Molybdän Mangel bei Cannabis erkennen und lösen

Molybdän (Mb) ist eines der sekundären Mineralien. Die Cannabispflanze braucht extrem wenig Molybdän. Es ist nicht lange her, dass man überhaupt erst herausgefunden hat, dass Molybdän ein notwendiger Nährstoff für das Pflanzenwachstum ist. Ein Molybdän Mangel kommt relativ selten vor.

Molybdän wandelt in der Pflanze Nitrat (Stickstoff) zu Ammonium um, sodass die Pflanze den Nährstoff nutzen kann.

Mobilität in Erde: mittel

Mobilität in Pflanze: hoch

Symptome

Molybdän ist ein mobiler Nährstoff. Sprich die Cannabispflanze ist in der Lage den Nährstoff rechtzeitig dorthin zu transportieren, wo er gerade gebraucht wird.

Deshalb sind bei einem Mangel die mittleren oder unteren Blätter zuerst betroffen. Die Pflanze zieht dabei Molybdän aus den älteren Blättern und verteilt diesen auf die wichtigeren jungen Blätter, da sie mehr Licht abbekommen.

Charakteristisch für Molybdänmangel sind rötlich/orange (manchmal auch rosa) Ränder und Spitzen an den Blättern. Gleichzeitig verfärben sich Oberflächen der betroffenen Blätter gelb. In seltenen Fällen können sich auch die Blattoberflächen lila verfärben.

Im weiteren Verlauf werden die Blattspitzen und Ränder braun nekrotisch und sterben ab. Die Symptome wandern nach und nach auf benachbarte Blätter über.

  • Betroffene Blätter färben sich gelb
  • Blattspitzen und Ränder verfärben sich rötlich/orange oder rosa (Manchmal auch direkt im Blattinneren)
  • Blattspitzen und -ränder verfärben im weiteren Verlauf braun (werden nekrotisch) und sterben ab
  • Verfärbung wandert nach und nach ins Blattinnere
  • Mittlere/untere Blätter zuerst betroffen

Typische Ursachen

Nicht immer ist ein „Abhandensein“ von Molybdän die Ursache für den Mangel. Es kann sein, dass die Pflanze durch andere Umstände kein Molybdän aufnehmen kann. Wir müssen erst diese Fälle ausschließen.

Wenn man bereits düngt, ist der Mangel wahrscheinlich „induziert„. Sprich es ist genug Molybdän im Growmedium vorhanden, kann aber nicht von der Pflanze aufgenommen werden. In 90 % der Fälle sind pH-Wert, EC-Wert o.ä. schuld.

pH-Wert zu niedrig

Molybdän ist der einzige Mikronährstoff, der bei einem zu niedrigen pH-Wert nicht aufgenommen wird. Spätestens unter einem pH-Wert von 4,0 wird die Molybdänaufnahme komplett blockiert.

Lösung: pH-Wert erhöhen

Der pH-Wert sollte bei Grow auf Erde bei 6,0 — 7,0 liegen. (Hydro: 5,5 – 6,5). Bei Bio-Erde darf der pH-Wert etwas mehr schwanken, da diese Erden bessere Pufferwirkung haben.

Weicht der pH-Wert nur leicht ab, kann man zu speziellen pH-Plus oder pH-Minus Lösungen greifen. Ich empfehle die Lösungen von GHE. Damit kann man die Erde nicht aus Versehen übersalzen, was bei anderen Mitteln schnell der Fall ist. Sie eignen sich zur pH-Korrektur in der Blüte- und Wachstumsphase.

Zur pH Korrektur ganz ohne Chemie gibt es alternativ auch organische pH Korrektur Lösungen. Die Produkte von Biobizz Organic Bio Ph up/down haben sich hier gut bewährt.

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Beim organischen Anbau mit Bio-Erde ist der pH-Wert jedoch meist nicht so wichtig. Man kommt hier meist mit Düngung ohne pH Korrektur gut aus.

Tatsächlicher Molybdänmangel

Wenn alle vorherigen Ursachen ausgeschlossen werden können, fehlt der Pflanze tatsächlich Molybdän und muss zugegeben werden. Oft reicht hierzu eine Erhöhung der Düngerdosis schon aus. Bei weiter fortgeschrittenen Mängeln empfiehlt sich die Verabreichung von mineralhaltigen Zusätzen mit dem derzeitigen Düngeschema.

Leichte Mängel

Bei leichten Mängeln, wenn man bereits einen mineralischen Dünger verwendet, genügt meist schon eine Erhöhung der Düngerdosis. Grund: Viele handelsübliche mineralische N-P-K Dünger enthalten Molybdän.

Lösung: Düngerdosis erhöhen

Wenn man mineralisch anbaut, die Dünger-Dosis mit jeder Verabreichung leicht erhöhen und die Pflanze beobachten.

Falls man noch gar nicht düngt, hochwertigen mineralischen Cannabis Dünger nehmen und mit 20 % der vom Hersteller empfohlenen Dosis starten. Von da aus Pflanze beobachten und die Dosis ggf. erhöhen (25%, 30%, …), bis Verbesserungen eintreten.

Sobald Verbesserungen eintreten, entweder so weiterdüngen oder schrittweise senken und mit organischem Dünger ersetzen.

Starker Mangel

Lösung: Mineralhaltige Zusätze verwenden

Bei starkem oder fortgeschrittenen Mangel kann man zusätzlich zur Dünger-Dosis mineralhaltige Zusätze beimischen. Ich empfehle CANNA Spurenelementemix.

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Man sollte Molybdän auf keinen Fall isoliert hinzugeben, da die Dosierung schwierig ist und ein Überschuss andere Nährstoffe blockieren kann.

Braucht man schnelle Hilfe im Notfall, kann man auch Blattdüngung in Betracht ziehen.

Blattdüngung

Mit Blattdüngung kann man den Pflanzen benötigte Nährstoffe geben. Hierzu kann man mineralische Dünger bzw. Düngezusätze (CalMag etc.) verwenden. Wenn man bisher nur organisch düngt, muss man einen passenden mineralischen Dünger dazukaufen.

Blattdüngung zur schnellen Mangelbehebung

Welchen Dünger bzw. Zusatz man am Ende zur Blattdüngung nimmt, hängt von den Mangelerscheinungen ab. Hat man beispielsweise akuten Phosphormangel, kann man PK-Dünger einsetzen. Bei akutem Calciummangel kann man CalMag auf die Blätter sprühen

Man braucht:

  • NPK Dünger
  • ggf. Düngerzusatz wie CalMag, PK-Dünger oder Monodünger.
  • Kleine Handsprühflasche bzw. Drucksprüher

Vorgehensweise Blattdüngung

  1. Dünger und Wasser in der richtigen Konzentration ansetzen. Wenn man sich nicht sicher ist, als Faustregel 25-50% der empfohlenen Dosis verwenden. Weniger ist mehr!
  2. Gut durchmischen und Nährlösung in Sprühflasche geben.
  3. Die Blätter an der Pflanze gleichmäßig mit feinem Nebel einsprühen, sodass die Blätter gut mit der Nährlösung benetzt sind. Nur so viel sprühen, dass die Pflanzen kurz vor dem Abtropfen sind. Insbesondere auch die Unterseite der Blätter besprühen. Dort befinden sich die meisten Stomata.
  4. Nach dem Einsprühen der Pflanzen sollte man auf gute Luftzufuhr achten, um Schimmelbildung zu vermeiden. Den Pflanzen 1-2 Stunden Zeit geben, damit diese die Nährstoffe über die Blätter aufnehmen können. Falls nötig Lüfter positionieren und evtl. auf höhere Stufe stellen. Wichtig ist, dass die besprühten Pflanzen nicht über einen längeren Zeitraum feucht bleiben (Schimmel!).

Ganz wichtig: Nicht in der Blüte und auf gar keinen Fall Buds besprühen. Chemikalien im Dünger bzw. Schimmel könnten einem ansonsten die Ernte verderben.

Verbesserung der Symptome

Da Molybdän mobil ist, sollten die Symptome innerhalb von 5-10 Tagen aufhören sich auszubreiten. Leicht betroffene Blätter, die nur teilweise gelb sind, können sich noch erholen und dranbleiben.

Sind die betroffenen Blätter stark fortgeschritten gelb bzw. schon braun, können sich diese unter Umständen nicht mehr erholen. Diese sollten dann auch entfernt werden.

Vermeidung von Molybdänmangel

Zur Vermeidung von Molybdänmangel sollte man mit hochwertigen Erden growen. Diese enthalten in der Regel alle wichtigen Spurenelemente, welche von Pflanzen für ein gesundes Wachstum benötigt werden. Man kann minderwertige Erden jedoch mit Kompost und anderen organischen Bestandteilen aufwerten. Damit kann man Mangelerscheinungen vermeiden.

Beim mineralischen Anbau sorgt die regelmäßige Zugabe von N-P-K Düngern, welche Spurenelemente wie z.B. Molybdän enthalten, dafür dass ein Mangel nicht auftritt. Mineralischen Dünger und Düngezusätze sollte man insbesondere in Betracht ziehen, wenn man gefiltertes Wasser wie Osmosewasser oder Regenwasser verwendet. Dieses enthält nämlich fast keine Mineralien, sodass Mangelerscheinungen damit eher wahrscheinlich sind.

Zur Vermeidung von Nährstoffmängeln ist es weiterhin auch wichtig, dass man auf den richtigen pH-Wert des Wassers bzw. der Nährstofflösung achtet. Ist der pH-Wert nämlich nicht im optimalen Bereich (Erde: 6,0 — 7,0, Hydro: 5,5 – 6,5) können die Pflanzen Nährstoffe nicht aufnehmen. Beim organischen Anbau mit Bio-Erden ist der pH jedoch nicht so wichtig.

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Hallo!
Ich bin blutiger Anfänger und habe mich für die biologische Anzucht mit BioBizz entschieden. Sowohl die Erde, als auch den Dünger habe ich exakt nach den Vorgaben des Herstellers eingesetzt und auch das Düngeschema eingehalten. Nun tritt aber innerhalb von wenigen Tagen plötzlich dieser massive Schaden an zwei Pflanzen auf.

Auf der Suche nach den Ursachen, bin ich auf euren Artikel gestoßen, was für mich exakt nach diesen Mangel aussieht.

Kann mir jemand erklären, ob es sich tatsächlich um einen Molybdänmangel handelt und ob die Zugabe von mineralischem Dünger wirklich hilft bzw. ratsam ist?

Besten Dank im Voraus.