Huhu liebe Selbstversorger!
Nachdem vor einer Woche mein erster Grow losging, soll heute mein erster Growreport starten.
SETTING
Vorweg eine kleine Vorgeschichte, die das Chaos bei Samenwahl und Keimung erklärt:
Ich hatte schon seit längerem vor, den Cannabisanbau zu probieren. Im Frühsommer kam ich preiswert an ein Growzelt mit Equipment - siehe mehr dazu unter „Setup“, und dann ging im Kopf die Planung los: Ich bin zwar kompletter Cannabis-Neuling, habe aber von zu Hause einen grünen Daumen und „Growerfahrung“ mit allerlei Gartengemüse und -gekraute mitbekommen und mich fleißig schlau gemacht:
Der Gedanke war, 5 femininisierte Samen im 80x80-Zelt hochzuziehen, und - je nachdem, ob es einer, zwei oder alle Samen schaffen, eine geeignete Trainingsmethode auszusuchen. Spaliere an Netzen und Gittern kenne ich gut, daher wollte ich unbedingt eine Art „Versuchsreihe“ starten und bei mind. drei „Überlebenden“ eine mit LST trainieren, eine einmal toppen, und eine so oft toppen, bis mir die Lust ausgeht, und dann alle in die Blüte schicken, gucken was passiert, und mich freuen.
Die Realität kam in Form eines übereifrigen Freundes in meinen Grow: Er hatte mir die Samen in Holland besorgt, und er kannte sich (seiner Meinung nach sehr, meiner Meinung nach etwas) mit growen aus. Bevor ich wusste, was geschah, waren die 6 Samen in wassergetränktem Küchenrollenpapier in einem Tiefkühlbeutel verschwunden. Ich solle sie einmal täglich ein wenig nachfeuchten, ansonsten an einem warmen, dunklen Ort bis Montag keimen lassen - es war Freitagabend.
Samstag passierte einiges: Ich erinnerte mich abends, dass ich gar nicht nach dem Strain gesehen hatte. Verpackung konsultiert: es waren Blue Cheese AUTOMATIC! Ich war so weit belesen, dass ich wusste, dass mein Plan mit umtopfen, toppen und experimentieren so nicht passieren konnte. Neues Problem: davon ausgehend, dass ich am Montagmorgen ein paar Samen in kleine Anzuchttöpfe pflanzen würde, hatte ich am Wochenende nicht genug Töpfe und Erde für große Töpfe besorgt. Und dazu kam, dass die Samen schon am Samstagabend alle sechs gekeimt waren und einen mehrere mm langen Spross besaßen - meiner Erfahrung nach, unterstützt durch Forenratschläge, eindeutig Zeit zum um pflanzen.
Kompromisslösung: Ich hatte genug Anzuchterde und drei Töpfe zu Hause, 1x7L und 2x15L. Die drei Samen, die am weitesten waren, sollten direkt in die Erde, und die anderen drei mussten bis Montagfrüh weiterkeimen, bis ich mehr Töpfe und Erde besorgen konnte.
Ergebnis: Sie haben es nicht überlebt. Ich growe nun 3 Pflanzen.
SETUP
Location: indoor
Zelt: 80x80x180 Homelab
Beleuchtung: 240 Watt LED Caluma, geplant auf so weit runter wie möglich, also 30cm?
Belüftung: PrimaKlima PK100TC mit AKF, der „angeblich dazu passt“. Mein Belüftungssetup sieht den AKF im Zelt vor, dann Rohr raus zum Lüfter, der in einem schallgedämpften Karton steht, und von da per Rohr raus aus dem Fenster. Dem „leicht“ gebrauchten AKF traue ich wenig - angeblich nur ein grow bisher, aber ich werde da wahrscheinlich upgraden.
FRAGE: AKF überdimensioniert, ist das dumm? Mein Lüfter macht nur bei Vollast keine komischen Geräusche, daher läuft er auf max., und der AKF sollte ja mindestens genauso viel schaffen wie der Lüfter… aber umgekehrt ein Problem, wenn der AKF „zu groß“ ist?
Raum: Eigenes kleines Zimmer mit Fenster, eigene Wohnung, keine neugierigen Mitbewohner, lediglich Nachbarn. Zimmer ist leider unter dem Dach. Daher habe ich auch nicht bereits im Juni angefangen, es wird doch bei Hitze ziemlich warm in dem Zimmer. Geplant war: Jetzt Vegetationsphase im Spätsommer bei der höheren Temperatur, dann Blüte im Herbst, wenn es kühler wird - mal sehen, ob das so klappt. Die Automatics haben mir da jedenfalls den Zeitplan durcheinander gebracht.
Growmedium: Geplant war erst drei bis vier Wochen Anzuchterde, dann zweimal umtopfen, jeweils in Composan Qualitätsblumenerde (meine Vorliebe im Garten, und anscheinend grundsätzlich ne stabile Option, was ich so gelesen habe…). Aber auch hier habe ich die Rechnung vor den Automatics gemacht: die sollten wohl am besten direkt in den Endtopf, von daher…Crysal Bio–Anzuchterde it is:
Crysal Bio-Erde Aussaat und Anzucht torffrei
Inhalt: Kokosfaser, Komposterde, Perlite, NPK-Dünger
Stickstoff: 50-300 mg/L
Phosphat: 80-300 mg/L
Kalium: 80-400 mg/L
…wilde Nährstoff-Range…
Dünger: Geplant war: die Blumenerde pimpen mit Mykorrhiza, Horn und Kompost von Oppa - jetzt bleibt es wie o.g. bei Anzuchterde - werde mich daher wie empfohlen einfach an Bio-Bizz halten. Düngen nach Gefühl, also halbe Herstellerangabe
.
Bewässerung: Leitungswasser, pH etwas hoch, aber runterregeln erst in ein paar Wochen. Bis dahin wird die Erde das schon puffern. (Ich hätte gern Regenwasser verwendet, aber hab leider keine Sammelmöglichkeit)
pH : 7,5
EC 650
Cal 61
Mag 21
Seeds: RQS Blue Cheese automatics - 6 zum Keimen geschickt, nur 3 kamen durch.
Hier sind die „glücklichen“ Überlebenden genaue eine Woche, nachdem sie das Küchentuch erblickten:
Etwas spargelig, wenn ich mit anderen grows vergleiche - habe die Lampe auf 25%, und mal von 40cm auf 30cm gesenkt. Normalerweise sollte das genug sein, oder sind Cannabissamen da besonders bedürftig?
FRAGE: Mit einer 240 Watt-LED - wenn Temperatur kein Problem ist - wie nah ran geht ihr in den einzelnen Phasen? 240 Watt ist ja nicht so viel, aber kleine Pflänzchen brauchen auch nicht so viel…
. Andererseits, wenn man von 40cm auf 30cm runtergehen kann, verdoppelt das fast die ankommende Energie…
So, nun bin ich also etwas über eine Woche drin im grow, und auch wenn alles komplett anders geplant war, als es jetzt passiert, bin ich gespannt, was mich erwartet!


