So dramatisch ist es noch nicht.
Natürlich gibt es in den USA mit 350millionen einwohnern noch growshops.
Ne kurze google suche bestätigt das auch ein paar hundert mal.
Growshops und headshops sind generell eher rückläufig.
Die legalisierung hat diese läden nicht nach vorne gebracht sondern her zurückgeworfen, weil :
Immer mehr kunden kaufen online, das ist auch kein head/growshop exklusives problem sondern eher ein generelles problem in unserer konsumgesellschaft und auch der wirtschaftlichen entwicklung geschuldet, die leute müssen sparen, alles wird immer teurer.
Und da stellt sich natürlich die frage ob man seine flasche dünger für 12 euro im laden kauft oder sich lieber für 10 euro direkt nach hause liefern lässt.
Die Legalisierung hat den leuten auch die angst und paranoia genommen grow-zeug online zu kaufen.
Ich kenne leute die sich seit vielen jahren selber versorgen und vor der legalisierung nicht mal eine growshop-website angeschaut haben, geschweige denn dort was zu kaufen.
Die sind jahrelang in ihre stammgrowshops gefahren und haben da ihre verbrauchsmaterialien gekauft, heute machen die das ebenfalls online.
Es ist als lokaler growshop auch fast unmöglich preislich mit einem großen online-growshop zu konkurieren.
wollt ihr ein beispiel? gerne.
Hier seht ihr ne flasche Plagron Terra Bloom im B2B (für wiederverkäufer, großhandel, nennt es wie ihr wollt) handel.
kostet im einkauf 6 euro. man bemerke das ist immer ohne mwst. die kommen am ende noch oben drauf.
also 6uro plus 19% = rund 7,20 euro.
ein growshop mit ladenlokal müsste das ding für ca 12-13 euro verkaufen.
12 euro minus 7,20 einkaufspreis = 4,80 euro für den verkäufer.
Aus diesen 4,80 müssen anteilig mitarbeiter-lohn und lohn-nebenkosten (!) , ladenlokal, betriebskosten, versicherung, gewerbesteuer und und und und und bezahlt werden.
Und die cents bis maximal 1,x euro die davon dann übrig bleiben, müssen vom inhaber auch am ende vom tag auch noch mit der einkommensteuer versteuert werden bevor es auf dem eigenen konto ankommt.
sagen wir mal da bleibt nen euro-fuffzich über, der wandert dann durch die einkommensteuer und davon bleibt nur noch ein 0, betrag über der auf dem konto ankommt.
Ein gewerbetreibender hat kosten ohne ende, das internet drückt auf den preis, rücklagen wären schön, mitarbeiter wollen pünktlich ihren lohn und der staat seine steuern.
Gleichzeitig trägt ein gewerbetreibender auch natürlich das unternehmerische risiko…
Und dann fragt sich der kunde, der wirtschaftlich auch sehr unter druck steht folgende frage :
„wieso sollte ich im growshop 12 euro zahlen wenn ich online 9 euro dafür bezahle?“
Das da oben ist der rabattierte endkundenpreis von einem großen online händler.
1,70 euro differenz zum einkaufspreis, wie soll ein lokaler händler davon leben? da gehen wie oben gesagt anteilig noch einiges an kosten von runter und es ist schlichtweg nicht möglich in einer stadt und somit limitierten kunden die den weg in dein geschäft finden damit zu überleben.
wenn ein lokaler händler davon 1000 flaschen im monat verkauft kommen in seiner eigenen tasche nach abzug von ladenlokal und mitarbeiter(plus nebenkosten) und und und maximal 150 euro an.
Und ein händler der keine angestellten hat verkauft auch keine 1000 flaschen weil sein geschäft schlichtweg zu klein ist (sonst hätte er einen angestellten)
Ein online händler kann sich solch einen preis erlauben, die kaufen direkt ein paar kartons dünger und haben dadurch nochmal 80 cent weniger im EK gezahlt, und verkaufen via internet in ganz deutschland, machen bedeutend weniger an einer flasche, verkaufen aber massiv mehr flaschen als ein lokaler händler.
Der kunde, selber unter wirtschaftlichem druck, will (oder kann) nicht mehr zahlen als online, der lokale händler kann solche preise aber unmöglich halten oder anbieten weil er sich und seinen betrieb damit selber langsam aushaungert und die spirale dreht sich immer weiter schneller und tiefer.
Support your local business ist so wie bio-lebensmittel und hochwertiges fleisch eine tolle und löbliche sache, muss man sich aber leisten können…
Und es gibt viele leute die sich das schlichtweg NICHT leisten können, weil die ja schon mit einem preisbewusstem lebensstil am ende vom monat nicht selten nur einen zweistelligen eurobetrag über haben und schon zittern und gedanklich mit ner fingerpistole in der sparkasse stehen wenn die nächste jahresabschlussrechnung kommt und das auto komische geräusche macht…
Es ist einfach eine sehr traurige entwicklung auf mehreren ebenen.
Support your local growshops! (wer es sich leisten kann)
Diese orte waren für uns grower für viele viele jahre anlaufstelle für verbrauchsmaterialien, ort des austausch und des fachsimpelns, anlaufstelle bei problemen oder hilflosigkeit.
Peace
