Guten Morgen.
Es geht genau darum es in/an die Blüten zu spritzen. 
Wo hast du das gelesen? Quellenangabe?
Ich wollte hier eigentlich eine Grundsatzdebatte darüber vermeiden, aber ich habe dir/euch dennoch mal ein ein Interview (17.6.22) aus dem Hanf Magazin kopiert, damit ihr die Intention dahinter versteht.
Zitat. Hanf Magazin
"Hanf Magazin: Purolyt zur Desinfektion von Oberflächen zu verwenden, ist wahrscheinlich am naheliegendsten für die meisten. Eigentlich ist es aber noch wesentlich vielseitiger einsetzbar. Was kann ich alles damit machen im Rahmen meines Grows?
Guido Friedrich: Das siehst du vollkommen richtig. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Leider sind wir aus zulassungsrechtlichen Gründen in der EU und Schweiz nur als Desinfektionsmittel für Luft, Wasser und Oberflächen zugelassen. D.h. der Gärtner kann alle Arbeitsgeräte, Räume, Bewässerungssysteme sowie das Wasser und die Luft im Gewächshaus desinfizieren. In anderen Ländern wie USA, Kanada oder Japan darf diese ungiftige und umweltschonende Technologie schon längst in vielen weiteren Bereichen eingesetzt werden, z. B. bei Fresh-Cut Salat oder zum Behandeln von Obst und Gemüse nach der Ernte.
Zu der interessantesten Anwendung im Grow Bereich gibt es inzwischen seit zwei Jahrzehnten zahlreiche internationale Studien: das regelmäßige direkte Besprühen der Pflanzen vom ersten Tag im Propagator bis zur Ernte (und ggfs. auch noch beim Trocknen von Kräutern, um hier Schimmel vorzubeugen).
Die Stärkung der Pflanzen beim Besprühen entsteht durch zwei sehr effektive Mechanismen:
a) die äußerliche antimikrobielle Schutzwirkung
b) die Pflanze wird dazu angeregt Verteidigungsproteine zu bilden, welche signifikant ihre Widerstandskraft von innen heraus stärken. Dieser Effekt wird in der Wissenschaft „Priming“ genannt.
Dabei wird, abhängig von der Luftfeuchtigkeit, lediglich 2–3x pro Woche eine 1:25 Purolyt/Wasser Verdünnung eingesetzt, um diese positiven Effekte zu erzielen.
Das ist der Gamechanger:
Mit einer solch gestärkten Pflanze kann wiederum während der kompletten Blüteperiode mit hoher Luftfeuchtigkeit, bei einem VPD-Wert von nur 0,7-0,9 kPa, angebaut werden. Wie oben bereits erwähnt, findet in diesem Bereich der größte Masseaufbau in der Pflanze statt. Der Ertrag wird also durch das optimierte Klima deutlich erhöht. Durch den regelmäßigen Einsatz von Purolyt, muss trotzdem dabei nicht die Gefahr eingegangen werden, den gefürchteten Bud Rot (Blütenfäule; Botrytis) zu bekommen. Der bisherige Kompromiss, den VPD-Wert während der Blüte auf 1,6 kPa zu erhöhen und damit die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren, ist also mit Purolyt nicht mehr nötig.
Gleichzeitig wird der Einsatz giftiger Pestizide reduziert.
Ein Kalifornischer Produzent konnte beispielsweise seinen Jahresdurchschnitts Ertrag um 26 % steigern, gleichzeitig konnte der Einsatz von Pestiziden um über 80 % minimiert werden.
Hanf Magazin: Der vorbeugende Einsatz von Purolyt dient also der Steigerung der Möglichkeiten des Immunsystems der Pflanze. Sie wird dadurch resistenter gegen verschiedene Krankheiten und Schädlinge. Bei welchen Krankheiten und Schädlingen funktioniert das am besten? Über welche Erfahrungen bekommt Ihr am meisten positive Rückmeldungen?
Guido Friedrich: Krankheiten wie Mehltau, Grauschimmel und Wurzelfäule kann man durch den präventiven Einsatz von Purolyt fernhalten. Ist ein Befall schon da, kann Purolyt nur das weitere Ausbreiten der Krankheit verhindern. Wissenschaftliche Studien haben zudem herausgefunden, dass die Pflanzen deutlich toleranter gegen jede Art von Stress werden, also auch Hitze, Trockenheit usw.
Da Purolyt nicht giftig für Insekten ist, kann man sich bei Schädlingen einen indirekten Effekt wunderbar zunutze machen:
Nehmen wir einmal die äußerst ungeliebte gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae). Spinnmilben vermehren sich bei erhöhten Temperaturen und niedriger Luftfeuchtigkeit. Leider sind dies auch die gleichen Klimaverhältnisse, die unsere Pflanze in der Blüte benötigt. Deshalb werden Spinnmilben immer erst in der Blüte zum Problem. Wir verändern von Wachstum zu Blüte das Klima vom Wuchs bei 80 % relativer Luftfeuchte gehen wir runter auf 60 % bis 40 % in der Blüte.
Warum tun wir das? Haben wir uns einmal VPD-Tabellen genauer angeschaut, dann erkennen wir schnell, dass optimale VPD-Werte durchaus auch mit wesentlich höheren Temperatur- und Luftfeuchtigkeitswerten zu erreichen sind.
Man findet zum Beispiel einen Optimalwert bei 32 °C und 72 % rel. Luftfeuchte. Bei diesen Werten können sich Spinnmilben nicht fortpflanzen, ihre Prädatoren (Raubmilben) hingegen fangen hier erst so richtig an, sich zu vermehren. Jetzt denkt sich der erfahrene Züchter sofort: „Aber da faulen mir doch die Blüten zusammen.“ Und genau das kann man mit dem richtigen Einsatz von Purolyt ganz einfach verhindern!
Durch den regelmäßigen Einsatz von Purolyt kann die ganze Blütephase durchgehend ein VPD von 0,7-0,9 kPa mit relativer Luftfeuchtigkeit > 60 % eingestellt werden. Wir können also durch den vorbeugenden und regelmäßigen Einsatz von Purolyt Klimaverhältnisse schaffen, bei denen es Schädlingen schlecht und den Nützlingen optimal gut geht. Dies garantiert Schutz vor vielen Schädlingen wie Spinnmilbe und bringt zusätzlich stark erhöhte Erträge.
Der Priming-Effekt plus das optimale Klima gem. VPD-Tabelle schaffen also die perfekten Bedingungen für die Pflanzen und Nützlinge und lassen die Angreifer alt aussehen.
Hanf Magazin: Aber wie sieht es mit Geschmack aus? Blüten zu besprühen ist doch sehr ungewöhnlich. Stößt dies nicht auf Widerstand vieler Züchter?
Guido Friedrich: Am Anfang sind die Menschen immer sehr verhalten gegenüber Neuem. Als die Dampflokomotive die 30 km/h Grenzwerte überschritt warnten viele Wissenschaftler davor, dass der menschliche Körper sich auflösen könnte. Ich fliege heute mit meinem E-Mountainbike mit 50 km/h durch den Wald und mein Körper will mehr. Wer es einmal ausprobiert hat kann nie wieder zurück. Die Realität hat sich verändert.
So viel vorab: Der Geschmack wird durch Purolyt nicht negativ beeinflusst. Purolyt hinterlässt ja keine reaktiven Rückstände.
Ganz im Gegenteil: wenn wir die VPD-Bereiche zu den oben genannten Werten hin verändern, wird das Geschmackserlebnis ein völlig anderes. Denn, je feuchter mein Klima ist (niedriger VPD-Wert), desto weniger Terpene gehen durch das Ausgasen verloren und bleiben dem Pflanzenmaterial erhalten. Der Umkehrschluss lautet: je trockener mein Klima (hoher VPD-Wert), desto größer der Terpenverlust. Je mehr es in meinem Zelt riecht, desto weniger Terpene habe ich später im Glas. Diese wertvollen Substanzen sind dann im Aktivkohlefilter verloren gegangen."
Hier nochmal der link zum vollständigen Interview…
Ich wünsche dir/euch noch einen wunderschönen Tag, und start in die neue Woche…

Liebe Grüße, und munter bleiben…
