Spezielle staatliche untersuchung nötig als Cannbis Patient? / Auto Fahren / MPU

Moin Freunde,
nen Kumpel von mir ist Cannabis Patient und bekommt seine Medizin aus der Apotheke.
Er hat einen Führerschein und auch ein :red_car:.
Er hat dann auch ein Rezept, dass er bei einer Polizeikontrolle vorzeigen kann.

Nun bin ich auf folgendes Video gestoßen:

Stimmt es, dass man eine staatliche Untersuchung, die viel Geld kostet, bei einer Polizeikontrolle vorzeigen muss, um die THC Grenze im Straßenverkehr zu umgehen?
Oder reicht da auch sein Rezept aus der Apotheke?

Er meinte er war bei einem Arzt und hatte nur ein gespräch gehabt, das hätte 60€ gekostet.

Hat da jemand Erfahrung mit?
Mich würde das sehr interessieren.

Liebe Grüße :slightly_smiling_face:

Also ich bin grad dran meinen Führerschein wieder zu holen und bin auch Patient. Hab meinen Lappen vor 6 Jahren wegen Cannabis verloren. Seit der Legalisierung ist die MPU für mich hinfällig jedoch musste ich ein Schreiben von meinem Arzt vorlegen in dem er speziell erwähnt, dass ich nur fahrtüchtig bin wenn ich konsumiert habe. Laut ihm ist das notwendig um nicht vor Gericht zu müssen im Falle einer Kontrolle, da ein Rezept nicht rechtfertig unter THC Einfluss zu fahren.
Muss erwähnen dass ich in Bayern lebe und hier der idiotensichere Weg oft der einzig Richtige ist.

Aktuell hab ich das Schreiben bei der Führerscheinstelle eingereicht und werde vorraussichtlich nochmal von einem Amtsarzt untersucht. ZITAT: „…ob, wenn man eine Krankheit hat bei der man Cannabis braucht, man überhaupt im Stande ist Auto zu fahren.“

Fand ich ziemlich heavy, da ich ja auch von A nach B kommen muss, wenn ich ein chronisches Leiden habe :man_shrugging:t4:

Ich würde immer den sicheren Weg gehen weil einmal durch, hast du deine Ruhe. Aber hab den ganzen Prozess über bemerkt das snoch niemand so wirklich Ahnung hat was Phase ist, kann man jetzt als Vor- oder Nachteil sehen.

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Servis :love_you_gesture: ich habe ähnliche Problem wie du… habe vor ca.5 Jahren den Lappen verloren wegen kiffen (bei der ersten MPU durchgefallen=> Fußgänger). Als Bedingung um den Lappen wieder zu bekommen muss ich zum einem Drogensucht Seminar, Haarscreening (halbes Jahr zurück), logischerweise noch ein MPU und natürlich MPU Vorbereitung Kurs dazu ist ja immer von Vorteil… unter strich ca. 2,5k € und die habe ich nicht. Cannabis Patient bin ich nicht.

Jetzt Frage an dich… @real.roces weißt du wo ich mich da vernünftig informieren kann was ich jetzt tatsächlich brauche oder auch nicht… es ist so viele falsch Informationen im Umlauf :man_shrugging:

Ich würde einfach bei der Führerscheinstelle anrufen, die müssen wissen was du machen musst/benötigst.

Gruß Parody :v:

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Moin kikin,

es kommt natürlich ein bisschen drauf an, was deine Werte damals waren. Und ich weiß auch nicht genau, wie sich die Sachen bei einer zweiten MPU ändern. Aber hier mal meine Erfahrung (ist aber auch schon 5+ Jahre her):

In der Theorie reichen - zumindest war es bei meiner ersten und einzigen MPU in Bayern so - Abstinenzproben (ich hatte mich damals aus Gründen für Urintests entschieden) und eine ausreichende psychologische Aufarbeitung (Sprich: Du musst der/dem Pychologin/en erklären können, wieso jetzt alles anders ist).

Faktisch aber, solltest du einen Vorbereitungskurs besuchen. Das theoretische Wissen davon kannst du dir zwar komplett auch im Internet in Foren aneignen (das Forum von damals gibt’s leider nichtmehr, aber es gib neue, die bestimmt auch helfen), aber da geht es auch um die Vermittlung zu den richtigen MPU-Stellen und Einzelgespräche usw… Leider schwankt die Qualität dieser Einrichtungen stark.

Ich hab das damals folgendermaßen gemacht:

  • Abstinenznachweise über 1 Jahr bei Synlab (Pflicht)
  • Akteneinsicht beim Amt (sicher ist sicher)
  • Einzelgespräche bei MPV GmbH (eher nutzlos, aber der Wisch ist ganz gut)
  • Wochenendkurs über MPV GmbH (ebenfalls eher nutzlos, aber was ist besser als ein Wisch? Genau. Zwei Wisch…s)
  • Viel viel viel in Foren gelesen (mit Abstand das hilfreichste v.a. für den psychologischen Part)
  • MPU in Frankfurt (abgesehen von 3 Std. Wartezeit warn die wirklich entspannt)

Kostenpunkt mit polizeilichen Strafen: ~3k

Wie Parody also schon meint: Frag bei der FB nach, was du nachweisen MUSST und schau dich in Foren um. Das ist zumindest der sparsamste Weg.

Teuer wird es leider trotzdem. Hoffe das hilft dir ein wenig.
Alles Gute :v:

GuessWho

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Danke für die Antworten :love_you_gesture:

Ich halte dieses Video, zumindest aus rechtlicher Sicht, für falsch, denn ein hoher THC-COOH-Wert kann mWn nicht mehr für den Nachweis eines missbräuchlichen Konsums herangezogen werden, da diese Werte bei einem regelmäßigen Konsum erhöht sind, dieser aber nicht mehr relevant für die Fahreignung ist. Ein missbräuchlicher Konsum wird nur noch angenommen, wenn man den Grenzwert von aktuell 1 ng, bald 3,5 ng überschreitet. Normalerweise ist das eine OWi, die nicht zwingend einen Führerscheinentzug nach sich zieht. Hier kann man ggf. argumentieren, dass schon beim ersten Verstoß ein Entzug gerechtfertigt ist, wenn der COOH-Wert sehr, sehr hoch ist. Solange man aber unter diesem 3,5 ng Grenzwert bleibt (sofern er denn jetzt endlich mal ausgefertigt und veröffnetlicht ist), hat man auch mit hohem THC-COOH-Wert nichts zu befürchten, mMn. Auch die Führerscheinstelle steht nicht über dem Gesetz, und das ist hier sehr eindeutig: Missbräuchlich ist nur noch bei überschrittenem, aktivem THC-Grenzwert.

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Es stimmt dss ein artzt bei bestimmten medikationen eine Art fahrtauglichkeits-atest aufstellen kann. In dem er versichert das die fahrtauglichkeit des Patienten nicht eingeschränkt wird durch besagte Medikamente. Aber selbst dann könnte der beamte bei ausreichendem Verdacht auf Mißbrauch sein ding durchziehen, habe ich aber noch nicht gehört oder gesehen. :v:t3: Und oft liegt es im ermessen des artztes ob er es einem aufstellt oder nicht, es gibt kein Gesetz das ihn dazu verpflichtet. :v:t3: Das gilt auch für methadon Patienten, rheuma Erkrankungen die mit opiaten therapiert werden (schmerzen), Psychopharmaka usw. In jedem Fall wird der Arzt die psychische Verfassung immer mit in Betracht ziehen. :v:t3:

  • Bin selbst betroffen und bräuchte ein solches Schreiben wenn ich im Straßen Verkehr teilnehmen möchte. (vielen ist nicht bewusst das dies sogar fur radfahrer gilt) mit 3 Promille aufs Rad setzten und am Straßenverkehr teilnehmen hatt böse Auswirkungen auf den Führerschein(Punkte /Bußgeld) . Wenn du also auf dem Rad einen anfährst und rauskommt das du gar nicht in der lage bist aufgrund deiner medikation ein rad zu fahren wirds mies… Zumindest fahrlässig :v:t3: