Stickstoffmangel bei Cannabis - schnell und einfach beheben

Stickstoff (N) ist einer der wichtigsten Nährstoffe für die Cannabis-Pflanze. Er gehört zu den drei primären Makronährstoffen. Deswegen wird bei Düngern stets als N-P-K angegeben, in welchen Verhältnis Stickstoff, Phosphor und Kalium enthalten sind.

Mobilität in Erde: mobil als NO3-, immobil as NH4+

Mobilität in Pflanze: hoch

Bedarf in Vegi: sehr hoch

Bedarf in Blüte: anfangs hoch, sinkt hin zur Ernte

Funktionen von Stickstoff

Stickstoff ist ein mobiler Nährstoff, der sehr schnell durch die Pflanze transportiert werden kann. Bei einem Mangel werden mobile Nährstoffe aus den älteren Blättern entzogen, da die Pflanze sich immer die jungen Blätter und Blüten konzentriert. Deswegen sind immer zuerst die unteren Blätter betroffen.

Stickstoff gibt der Pflanze ihr kräftiges Grün (Bildung von Chlorophyll) und gibt ihr die Möglichkeit Energie aus Licht zu gewinnen (sprich Photosynthese zu betreiben). Vor allem in der Wachstumsphase dursten die Cannabis-Pflanzen nach Stickstoff, sodass sie kräftig wachsen können. In der Blütephase wird dann immer weniger Stickstoff gebraucht und stattdessen mehr Phosphor.

Hat man einmal einen Stickstoffmangel, muss man diesen so schnell wie möglich behandeln. Gerade in der Wachstumsphase braucht die Pflanze sehr viel Stickstoff, sodass ein Mangel fatal ist.

Kurz vor der Ernte ist ein Stickstoff-Mangel hingegen normal, bzw. sogar erwünscht. Dazu wird die Pflanze bei der Einleitung der Ernte für 1-2 Wochen nicht mehr gedüngt.

Charakteristisch: Untere Blätter verfärben sich gelb

Fehlt es an Stickstoff, verfärben sich die unteren Blätter großflächig zwischen den Blattadern gelb. Die Verfärbung fängt an den Spitzen bzw. Rändern der Blätter an und wandert zügig zu Stiel. In der Regel sind gleich mehrere Blätter betroffen.

Da Stickstoff der am meisten gebrauchte Nährstoff ist, ist das Wachstum sehr stark gehemmt. Die Pflanze wächst nicht mehr in die Höhe und die Blätter bleiben klein. Auch die Blüten wachsen nicht mehr weiter und bzw. entwickeln sich als sehr klein.

Im weiteren Verlauf bekommen die gelben Blätter braun/nekrotische Ränder, rollen sich ein und werden trocken und brüchig. Sie fallen von der Pflanze ab bzw. lassen sich ganz leicht von der Pflanze abzupfen. In der Wachstumsphase geht die Pflanze verfrüht in die Blüte über und wirft eine sehr niedrige Ernte ab.

Wird der Mangel nicht umgehend behandelt, greifen die Symptome nach und nach auf die oberen Blätter über.

Symptome:

  • Ältere/untere Blätter zuerst betroffen
  • Gelbe Blätter
  • Blätter trocknen aus
  • Blätter färben sich an Spitze und Rändern gelb
  • Blätter rollen, knittern sich im weiteren Verlauf ein
  • Blattspitzen verfärben im weiteren Fortschritt braun (werden nekrotisch) und sterben ab
  • Blätter fallen ab bzw. lassen sich ganz leicht abzupfen
  • Symptome wandern im weiteren Verlauf die Pflanze hinauf
  • Wachstum der gesamten Pflanze stark verlangsamt

Mangel kurz vor Ernte

Ein leichter Stickstoffmangel zum Ende der Blütephase (sprich kurz vor der Ernte) ist normal und muss nicht behoben werden. In den letzten zwei bis drei Wochen holt sich die Pflanze nochmal viele Nährstoffe aus den Blättern und haut sie alle in die Blüten.

Sobald man die Pflanze zur Einleitung der Ernte spült (Flushing), werden jede Menge Blätter Stickstoffmangel erleiden und stark verwelken. Unten sind Fotos von Pflanzen zum Ende der Blütephase, die einen normalen Stickstoffmangel haben, der nicht behandelt werden muss.

Verwechslungsgefahr

Stickstoffmangel kann leicht mit Schwefelmangel verwechselt werden, da die Symptome ähnlich sind. Hier sollte man sicherstellen, dass man die Diagnose wirklich richtig vorgenommen hat.

Unterscheidung:

  • Schwefelmangel fängt im oberen Bereich der Pflanze an und wandert nach unten
  • Stickstoffmangel fängt im mittleren/unteren Blättern der Pflanze an und wandert nach oben

Typische Ursachen

Nicht immer ist ein „Abhanden Sein“ an Stickstoff die Ursache für den Mangel. Es kann sein, dass die Pflanze durch andere Umstände kein Stickstoff aufnehmen kann. Man muss erst diese Fälle ausschließen.

Wenn man bereits düngt oder die Pflanze noch recht jung ist, ist der Mangel wahrscheinlich „induziert„. Sprich es ist genug Stickstoff im Growmedium vorhanden, kann aber nicht von der Pflanze aufgenommen werden.

In 90 % der Fälle sind pH-Wert, EC-Wert o.ä. schuld. Bevor man nun aus Panik eine Riesenportion Dünger oder gar Calcium in purer Form reinkippt, sollte man erstmal alle anderen Ursachen ausschließen.

Typische Ursachen für einen Stickstoffmangel sind in den nächsten Abschnitten gelistet. Wer empfehlen die Liste durchzugehen und diese erstmal auszuschließen. Falls es am Ende doch ein tatsächlicher Stickstoffmangel ist, kann man mit Nährstoffzugabe dagegen vorgehen und die Pflanze wieder auf Trab bringen.

pH Wert falsch?

Unter 5,5 sinkt die Stickstoffaufnahme. Bei 4,0 wird gar kein Stickstoff mehr aufgenommen. Genauso fällt die Stickstoffaufnahme bei über pH = 8,5. Bei 10,0 oder höher wird gar kein Stickstoff mehr aufgenommen.

Lösung: pH-Wert des Drains messen und ggf. korrigieren

Wie den pH-Wert messen?

Zur pH-Messung der Erde hat man zwei Möglichkeiten. Die einfachste und günstigste Methode ist bei jedem Gießen bzw. Düngen das unten am Topf auslaufende Wasser (Drain genannt) zu messen. Dazu nimmt man entweder ein einfacher pH-Test Kit oder ein pH-Meter.

Etwas teurer aber dafür flexibler ist ein pH-Meter mit einem Messfühler speziell für die Erde. So kann man den pH-Wert des Substrats laufend im Blick behalten ohne auf das nächste Gießen warten zu müssen.

Zur pH-Messung beim Hydrokultur Grow misst man den pH des Wassers im Tank. Da beim Hydroponik Grow der pH-Wert penibelst eingehalten werden muss, ist ein pH-Meter Pflicht. Wir empfehlen direkt ein Kombigerät mit eingebauter EC-Messung und 24/7 Funktion.

Welche Geräte am besten sind, erfährt man unten im Abschnitt pH-Messgeräte Kaufempfehlungen oder ganz ausführlich in unserer pH-Tester Kaufberatung.

Der pH-Wert sollte bei Grow auf Erde bei 6,0 — 7,0 liegen. (Hydro: 5,5 – 6,5). Bei Bio-Erde darf der pH-Wert etwas mehr schwanken, da diese Erden bessere Pufferwirkung haben.

Weicht der pH-Wert nur leicht ab, kann man zu speziellen pH-Plus oder pH-Minus Lösungen greifen. Ich empfehle die Lösungen von GHE. Damit kann man die Erde nicht aus Versehen übersalzen, was bei anderen Mitteln schnell der Fall ist. Sie eignen sich zur pH-Korrektur in der Blüte- und Wachstumsphase.

Zur pH Korrektur ganz ohne Chemie gibt es alternativ auch organische pH Korrektur Lösungen. Die Produkte von Biobizz Organic Bio Ph Up/Down haben sich hier gut bewährt.

[Vorlage bearbeiten] [Produkt bearbeiten]

Beim organischen Anbau mit Bio-Erde ist der pH-Wert jedoch meist nicht so wichtig. Man kommt hier meist mit Düngung ohne pH Korrektur gut aus.

EC-Wert zu hoch?

Hinweis: Beim organischen Hanfanbau ist der EC-Wert irrelevant. Nur beim mineralischen Grow kann ein falscher EC-Wert Probleme verursachen.

Ist der EC-Wert beim mineralischen Grow zu hoch (sprich das Growmedium versalzen), können Nährstoff-Lockouts entstehen. Der EC-Wert muss zum Anfang recht niedrig sein und steigt mit dem fortschreitenden Wuchs der Pflanze.

Lösung: EC-Wert des Drains messen und ggf. senken

Wie den EC-Wert messen?

Zur Bestimmung des EC-Wertes des Mediums benötigt man ein EC-Meter. Dieses Messgerät sieht dem pH-Meter ähnlich und wird auch fast genauso benutzt.

Zur Bestimmung des EC-Wertes (Versalzung) des Mediums misst man, wie beim pH ebenfalls den drain (Ablaufwasser) vom Blumentopf.

Wie den EC-Wert absenken?

Dazu muss die Erde gespült werden. Die EC-Wert Tabelle ist weiter unten. Nach dem Spülen einen hochwertigen mineralischen Dünger nehmen und mit 20 % der vom Hersteller empfohlenen Dosis anfangen und bis zum Schluss düngen.

Um die Pflanze zu spülen, nimmt man das 2 bis 3-fache Volumen der Erde im Topf (sprich des genutzten Topfvolumens) an Gießwasser. Damit wird die Erde langsam und gleichmäßig verteilt durchgespült, sodass das Wasser unten herausläuft. Am besten macht man das Ganze in der Badewanne oder in der Dusche.

Nach dem Spülen muss die Erde ganz leicht neu angedüngt werden. Dazu einen hochwertigen mineralischen Dünger nehmen und mit 50% der Dosierung gemäß Schema hinzugeben. Dann mit jeder Düngung langsam steigern (60%, 70% usw.). Dabei die Pflanze beobachten, ob sie besser wird. Hat sich die Pflanze erholt, kann man die Dosis stabilisieren und nach dem Schema des Herstellers weiter gehen.

Topf zu klein?

Eine Cannabispflanze welche ungehindert wächst, benötigt früher oder später einen größeren Topf.

Grund: Wenn die Wurzeln keinen Platz mehr in der Erde haben um sich auszubreiten, können nicht genug Nährstoffe aufgenommen werden.

LösungPflanze Umtopfen

Wenn die Wurzeln aus den Drainage-Löchern der Töpfe herausschauen, sollte die Pflanze sofort in einen größeren Blumentopf gesetzt werden.

Ein größerer Topf erlaubt dann den ungehinderten Wuchs von Wurzeln für eine optimale Nährstoffaufnahme

Wie man Pflanzen am besten (und sichersten) in einen größeren Topf umzieht, kann man in unserem Umtopfen Artikel nachlesen.

Temperatur zu niedrig?

Wenn es zu kalt in der Growbox ist, können die Pflanzen nur schlecht Stickstoff aufnehmen.

Grund dafür ist, dass sich bei kühleren Temperaturen der Stoffwechsel und andere biologische Prozesse wie zB. die Fotosynthese von Pflanzen verlangsamen, welches in eine verminderte Nahrungsaufnahme resultiert.

Lösung: Temperatur in der Growbox erhöhen

Falls es zu kalt ist in der Growbox, muss man die Temperatur erhöhen. Cannabis mag eine Temperatur zwischen 18 und 26 ºC. Das verbessert die Nährstoffaufnahme. Das absolute Minimum sind 15º C in der Growbox.

Man sollte auch darauf achten, dass die Temperatur in der Growbox gleichmäßig verteilt wird. Dazu sollte man den Umluft-Ventilator so ausrichten, dass die Abwärme direkt an der Lampe etwas verweht wird.

Bei einer Erhöhung der Temperatur in der Growbox muss jedoch beachtet werden, dass ein wichtiger Zusammenhang der Temperatur mit der Luftfeuchtigkeit besteht.

Wenn die Temperatur steigt, dadurch dass wärmere Luft mehr Luftmoleküle enthält, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit. Sinkt die Temperatur, steigt die relative Luftfeuchtigkeit an.

Man soll beim Erhöhen der Temperaturen in der Box demnach auch auf optimale Luftfeuchtigkeit (siehe Tabelle unten) achten.

Optimale Temperaturen beim Cannabis Grow

Phase Temperatur Luftfeuchtigkeit
Keim- & Anzuchtphase 23 bis 26°C 40 bis 60%
Wachstumsphase 20 bis 30°C 40 bis 70%
Blütephase 18 bis 26°C 40 bis 50%
Ende der Blütephase 18 bis 26°C < 40%
Temperaturunterschied zwischen Licht und Dunkelphase maximal 8°C
Zur Erinnerung: Optimale Temperaturen beim Cannabis Grow

Möglichkeiten um die Temperatur in der Growbox zu erhöhen

  • Heizung im Zimmer aufdrehen. Die Heizung sollte man entsprechend der Wachstumsphase der Pflanzen optimal einstellen. (Siehe Tabelle oben). In der Dunkelphase bzw. Nacht kann die Temperatur in der Growbox um die 5-8ºC niedriger sein.
  • Growbox näher zur Heizung. Die Growbox näher zur Heizung stellen geht natürlich auch, wenn man die Temperatur in der Box erhöhen will. Hier muss man jedoch beachten, dass man genug Abstand zur Heizung behält, sodass die Pflanzen nicht austrocknen. Am besten erst mal mit einem größeren Abstand anfangen. Es empfiehlt sich die Temperaturen in der Box messen und die Box dann stufenweise näher an die Heizung setzen.
  • Abluftventilator leicht runterregeln. Dies macht man am besten auch eher schrittweise. Also erst mal die Abluft nur um einen kleinen Schritt reduzieren. Temperaturen messen und dann, falls nötig, noch weiter reduzieren.

Auch sollte man die Temperatur um die Töpfe herum kontrollieren und ggf. erhöhen. Diese können bei einer zu kalten Zuluft abkühlen und damit die Nährstoffaufnahme verhindern. Schließlich mag die Pflanze die Temperaturen nicht nur oben rum, sondern auch in der Erde. Optimale Temperaturen für die Wurzeln sing ganze besonders wichtig für eine gute Nährstoffaufnahme.

Möglichkeiten, um die Temperatur um die Töpfe herum zu erhöhen:

  • Umluft Ventilator so ausrichten, dass der Hotspot unter der Lampe auf die Töpfe gepustet wird
  • Temperatur der Zuluft erhöhen: Beispielsweise aus einem anderen Zimmer ansaugen

Zu kalte Zuluft?

Ist die frische Zuluft zu kalt (unter 18 ºC), können die Wurzeln zu stark abkühlen. Damit wird die Stickstoffaufnahme stark gehemmt.

Lösung: Zuluft aufheizen

Falls nur die Zuluft zu kalt ist, kann man den Umluft-Ventilator von oben auf die Zuluft-Öffnung ausrichten. Damit wird wärmere Luft auf die Zuluft gepustet und vermischt. So wird die Luft um die Töpfe aufgewärmt.

Minderwertige Blumenerde?

Discounter-Erden können jede Menge Nährstoffprobleme verursachen. Entweder sind die Nährstoffe in einer „minderwertigen“ chemischen Form vorhanden oder das Verhältnis der Nährstoffe zueinander passt einfach nicht. Auch können Billig-Erden oft den pH-Wert nicht ordentlich puffern oder sind komplett übersalzen.

Lösung (nur für mineralische Erde): Erde kräftig spülen, sodass möglich viele Salze und Nährstoffe herausgespült werden und mineralisch weiterdüngen.

Um die Pflanze zu spülen, nimmt man das 2 bis 3-fache Volumen der Erde im Topf (sprich des genutzten Topfvolumens) an Gießwasser. Damit wird die Erde langsam und gleichmäßig verteilt durchgespült, sodass das Wasser unten herausläuft. Am besten macht man das Ganze in der Badewanne oder in der Dusche.

Nach dem Spülen muss die Erde ganz leicht neu angedüngt werden. Dazu einen hochwertigen mineralischen Dünger nehmen und mit 50% der Dosierung gemäß Schema hinzugeben. Dann mit jeder Düngung langsam steigern (60%, 70% usw.). Dabei die Pflanze beobachten, ob sie besser wird. Hat sich die Pflanze erholt, kann man die Dosis stabilisieren und nach dem Schema des Herstellers weiter gehen.

Organische Erde sollte man niemals spülen. Dabei werden die Mikroorganismen mit herausgewaschen, womit organischer Dünger nicht mehr effektiv genutzt werden kann. Dann wäre man gezwungen auf mineralischen Dünger zu wechseln. Selbst wenn man eine billige organische Erde hat, sind die Salze darin unverwertbar für die Pflanze und können keinen Schaden anrichten.

Sollte man jedoch minderwertige organische Erde aus dem Baumarkt verwenden und es kommt damit zu Problemen beim Grow, ist es am besten, wenn man diese Erde spült und dann mineralisch weiter düngt.

Tipp: Beim nächsten Grow sollte man auf hochwertige Erde setzen, die wirklich für Cannabis geeignet ist.

Schädlinge?

Insekten können Cannabis massiv schädigen und die Ernte in Gefahr bringen! Saugende Schädlinge zum Beispiel schwächen die Pflanze. Sie können damit Mangelerscheinungen verursachen, da die geschwächte Pflanze diese entweder nicht mehr aufnehmen oder verarbeiten kann.

Lösung: Pflanze auf mögliche Schädlinge überprüfen und diese hemmungslos vernichten! 😉

Hat man einen Schädlingsbefall an der Pflanze gefunden und die Biester korrekt identifiziert (beispielsweise über den Growdoktor), gilt es rasch zu handeln. Es gibt grundsätzlich zwei unterschiedliche Ansätze, um Schädlinge an der Pflanze loszuwerden.

Einerseits kann man zu typischen Biozid-Lösungen wie Neemöl, Kaliseife oder Insektentafeln greifen und die Schädlinge samt ihrer Eier oder Larven abtöten. Diese wirken gezielt gegen Schädlinge, ohne dabei die Pflanze zu schädigen. Da sie sich nach der Anwendung rückstandslos verflüchtigen, sind sie auch für den Grower vollkommen unschädlich.

Andererseits hat man die Möglichkeit durch völlig natürliche Möglichkeiten der Schädlinge Herr zu werden, wie zum Beispiel durch den Einsatz von Nützlingen. Dabei werden natürliche Fressfeinde des jeweiligen Schädlings ausgesetzt, um sie so effektiv loszuwerden.

» Mehr dazu in Beitrag Schädlinge

Tatsächlicher Stickstoffmangel

Wenn alles Bisherige ausgeschlossen werden kann, fehlt der Pflanze tatsächlich Stickstoff.

Lösung: Stickstoff (im passenden Nährstoff-Mix) mineralisch nachdüngen. Man geht hier unterschiedlich vor, je nachdem wie fortgeschritten der Mangel ist und je nachdem ob man organisch oder mineralisch growt.

Leichte Mängel

Fast alle Dünger enthalten Stickstoff. Bei leichtem Stickstoffmangel kommt man deswegen meist mit einer Erhöhung der Düngerdosis aus.

Lösung: Düngerdosis erhöhen

Bei leichtem Mangel kann eine normale Zugabe von Dünger zum Medium (z. B. in Erde) erfolgen. Einen stickstoffhaltigen Düngezusatz braucht man dann oft nicht. Benutzt man bereits einen mineralischen Dünger zum growen, erhöht man in der Regel die Dosis.

Wenn man mineralisch anbaut, die Dünger-Dosis mit jeder Verabreichung leicht erhöhen und die Pflanze beobachten.

Falls man noch gar nicht düngt, hochwertigen mineralischen Cannabis Dünger nehmen und mit 20 % der vom Hersteller empfohlenen Dosis starten. Von da aus Pflanze beobachten und die Dosis ggf. erhöhen (25%, 30%, …), bis Verbesserungen eintreten.

Sobald Verbesserungen eintreten, entweder so weiterdüngen oder schrittweise senken und mit organischem Dünger ersetzen.

Lösung: Stickstoffhaltige Zusätze zur Erde beimischen

Wenn man organisch anbaut, erhöhen organische Bestandteile in der Erde (Gartenkompost, Humus, Guano etc.) den Stickstoffgehalt in der Erde auf natürliche Weise. Es dauert jedoch in der Regel einige Zeit bis organische Bestandteile in Stickstoff umgewandelt sind, welcher von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Aus diesem Grund sind organische Bestandteile weniger als schnelle Hilfe im Notfall geeignet.

Schwerer Mangel

Bei akutem Stickstoffmangel, wo man eine schnelle Lösung braucht, ist die Zugabe von mineralischem Stickstoffdünger empfohlen. Grund: Der Stickstoff in mineralischen Düngern kann von Pflanzen schneller und direkt aufgenommen werden.

Falls der Mangel sehr stark fortgeschritten ist, mineralischen Stickstoff Monodünger hinzugeben, bspw. CANNA Stickstoff Mono. In der Blütephase aufpassen, da weniger Stickstoff benötigt wird. Alternativ geht auch Brennnessel-Jauche, dann aber nur in der Wachstumsphase!

Canna 1L 27%, Stickstoff Mono
Canna 1L 27%, Stickstoff Mono
von CANNA
€ 17,05 bei Amazon.de

Ideal, um aktuen Stickstoffmangel zu beheben.

[Vorlage bearbeiten] [Produkt bearbeiten]

Zur Symptombehandlung kann man den mineralischen Dünger generell auf zwei Arten verabreichen: Mittels Blattdüngung oder durch Zugabe von Dünger zum Medium. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile und können bzw. sollten auch kombiniert werden.

Blattdüngung eignet sich am besten für eine schnellst-mögliche Lösung der Symptome einer Mangelerscheinung. Blattdüngung kommt auch infrage, wenn aus irgendeinem Grund die Zugabe von Dünger zum Medium nicht möglich oder nicht erwünscht ist.

Growt man beispielsweise in schlechter Erde, zu der man nach dem Auftreten von Mangelerscheinungen Stickstoff zuführen will, kann man die beiden Düngemethoden auch kombinieren. Dann aber aufpassen, dass man nicht überdüngt! Eine anfängliche Blattdüngung überbrückt dann die nötige Zeit (2-3 Tage), welche die Pflanze benötigt, um Nährstoffe vom Medium mit den Wurzeln aufzunehmen.

Blattdüngung

Mit Blattdüngung kann man den Pflanzen benötigte Nährstoffe geben. Hierzu kann man mineralische Dünger bzw. Düngezusätze (CalMag etc.) verwenden. Wenn man bisher nur organisch düngt, muss man einen passenden mineralischen Dünger dazukaufen.

Blattdüngung zur schnellen Mangelbehebung

Welchen Dünger bzw. Zusatz man am Ende zur Blattdüngung nimmt, hängt von den Mangelerscheinungen ab. Hat man beispielsweise akuten Phosphormangel, kann man PK-Dünger einsetzen. Bei akutem Calciummangel kann man CalMag auf die Blätter sprühen

Man braucht:

  • NPK Dünger
  • ggf. Düngerzusatz wie CalMag, PK-Dünger oder Monodünger.
  • Kleine Handsprühflasche bzw. Drucksprüher

Vorgehensweise Blattdüngung

  1. Dünger und Wasser in der richtigen Konzentration ansetzen. Wenn man sich nicht sicher ist, als Faustregel 25-50% der empfohlenen Dosis verwenden. Weniger ist mehr!
  2. Gut durchmischen und Nährlösung in Sprühflasche geben.
  3. Die Blätter an der Pflanze gleichmäßig mit feinem Nebel einsprühen, sodass die Blätter gut mit der Nährlösung benetzt sind. Nur so viel sprühen, dass die Pflanzen kurz vor dem Abtropfen sind. Insbesondere auch die Unterseite der Blätter besprühen. Dort befinden sich die meisten Stomata.
  4. Nach dem Einsprühen der Pflanzen sollte man auf gute Luftzufuhr achten, um Schimmelbildung zu vermeiden. Den Pflanzen 1-2 Stunden Zeit geben, damit diese die Nährstoffe über die Blätter aufnehmen können. Falls nötig Lüfter positionieren und evtl. auf höhere Stufe stellen. Wichtig ist, dass die besprühten Pflanzen nicht über einen längeren Zeitraum feucht bleiben (Schimmel!).

Ganz wichtig: Nicht in der Blüte und auf gar keinen Fall Buds besprühen. Chemikalien im Dünger bzw. Schimmel könnten einem ansonsten die Ernte verderben.

Verbesserung der Symptome

Da Stickstoff mobil ist, sollten die Symptome innerhalb von 5-10 Tagen aufhören sich auszubreiten.

Wenn sich die Pflanze von Stickstoffmangel erholt hat, erkennt man dieses am besten an gesunden Wuchs von neuen Blättern oben an der Pflanze. Leicht betroffene Blätter, die nur teilweise gelb sind, können sich evtl. noch erholen, diese braucht man nicht zu entfernen.

Sind betroffene Blätter stark fortgeschritten gelb oder schon braun, können sich diese in der Regel nicht mehr erholen und sollten dann auch entfernt werden.

Vermeidung von Stickstoffmangel

Die Vorgehensweise wie man Stickstoffmangel am vermeidet hängt davon ab, ob man organisch oder mineralisch growt.

Beim organischen Anbau mischt man der Erde stickstoffhaltige Bestandteile wie z.B. Kompost, Humus oder Guano zu. Diese Bestandteile erhöhen den Stickstoffgehalt in der Erde auf natürliche Weise, benötigen jedoch einige Zeit (2-3 Wochen), bis sie in Nährstoffe welche Pflanzen aufnehmen können umgewandelt sind.

Beim mineralischen Hanfanbau achtet man darauf dass man zum Medium regelmäßig die empfohlene Menge N-P-K Dünger (Wachstumsdünger) hinzugibt. Tut man dies, ist ein Stickstoffmangel in der Zukunft relativ unwahrscheinlich.

14 „Gefällt mir“