Versuchsgrow mit begrenzten Mitteln

Finde das Klassifizierungssystem nur bedingt für Cannabis geeignet. Ist ein guter Anfang, aber dennoch nicht ausreichend.

Warum?

Vorab die Definition laut Wikipedia (Fettschrift von mir):

Das Trophiesystem ist ein Klassifizierungs- und Bewertungssystem, welches den Zustand von stehenden Gewässern hinsichtlich der Nährstoffe charakterisiert. Die Klassifizierung des Trophiesystems basiert auf dem Gehalt an Nährstoff-Elementen (P, N, C, S), wobei sich (mit Ausnahme von absichtlich gedüngten Gewässern wie Karpfenteichen) der Phosphorgehalt als der entscheidende und begrenzende Faktor (Minimumfaktor) herausgestellt hat.

1. „Stehendes Gewässer“

Das System ist für Teiche, Seen etc gedacht. Nicht für Bewässerungssysteme.

2. Dieses System vernachlässigt den Salzgehalt und Mineralienzusammensetzung des Wassers

Stichwort EC-Wert - spielt eine große Rolle bei der Nährstoffe. Und das System sagt nicht aus, wieviel Calcium, Magnesium, Kupfer, und andere Mineralien/Salze enthalten sind.

3. P, N, S sind alle samt Makronährstoffe und nicht mal in Mikromengen im Leitungswasser vorhanden.

Der P, N, S Gehalt im Leitungswasser ist sehr gering. Ansonsten wäre es gar nicht erst für den menschlichen Konsum geeignet. Wer hat schon bock auf eine Phosphat-Vergiftung :wink:

Hier mal konkretes Beispiel: Trinkwasseranalyse Stadtwerke Düsseldorf:

Symbol Einheit Trinkwasser
Phosphat (gesamt) PO43- mg/l 0,69
Calcium Ca2+ mg/l 93

Somit haben wir 134,78x mehr Calcium als Phosphat im Düsseldorfer Leitungswasser. Und damit trägt es signifikant zum Salzgehalt des Growmediums bei. → Mittels EC-Wert messbar!

Ein System, das sowas vernachlässigt, reicht nicht aus zur Beurteilung einer Wasserquelle hinsichtlich der Eignung als Gießwasser für Cannabis.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Bessere Alternative zum Testen von Leitungswasser: EC-Wert + pH-Wert messen + Werte von Stadtwerken holen + Wasserrohre des Gebäude beachten (meist aus Kupfer).

Ich konnte ja nicht wissen, das Du auch bei Wikipedia nachkuckst. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Aber, im Ernst, @jrgong: Die ursprüngliche Frage war ja, ob nicht nur das Fluten der Erde, sondern auch das Gießen mit „klarem“ Wasser als Spülen bezeichnet wird?
Mit „klarem“ Wasser war das individuell verwendete (und verfügbare) Gießwasser gemeint.
Ob das nun Leitungswasser, Regenwasser oder Osmosewasser ist, macht dabei einen Unterschied in Bezug auf die Menge der aus der Erde ausgewaschenen Salze aus. Je geringer der Nährstoffgehalt im Spülwasser, desto höher das Gefälle zu dem Nährstoffgehalt in Erde oder Substrat, umso höher die Diffusion.
Aber ich persönlich würde mir jetzt nicht 40 L destilliertes Wasser besorgen.

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Und mit BioBizz sollte die Erde nicht übermäßig versalzen sein. Ich war der Meinung das intensives Drainen nur bei mineralischer Düngung von Bedeutung ist und bei organischer Düngung ein paar düngerlose Gießvorgänge genügen sollten.

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Es sei denn sie war stärker überdüngt, dann könnte zumindest so viel zu viel in den Blüten bleiben das es etwas doof schmeckt…
Hast Du meine Nachricht mit diesem Link bekommen? Ist allerdings in englisch, aber sehr interessant.

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Klasse Link, Vigo! Verstehe auch nicht wieso BioBizz nicht zu den Düngeschemata schreibt, dass es sich um maximaldosierungen handelt… mal abgesehen von profitsteigerung durch höheren Verbrauch.

Danke @yng_lx , aber die Ehre gebührt natürlich MrBrown, der das gestern gepostet hat.
Aber es passt wirklich sehr gut zu unserem Thema hier.

Der Konsument will halt auch eindeutige Vorgaben und kein „wenn-dann“, „in dem Fall das…“, da entscheiden die Hersteller sich dann aus Eigennutz für das Maximum.

Hab ich bekommen, konnte mobil nur nicht antworten da ich beim schreiben Probleme mit dem Sendenbutton habe teilweise. Dann nimmt er den klick 1cm höher als gedrückt und springt ins Textfeld.
Danke dafür, hab alles gelesen.

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Du glaubst nicht wie verkalkt das Leitungswasser in manchen Gegenden sind, so dass destilliertes Wasser tatsächlich ökonomisch Sinn macht :smiley:

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Was meinst dazu? Ich finde die Wasserhärte schon hoch, deshalb filtere ich auch Kalk raus.

Du hast ein sehr gutes ca:mg Verhältnis. Warum nicht eine kleine osmoseanlage ? Ich hab ein gutes kleines für knapp 60€ gekauft. Die Pflanzen lieben das…musst dir auch keine Sorgen wegen pH machen weil es sich sehr gut anpasst.

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Was würde die Anlage denn explizit verändern? Wenn ich das so lese bleibt fast reines Wasser als Endprodukt ohne Mineralien und Schwermetalle. Das wäre dann als Trinkwasser ungeeignet weil es ja quasi destilliert ist.

Dass es als Trinkwasser ungeeignet ist, stimmt nicht aber dazu kann ich später auch Infos schicken falls Interesse besteht. Es ist sogar besser als jedes andere „Trinkwasser“ und ich dachte es geht hier um das Wasser womit gespült wird. Es wurde 40l destilliertes Wasser empfohlen und ich hab einfach nur eine Alternative angeboten.

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Eine Osmoseanlage, je nach Art und Anzahl der Filterstufen, macht entweder Sinn wenn Du Dir Sorgen um Gifte im Leitungswasser machst, z.B. Medikamentenrückstände, Blei, usw.
Oder/und Du hast einen zu hohen EC-Wert. Dann filterst Du Mineralien und Salze raus und führst das mit dem Dünger wieder zu. Grandler macht das so.
Wobei ich auch verstanden habe, @MrBrown1, das man osmotischem Wasser Mineralien zufügen muß, wenn man es trinken will. Der menschliche Organismus braucht nunmal Mineralien.
Der Britta Filter, den Du nutzt @MarcXL, filtert laut Tests übrigens nur am Anfang, im frischen Zustand, ausreichend Kalk aus dem Wasser (mit zunehmender Filterleistung nimmt das deutlich ab). Das senkt dann den pH und macht es leichter ihn zu regulieren, da das Hydrogencarbonat, das hauptsächlich Säure puffert Teil der Gesamthärte ist.
Wobei BioBizz geschrieben hat, das der Dünger den pH auf ~7 reguliert (stimmt) und die Erde den Rest erledigt.

Alles zum Thema Osmosewasser und ob es un/gesund ist? Statt alles aufschreiben hier ein Video und er erklärt alles wunderbar!

Aber wer keine lust hat 20min zugucken eine kleine Zusammenfassung:
„Fragen wir uns doch mal welches Wasser die Menschheit in den letzten 100.000 Jahren am meisten getrunken hat. Das sollte das Wasser sein, für das unser Körper im laufe der Evolution optimiert wurde. Das war kein Wasser aus tiefen Brunnen sondern meistens Oberflächenwasser aus Flüssen und Seen oder Regenwasser oder Schmelzwasser von Eis oder Schnee.
All diese Wässer sind im großen und ganzen mineralarm. Regenwasser und Schmelzwasser haben gar keine Mineralien. Der Regen ist destilliertes Wasser. In den Flüssen und Seen sind abhängig von den geologischen Verhältnissen meistens geringe Mineralienmengen im Wasser. So eine Betrachtung zeigt mir überzeugender, das unser Körper für ein mineralarmes Wasser gemacht ist.“

Bei Osmosewasser hab ich auch den pH nicht reguliert weil es sich nicht regulieren lässt, es passt sich gut an, sprich wenn deine Erde einen pH Wert von 6 hat und dein RO wasser hat 8 dann passt es sich nachdem gießen an. Ich hab teilweise mit 5.5 gegoßen nach Dünger zugabe und hatte keine problem bis zum ende.

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Okay @MrBrown1, hab ich mir angesehen.
Grundsätzlich: das ist sein Business.
Menschen tranken früher auch Quell- und Brunnenwasser, Obst- und Gemüse war möglicherweise reicher an Mineralstoffen und die wichtigste Frage, „wenn es nicht ungesund ist, ist es dann gesund und ist es notwendig?“
Insofern: Ich weiß es nicht.

Zurück zum Thema (@MarcXL ist bestimmt schon ganz wuschig).
Die Frage war: Meine Pflanze ist krank, was hattse?
Ich würde sagen: Wasser gut, Pflege und Dünger gut, vielleicht Mangel, eher aber etwas zu viel (wie BioBizz schrieb: das Düngeschema ist nicht die Bibel), im Zweifel etwas mehr oder länger spülen, Ende abwarten, Rauchen und gut gemacht! :raised_hands::v:

Ich bin die Ruhe selbst😋.
Danke für die vielen Infos.
Ich habe mein Leitungswasser aufgrund der Härte gefiltert, der PH war nebensächlich, und jetzt wo ich weiß das die BB Produkte den PH selbst regulieren bin ich zufrieden.
Meine Eltern haben eine Osmoseanlage und müssen dem Wasser irgendeine Lösung hinzufügen um es als Trinkwasser wieder brauchbar zu machen. Der Vorteil ist natürlich weiches Wasser. Ich habe das allerdings nie für nötig gehalten da ich das Wasser auch trinke und mir der Geschmack nicht gefällt.

Ich fahre den Grow jetzt gemütlich zu Ende und dünge nicht mehr. Beim nächsten Grow dünge ich ab Blüte mal mit 50% und schaue was passiert.
Und ich habe scheinbar doch kein Knallgras wie oben mal angesprochen, ich war es nur nicht gewohnt. Jetzt nach ein paar Konsumeinheiten haut mich das auch nicht mehr um sondern gibt mir den erwarteten Effekt der Entspannung und Schmerzlinderung. Ich spüre es zwar im Kopf aber bin Herr der Lage.

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Sitting silently, doing nothing, spring comes, and the grass grows by itself.
Still sitzen, nichts tun, der Frühling kommt, und das Gras wächst von allein.
(Zitat aus dem Zen Buddhismus)
:pray:

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Ja geil, freut mich zu hören :slight_smile:

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Und es ist mehr als erwartet, 1,5 Pflanzen haben trocken schon 90g ergeben, der Rest hängt noch an der Palme.

Wow krass, da freu ich mich aber auf die Ernte in 6 Wochen. Hast du noch Hasch oder irgend was anderes aus den Pflanzenteilen gemacht? Hab letztens mal Pflanzenteile von 3 CBD Pflanzen in 500g Butter gelöst, das Zeug ging ab wie ne Rakete :sweat_smile:

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