Je höher die Temperatur und Luftfeuchtigkeit, desto schneller können die Pflanzen wachsen.
Höhere Temperaturen lassen endotherme (== energiebenötigende) Prozesse schneller ablaufen. Die hineinzusteckende Lichtenergie wird über viele Stufen und Mechanismen mit den Nährstoffen des Bodens in Pflanzenmaterial umgewandelt. Wachstum eben. Energie + Grundmaterial -> Pflanzenmaterie.
Da Weed, als Unkraut, schon einiges wegstecken kann, sind auch 30°C voll OK.
Kritisch wird es bei ca. 40°C. Da solltest du dich sorgen!
ABER: Junge Pflänzchen müssen auch erst einmal ihr Wurzelwerk ausbilden. Diese komischen Wurzeln liefern das benötigte Wasser und die Nährstoffe aus dem Boden.
Pflanzen nehmen in der Natur aber auch IMMER Wasser vom Regen, Tau oder pinkelnden Ignoranten auf. Das funktioniert ganz prima über die Blattoberflächen. Anderfalls hätte Mutter Natur niemals all die Wälder, Kräuter und Wiesen schaffen können, da die ganz frisch gesprießten Pflänzchen ja noch keine Wurzeln - also noch keine „erwachsene Versorgungsstrukturen“ - haben; jedenfalls viel zu wenig für das benötigte Wachstum.
In den Tropen wachsen Pflanzen, die bei Mutter auf der Fensterbank es gerade mal auf einen halben Meter schaffen, zu Bäumen von acht Metern Höhe. Weil sie es warm und feucht haben. (Und diese Arten auch eigentlich von dort stammen).
Heiß und feucht ist also sehr förderlich - solange die Spitzen nicht verbrennen. (Was bei deinen Temperaturen sicher nicht der Fall ist)
Wenn du also junge, zarte Pflänzchen hast, gib ihnen viele Celsiusgrade und viel Wasser aus der Luft. Bis sie ihre Saugrüssel gehörig gerüstet haben. Sprayen ist also sehr dienlich.
Was dein Freund da erzählt ist totaler Humbug - falls man seine Elektrik sauber installiert hat.
(Und die richtige gekauft hat).
Normalerweise kann es bei halbwegs nach dem state-of-the-art von Anno 1950 gekaufter Elektrik nicht mehr vorkommen, dass hohe Luftfeuchtigkeit einer Birne zu heftig was auf die Birne gibt.
Fragen Sie Ihren Elektroinstallateur, ob er auch sauber und DIN- gerecht gefummelt hat!
Und komm’ von dem Trip runter, dass die urdeutsch penible Einhaltung von vermeintlich soo wichtigen Grenzwerten das A und O des Universums sei! Quark mit Käse.
Pflanzen sind Lebewesen.
Da ballert ein Gewitter drüber, der Wind zerzaust sie, wie dich, wenn du stramm prall die Haustür aufschliesst und die Begattin noch wach ist; da knallt die Sonne erbarmlungs drauf, während du längst im Freibad im Schatten des Sprungbretts die gelobte Schattenwelt suchst; da pinkelt einfach der Nachbar drauf.
Kurz: das ist genauso bescheuert feindlich, wie im richtigen Menschsein.
Unsere Lieblinge haben es schwer.
Wie jedes Wesen im Universum.
Und am Meisten hilft Einfühlen.
Überall. Quasi kosmogalaktisch.