Indoor Start für Bastler, oder einmal sehen ob es funktioniert

The Grow

Anpflanzen von Cannabis outdoor praktiziere ich schon seit Jahren.

Aber eher auf die bequeme Art.

Ich Pflanze abseits der belebten Plätze einen Samen, checke den Ort regelmässig, gieße, dünge oder schneide auch. Wenn die Blüten soweit sind fahre ich ein.

Auf diese einfache Art und Weise Ernte ich etwa 25% der gestarteten Pflanzen. Der Rest ist Schwund.
Aufgrund des Wetters und der ungünstigen Rahmenbedingungen.

Nachdem mir jetzt ein Zweitwohnsitz, in einer Region, wo ein Pflänzchen legal und geduldet ist, zur Verfügung steht, habe ich mich entschlossen um das ganze Ziel gerichtet und planbar zu gestalten auf Indoor umzusteigen.

Anregungen zur Umsetzung, habe ich mir im Internet und in den Grow Shops der Region geholt.

Ich war ziemlich überrascht über die riesige Angebotsvielfalt am Markt.
Grow, scheint ja heutzutage ein sehr lukrativer Wirtschaftsbereich zu sein.

Es gibt ja alles Sinnvolle und teilweise auch Unsinnige zu kaufen.
Durch die aus meiner Sicht hohen aufgerufenen Preise, kann der Grow und das komplett-Equipment ziemlich kostspielig werden, boh da kann man schnell arm werden.

Nun ja für den Profit orientierten Profigrower, eine verständlicherweise, gewinnbringende Investition.

Ich möchte es da etwas ruhiger angehen, für mich als Selbstversorger stellt sich die Frage, was braucht man wirklich und was ist Luxus.
Eine, übrigens sehr schwer zu beantworten Story.

Deshalb entschied ich mich nur das Notwendige zu kaufen und möglichst viel mit einfachen kostengünstigen Mitteln, handwerklichen Geschick und learning by doing, selber herzustellen.

Ich versuche einmal, durch meine rosarote Brille, zu beschreiben, was ich bisher, mit meine aktuellen Wissenstand gemacht habe, der erfahrene wird, hoffe ich zumindest, da einige Haare in der Suppe sehen, die ich noch nicht erblickt habe.

Also los geht’s…

Wissen:
Viel gelesen im Internet, Grow Shop besucht und Outdoor Erfahrungen eingebracht.

Grow Box:
Selbst gebaut aus Materialresten, die ich noch da hatte.
Die Maße ergaben sich aus der Menge der zur Verfügung stehenden Materialien und Räumlichkeiten.

Größe, Höhe 1,75m, Breite 0,8m und Tiefe 1,25m
auf der Frontseite habe ich eine selbst gezimmerte Tür eingebaut.

Grundgerüst aus Dachlatten verschraubt, die Außenhaut aus Laminatresten auf das Holzgerüst geschraubt.
Laminat auf der Innenseite in der Box mit Styropor nach beklebt.
Dampfsperren auf das Styropor aufgebracht.
Die Wände wurden mit Spiegelglas, aus alten Spiegeln, gibt’s auf dem Gebrauchtmarkt für ganz kleines Geld, verkleidet.

So viel zum Raum, Box ready.
Aus meiner Sicht ist die Box gelungen.

Licht: Da habe ich investiert, für fast 150.-€, Mars Hydro TS 1000W in der Bucht erstanden.

Die Original-Aufhängung gefiel mir nicht, die wurde modifiziert.

Ein Rundrohr, als Schiene, an der Decke der Box angebracht, jetzt ist das Licht nicht nur höhenverstellbar, jetzt kann es auch auf der Schiene in der Position verschieben.
Über der Lampe, gemeinsam mit dem Licht verschiebbar, befestigte ich ein Lüfter, der die Wärme Lampenluft nach unten bläst.
Ein Hitzestau über der Lampe wird jetzt vermieden, die Warmluft wird nach unten umverteilt, und das Grün wird mit sanfter Umluft versorgt.

Eine Zeitschaltuhr für das Licht und den Lüfter hatte ich noch da.
18/6 ist die aktuelle Einstellung für die Wachstumsphase.

Mit der LED Lampe bin ich zufrieden, das Licht ist hell und dimmbar, die Wärme-Entwicklung ist nicht so hoch.

Abluft: Es gab leider aus baulichen Gründen nur die Möglichkeit ein 75 mm, ehemaliges Abwasserrohr, war schon in der Aussenwand, zu nutzen um die Luft abzuführen.
In der Box verwendete ich einen Entlüfter US einer Dunstabzugshaube 100mm Durchmesser mit 120m3h um die Luft abzuführen.

Schalldämpfer, aus 200mm HT Rohr gebaut und an der Aussenwand mit dem 75 mm Rohr verbunden, sehr leise.

Kohlefilter nein, hätte mir den Luftstrom noch einmal reduziert.

Geruchsbelästigung, kenne ich vom Outdoor, einmal abwarten ob der Kohlefilter noch kommen muß.
Auch bei der Abluft Luft-Menge bin ich gespannt, mal abwarten ob es reicht.

Abluft ist momentan der Schwachpunkt der Konstruktion, ich befürchte das könnte beim nächsten Upgrade ein Thema für Nachbesserung werden. Ich hoffe es reicht und das Schimmelproblem bleibt mir erspart.

Zuluft: da nutze ich den Unterdruck in der Kabine, 2 Lüftungsgitter im Bodenbereich der Growbox lassen Frischluft herein.
Simpel, funktioniert.

Umluft: 2. Computerlüfter, reicht aus um die Luft, in der Kabine, umzuwälzen und erzeugt in der gesamten Box eine unaufdringliche leichte Brise.

Heizung:
2 Heizmatten, eigentlich für Terrarien beheizen die Box , wird bei Bedarf vom Temperaturregler zugeschaltet.

Steuerung/ Regelung Temperaturregelung:
Das war ein Abenteuer, mit der Steuerung…, 3 Anläufe in der Bucht bis ich den ersten Chinaschrott bekommen habe der auch funktionierte.
Temperatursteuerung mit 2 Temperatur Sensoren und 2 Ausgangsrelais die angesteuert werden.

Mit Relais 1 starte ich den Abluftbelüfter.
Wenn das Licht an ist, läuft der Lüfter ständig, da auch die Temperatur in der Box ansteigt. (Temperatur knapp 26 Grad/C)

Mit Relais 2 steuere ich die Heizung und den Umluftbelüfter. (Heizung und Umluft startet bei 23 Grad/C,)

Die Temperatur ist so eingestellt, das wenn die Heizung abschaltet der Abluftbelüfter einschaltet und. die Temperatur langsam absenkt, so lange bis dann wieder die Heizung startet.
Temperatur liegt zwischen 23 und 26 Grad/C.

Luftbefeuchter:
15 Liter Farbeimer 15 cm oberhalb vom Boden aufgeschnitten.

Denn ehemaligen Farbeimer bis zum Rand mit Wasser gefüllt, 4 alte, unterschiedlich große Tonpflanzentöpfe hinein gestellt.
Der Behälter steht am Boden der Box,
über den Ton verdunstet das Wasser langsam und gleichmäßig.

Die Luftfeuchtigkeit liegt damit, je nach Menge der Tontöpfe zwischen 60 und 85%.

Ich fahre in der Wuchsphase 70%.

Erde:
Aufzuchterde No name
Compi Sana Blumenerde vorgedüngt

Töpfe:
12 L Rundtopf nach umtopfen, 0,5 L Rundtopf Sämling, aus Kunststoff

Samen
White Sibirian, hatte ich noch liegen.

Beistellpflanzen: Grünlilie und Efeu, beide Pflanzen, eignen sich für die Luftreinigung. Efeu ist bekannt für die Absorption von Schimmelsporen.
Gerade das Efeu muss natürlich schnitttechnisch im Zaun gehalten werden.
Schaden kann’s nicht, ich bin gespannt ob es funktioniert.

Dünger, Zubereitungsanleitungen findet man im Netz.
Da mir wie schon oben erwähnt das grosse kommerzielle Angebot von Hilfsmitteln nicht so liegt, habe ich auch hier auf die it your self gesetzt.

Alles selber hergestellt, außer die Fulvinsäure.
Kaffeesatz
Urin
Eiertee
Bannanentee
Bierhefetee
Holzaschtee
Brennesseljauche

Bisher, scheinen die Wachstumsergebnisse zu bestätigen, dass man auch ohne gekaufte Dünger Sets über die Runden kommt.
Doch auch hier kann ich erst nach Abschluß des Grows eine sichere Aussage treffen, vielleicht muß ich doch noch auf einzelne kommerzielle Zusatzstoffe zurück greifen.

Wachstumsförderer:
Linsentee, kann ich wärmstens empfehlen, am Anfang der Wachstumsphase, ist das wie Kerosin für den Wurzelaufbau.

Um erst einmal Indoor Erfahrungen zu sammeln habe ich ganz bewusst nur eine Pflanze gestartet.

am 16.04 Samen in feuchten Zewa Tüchern zum Keimen gebracht.
19.04 in Aufzuchterde gesetzt.

Momentan steht das Pflänzchen gut da, Blattfarbe und Form gefallen.
Die Blätter sehen gesund aus, einige Blätter habe ich schon LST fixiert und der Spitze ein fiming gegönnt.

Da ich nicht unter Erntedruck stehe, werde ich die Wachstumsphase noch länger ausdehnen.
Einfach einmal ausprobieren, wie und mit was, man eine Indoorpflanze so tunen und in die gewollte Form bringen kann.

Gerade das experimentieren schadet ja nicht um auch durch Fehler das Verstehen und Wissen zu verbessern. Bin gespannt wie es weiter geht.

Gibt ja hier viel zu lesen, ein Garten des Wissen und der Information.
ich habe hier schon viele gute Infos und Tipps eingesaugt.

Tipps, auch konstruktive Kritik, oder Verbesserungsvorschläge an meinem Grow sind sehr willkommen, auch zur Indoor Blütephase steht ja noch bevor, sind jegliche Infos herzlich willkommen, ist ja mein Indoor Erstduchgang…

Über den weiteren Verlauf bis hoffentlich zur erfolgreichen Ernte werde ich gerne berichten.

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