Kühler und feuchter Keller - Auswahl des Setups

Liebe Gärtner-Profis,

ich habe mich hier neu registriert, da mich die Homegrow-Thematik seit längerem interessiert und unser Karl nun einen Schritt in Richtung Vernunft macht. Aus verschiedensten Gründen muss ich mich im Rahmen der Legalität bewegen. Sobald sich dieses Thema aber erledigt hat, möchte ich starten können.

Im Prinzip habe ich verstanden, wie die Gärtnerei ablaufen soll. Nun plane ich, mein Equipment anzuschaffen. Hierbei bitte ich euch um Unterstützung.

Zu den Voraussetzungen:
Ich habe einen etwa 80 qm großen Keller, welcher als Weinkeller genutzt wurde. Die Decke ist etwa 4m hoch, also mehr als genug Platz. Leider ist der Keller relativ feucht (geschätzt 75% RLF) und kühl (ca. 15 Grad). Ich habe ein Hygrometer bestellt und werden die Temperatur und LF liefern, sobald ich die Werte habe. Der „Vorteil“ ist, dass es ganzjährig ähnliche Werte sein werden, ggf. mit leichten LF-Spitzen im Sommer.

Hierzu 2 Fragen:

  1. Aufgrund der Temperatur, würde ich eher zu Natriumdampflampen als LED tendieren, da diese mehr Abwärme produzieren und ich ggf. nicht zuheizen muss. Ergibt das in der Praxis Sinn oder wird eine Heizung sowieso nötig?

  2. Der Keller hat einen Raumlüfter, welcher 1250 m3 pro Stunde aus dem Raum befördert. Dieser wurde verbaut, um Gärgase aus dem Weinkeller zu entfernen.
    Kann ich diesen Lüfter zur Belüftung des Zeltes nutzen?
    ODER
    Reicht es, wenn die Abluft auf dem Zelt in den relativ großen Raum mit etwa 250 m3 Rauminhalt geleitet wird oder sollte der Abluftschlauch nach draußen gehen? Die Werte der Zeltlüftungen übersteigen teilweise das Raumvolumen um das Doppelte, deshalb verunsichert mich das.
    Falls beides nicht geht, würde der Raumlüfter rausfliegen und ich würde nur noch die Teltlüftung laufen lassen.

Im Haus ist eine relativ große Photovoltaikanlage mit Stromspeicher verbaut. Die Stromkosten spiele also eine untergeordnete Rolle.

Da ich nicht mehr als 3 Pflanzen gleichzeitig haben werde (so die aktuell bekannten Pläne), würde ein kleines Zelt reichen. Trotzdem würde ich mir gerne ein Zelt mit einem guten Quadratmeter (1x1 bzw 1,2x1,2m statt 60x60 oder 80x80) kaufen. Ich stelle mir das praktischer bei der Pflanzenpflege vor und Platz habe ich sowieso mehr als genug.

Frage:
Ist es sinnvoll ein größeres Zelt zu kaufen, als man braucht oder ergeben sich dadurch mehr Nachteile als der Platz mit sich bringt, besonders aufgrund der niedrigen Temperatur?

Unter das Zelt würde ich mit Hartschaum isolieren, gegen die permanente Feuchtigkeit auf dem Boden und die Kälte. Ist das sinnvoll?

Danke schonmal für eure Hilfe! :slight_smile: Ich freue mich drauf, viel von euch zu lernen

Liebe Grüße
sander

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Hallo & herzlich willkommen im Kleingartenverein, @sander1200 :man_farmer:t3: :ca_hempy:

… und Glückwunsch zu den von Dir bisher preisgegebenen Rahmenbedingungen, mit denen Du planen kannst.

Mir gehen da ad hoc mehrere Dinge durch den Denkmuskel, z.B., wenn ich schon einen feisten Weinkeller mein Eigen nenne, dann werde ich ihn um Himmels Willen auch so nutzen. Nen Schwung trockener Toskana-Weine geht immer! Wenn’s „legal“ ist, wird sich auch noch woanders ein Platz für ne gesetzestreue „3-Pflanzen-Box“ finden.

Aber sei’s drum, wirst schon Deine Gründe haben. :v:t3:

Ich gehe mal schwer davon aus, dass das Vino-Gewölbe auch nen Wasseranschluss nebst Abfluss beherbergt. Das wäre nämlich nicht schlecht!

Eben!
Und da ich von dem bisher Gelesenen davon ausgehe, dass Du nicht auf Low Budget angewiesen bist, erlaube ich mir mal, da was in Richtung „Think Big“ vorzuschlagen:

Neben der eigentlichen „Growfläche“ bedarf es auch noch ausreichender „Abstellflächen“ für das gesamte Geraffel (Töpfe, Düngerflaschen, Mischbecher, Eimer, Gießkannen, ggf. pH- & EC Messer, usw.). Bevor ich mir das alles in den feuchten Weinkeller in ein Regal stopfe, gehe ich doch lieber damit in das Growzelt!

Zum Beispiel in ein HOMEbox Ambient Q300+ !!! (300 x 300 x 220 cm) :innocent:

Stellst Dir noch nen kleinen Campingtisch + Stuhl, ggf. nen kleinen Pflanztisch dazu und fertig ist der Groom.
Materialien stehen trocken, alles hell und sauber, optimal² Bedingungen zum Gießen - kannst nackich mit ner Gloria dabei drumherum tanzen. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Wenn die Stromkosten nur eine untergeordnete Rolle spielen, würde ich mir statt der (wärmenden) Dampflampen lieber moderne LED Technik für die Pflanzen holen und das dadurch eingesparte Geld in eine passende Heizlösung investieren, schon allein, damit die Temperatur in der „Schlafphase“ nicht zu krass nach unten abschmiert.

Ergo:

Jupp!

Jupp!

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Danke für deine flotte und ausführliche Antwort.

Zum Zelt: an ein ganz großes habe ich auch schon gedacht.
Ist es aber dann nicht so, dass ich mit der Temperatur Probleme bekomme? Die Heizung müsste ja dann viel mehr heizen.
Der Keller sauber und komplett leer. Ich kann also das Werkzeug auch außerhalb aufstellen.
Schließlich bräuchte ich dann auch noch eine größere Lüftung im größeren Zelt, oder?

Wasser und Abwasser sowie Strom ist alles vor kurzem erneuert. Das ist ideal.

Muss die Abluft nach draußen oder reicht es, wenn diese in den Keller geleitet wird und die Lüftung des Kellers sporadisch den Rest übernimmt?

Liebe Grüße

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Einen Tod musst Du sterben!
Dann wird natürlich bei einem größeren Zelt das Thermostat der Heizung öfters aufmachen und das Zelt heizen, als es bei einem kleineren Zelt der Fall wäre.
Die Vorteile eines großen Zeltes sind m.E. aber durchaus berücksichtigenswert, zumal der Strom bei Dir quasi für umme ist.

Perfekt!

Nicht zwingend, erst recht nicht, wenn wie bei Dir die (warme) Abluft in einen 4m hohen 80m² Raum gepumpt werden kann.

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Warum ein Zelt?

Bei den Temperaturen und der RLF das ganze Jahr über, würde ich mir einen gedämmten Schrank oder ähnliches bauen, ist nicht sonderlich aufwendig oder teuer, Led sollte dann auch ausreichen und die Abluft würde ich nach draußen leiten aber zusätzlich den vorhandenen Lüfter laufen lassen.

:+1:t2:

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Ich würde das Zelt bevorzugen, da es dicht ist und ich keine Probleme mit dem Geruch bekomme.

Die Idee mit dem Schrank wäre gut fürs Klima. Allerdings ist das nicht allzu einfach, da Holz ausscheidet, da es zu feucht im Keller ist. Wie würdest du das bauen?

Danke für deine Hilfe :slight_smile:

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Trockenbauwände, is easy, kostet nicht die Welt und die Feuchtigkeit macht da auch nichts aus

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Danke für deine Antwort.

Meinst du mit Rigips oder OSB? Das wird wohl nichts, dafür ist der Keller zu nass. Und günstiger wäre das auch nicht, oder?

Rigips meine ich und für 3 Pflanzen was zu bauen ist nicht sonderlich teuer, ich behaupte mal das du in dem Keller mit einem Zelt nicht glücklich wirst, selbst wenn du eine NDL nutzt, aber Versuch macht kluch :grin::v:t2:

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Ich wäre bei Ruhr-pot. Die Vorteile liegen auf der Hand zu dem bereits genannten, erfolgt auch die Ernte im Zelt, es stinkt also auch dann nicht.
Die RLF aber

wird dir um die Ohren fliegen (vermutlich)dem kannst du aber durch Platz und ausreichend Umluft begegnen oder du bist am Heizen. Wie auch immer viel Erfolg.

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Ich nehme mal an, das ganze soll ganzjährig funktionieren? Ich würde dazu tendieren, mich komplett von den Kellerbedingungen unabhängig zu machen.
Hol dir ein Zelt (kannst auch die OSB-Route gehen, die Platten können 75 RLF locker ab, ist aber mehr Aufwand). Dann packst du 10 cm XPS unter das Zelt und baust es komplett mit ~10cm Styroporplatten ein. Zuluft holst du dir über einen gut gedämmten Schlauch aus nem beheizten Wohnraum (Durchbruch notwendig) und einem ausreichend dimensionierten Lüftungskanal.
Lüfter muss dann enstprechend großzügig ausgelegt werden. Bsp: 1x1x2 Zelt, Zuluftleitung 4m, Abluftleitung 2m mit nem Lüfter >600 cbm/h (funktioniert, habe ich mir sagen lassen). Vorteil ist, dass dir die Bedingungen im Keller egal sein können, was Temperatur und Luftfeuchtigkeit angeht. Bei der Lampenwahl bist du dann auch frei (inkl. LED, zu der ich persönlich raten würde).
Ach so und hol dir nen Lüfter mit Klimasteuerung.

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