Gelbe Blätter an kleineren Trieben: Licht- oder Nährstoffmangel?

Grow Location: Indoor
Stadium der Pflanze: BT18
Wo an der Pflanze: Mittlere oder Untere Blätter

Problem-Beschreibung

Moin Freunde,

die neuen Blätter der kleinen unteren Triebe die wenig Licht abbekommen (und auch noch keine Anzeichen der Blüte zeigen) werden bei einer Pflanze vom Stiel her gelb. Kann das durch die wenige Lichtausbeute kommen, oder liegt hier ein Mangel vor?

Von der Symptomatik würde ich an Eisen oder Schwefelmangel denken. Schwefelmangel kann es wahrscheinlich aber nicht sein, weil ich Bittersalz dazugebe (im Wasser ist wenig Magnesium)

Die größeren Triebe mit mehr Licht sehen soweit gut aus. Generell werden ältere untere Blätter hier und da mal gelblich und fallen ab, dass liegt vermutlich aber auch an der wenigen Lichtausbeute.

Wie ist eure Meinung? Sollte ich etwas unternehmen?

Viele Grüße

Hobbybauer

Hier mal ein paar Bilder:


Im Allgemeinen finde ich die Pflanze sieht ganz gut aus:

Hier noch die Wasserwerte



Wasserwerte3

Steckbrief:

Töpfe:
3 x 11 Liter
Growmedium:
Erde: Biobizz Allmix
Wasserwerte:

Gießverhalten:
Alle 2-3 Tage 3-3,5 Liter
Verhältnis 2:1 mit destilliertem Wasser gemischt (hoher EC-Wert im Leistungswasser)
Zugabe von Bittersalz: 0,378 g/l (Um Mg-Gehalt auf 40 mg/l einzustellen)
Zugabe von Yara Calcinit: 0,343 g/l (Um Ca-Gehalt auf 120 mg/l einzustellen)

Dünger:
Dünger: Biobizz nach Schema Blütewoche 3 bei jedem Gießen

pH-Wert der Nährlösung wird immer auf 6,2 eingestellt (mit Zitronensäure). Ph-Wert vom Drain war das letzte mal bei knapp 7. (Messe ich beim nächsten Gießen nochmal)

Sorte(n):
RQS Lemon Shining Silver Haze

Grow-Angaben

Growbox:
Homebox Evolution
80x80x160cm

Beleuchtung:
LED
Lumatek ATS 300W Pro
Abstand zu höchster Spitze ca. 20 cm. Abstand zum Rest ca. 40 cm

Belüftung:
2 Umluftventilatoren
Abfluft: S&P TD250 Silent

Temp./RLF:
Temp. Tags ca. 25 Grad. Nachts ca. 18 Grad
RFL um 50 % (Luftentfeuchter von Trotec steht mit im Zelt)

Hallo und willkommen im Forum!!
Deine Pflanzen sehen top aus und haben mMn keinen Mangel.
Ich würde sie lollipoppen und entlauben.
Da unten kommt einfach nur zu wenig Licht an

LG

PS: Die Maßnahmen erhöhen außerdem die Erntemenge und erleichtern später die Ernte

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Hallo Nicegrow,

danke für deine Antwort, das wollte ich hören:D

Wollte am BT21 nochmal entlauben und hatte vor diese Triebe dann auch gleich mit zu entfernen, wollte mich nur vergewissern, dass da nicht doch irgendein Mangel schlummert.

Grüße

der Hobbybauer

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Noch eine Frage:

Zwei der Pflanzen haben beim letzten mal direkt nach dem Gießen ein wenig gekrallt und ihre Blätter hängen lassen. Nach ein paar Stunden sah alles wieder ganz normal aus (die eine hatte 4 Liter, die andere 3,5 Liter bekommen, beides ohne nennenswerten Drain)

Sollte ich die Gießmenge dann lieber reduzieren, oder ist das egal wenn die Pflanzen danach wieder normal aussehen?

Ich würde erstmal nichts ändern, da es ja sehr gut läuft.

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Also sieht für mich sehr stark nach nem Eisenmangel aus. Hast du mal den pH-Wert gemessen?
Gerade bei dem Wassergepansche mit destilliertem Wasser und Kalksalpeter kann da schnell was schief gehen.

Moin bergrow,

die Pflanze ist mit dem Gießen erst wieder übermorgen dran, dann messe ich nochmal den Drain und melde mich.
Wie sonst bereits beschrieben: pH des Gießwassers wird immer auf 6,2 gesetzt.

Mir ist aufgefallen, dass die Pflanzen in der Wachstumsphase einen pH im Drain von etwa 6,2 wie das Gießwasser hatten. Seit Ende Wachstumsphase liegt der Drain bei einem pH von etwa 7. Könnte das zum Eisenmangel führen

Ich würde dein Wasser so verwenden wie es aus der Leitung kommt, nicht mischen und nicht mit Zitronensäure anpassen.

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Moin redman,

meinst du nicht der EC-Wert ist dann zu hoch? Das Leitungswasser ist ja recht hart und hat einen EC-Wert von 0,585 mS/cm.

Biobizz empfielt max. 0,4 mS/cm soweit ich weiß.

bin mir unsicher aber vermute wegen deinen geringen Nitratwerten…

Der EC-Wert ist organisch auf Erde egal, und sollte vor allem dann keine Probleme machen, wenn du nach Schema düngst.
Ich tippe stark darauf, dass das Wasser-Gepansche mit Zitronensäure dir ein pH-Wertproblem gezaubert hat. Einfach mal sein lassen, und schauen, was passiert.

Es ist nicht nur egal, es ist sogar normal.

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Hi Genpool,

erklär mir mal den Zusammenhang mit dem Nitrat, da kann ich dir nicht weiter folgen:D
Nitrat ist ja 21 mg/l im Wasser und Nitrat ist ja eigentlich nur für Stickstoff verantwortlich, was ich ja normal über den Growdünger dazu gebe. Stickstoffmangel schließe ich aus, weil die Gelbfärbung von innen kommt. Verstehe ich irgendwas falsch?:smiley:

Alles klar, danke für die Info:)

Dann werd ich das mit der Zitronensäure sein lassen, obwohl ich nicht so richtig verstehe was daran schlimm sein soll den pH so anzupassen, wie die Pflanzen ihn mögen:D

Aber vermutlich wird es den Pflanzen wegen dem Eisenmangel gut tun einfach normales Leitungswasser zu bekommen. Sollte ich sonst noch was tun um dem Mangel entgegen zu wirken oder würdet ihr abwarten?:slight_smile:

Weil der pH-Wert durch Zitronensäure, eine relativ schwache Säure, nicht stabil bleiben wird. Das Anion der Zitronensäure ist das Citrat, und das bindet zum Beispiel ganz wunderbar Kationen, u.a. Eisen. Daher sind pH- Lösungen meist gepufferte Lösungen, mit verschieden starken Säuren, um genau das zu verhindern, nämlich dass der pH-Wert abhaut. Oder einfach gesagt: Die Säure reagiert ab, und den pH-Wert von dem, was dann übrig bleibt, kannst du raten, weil du nicht weißt, was in der Erde dann noch passiert.

Das war wohl auf den „hohen“ EC-Wert bezogen. Aber ehrlich gesagt, dein EC-Wert ist absolut normal, und dein Wasser sehr gut als Gießwasser geeignet. Wenn du schon über knapp 0,6 mS jammerst, was sollte ich da mit meinen über 0,9 mS sagen?

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Danke für deine ausführliche Antwort. Ich werd die Zitronensäure dann mal weglassen!

Bezüglich des EC-Werts: Das beruhigt mich, es ist mein erster Grow, da wusste ich nicht welcher EC-Wert in Ordnung ist und welcher nicht.

Kurze chemische Zwischenfrage, du scheinst ja Ahnung zu haben: Ich kenne das aus der Chemie nur so, dass schwache Säuren nicht stark dissoziieren, während starke Säuren vollständig dissoziiert vorliegen. Dürften dann nicht gerade die starken Säuren viele Kationen binden, da diese ja komplett dissoziiert vorliegen?

Puh das geht jetzt schon sehr weit, aber ich versuchs mal zu erklären:

Theoretisch müssten bei gleichem pH-Wert beide Säuren gleich viele H+ Ionen abgegeben haben (befinden sich frei in der wässrigen Lösung) und entsprechend schwirren auch ihre Anionen rum, die potentiell Kationen binden können, die dann als Salze z.B. ausfallen. Das hat aber nicht viel mit dem pH-Wert zu tun.

Der pH-Wert ja ein Maß für die Konzentration der H+ Ionen. Jetzt ist es aber so, dass eine starke Säure viel stärker dissoziiert, heißt, das Gleichgewicht ist stark auf der Seite H+ & Anion, und wenig auf der Seite „Säure“. Schwache Säure dissoziieren schwächer, heißt, das Gleichgewicht liegt noch stärker auf der Säure-Seite.

Das heißt: Bei starken Säuren liegt schon alles als H+ Ionen in deiner Lösung vor, und es gibt keine „Quelle“ wo noch mehr H+ Ionen herkommen könnten. Der pH-Wert ist also stabil. Bei schwachen Säuren ist das nicht so, es ist noch genug Säure in der Lösung vorhanden, die H+ Ionen abgeben könnte und damit den pH-Wert absenken könnte. Genauso leicht können die H+ Ionen wieder an das Säure-Anion binden und wieder zu ihrer „Säure-Form“ reagieren, der pH-Wert steigt, weil weniger frei H+ Ionen in der Lösung vorhanden sind.

Daher sind stark verdünnte, starke Säuren pH-Wert-stabiler, als schwach verdünnte schwache Säuren.

Soweit mein Wissen dazu, es möge mich bitte jemand korrigieren, der mehr Ahnung davon hat.

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Danke für deine Antwort, hört sich plausibel an!

Würdest du bei dem Mangel jetzt irgendetwas unternehmen oder erstmal abwarten, ob der Switch auf „unbehandeltes“ Leitungswasser reicht?

Ne würde nichts unternehmen, da ein Eisenmangel fast immer ein Lockout ist, vor allem auf Erde. Würde höchstens was fürs Bodenleben tun, als effektive Mikroorganismen gießen oder dergleichen.

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