfahrung hab ich allerdings keine angst davor- ich weiß ja, dass ichs schaffen kann. ich hoffe, dir geht es genauso. :+1:t3:

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