Water Curing: Cannabis mit Wasser trocknen! Für die ungeduldigen unter uns

Hat jemand schon Erfahrung mit dieser Methode der Trocknung gemacht? Soll in den USA verbreiterter sein als bei uns, klingt zwar erst etwas daneben aber es soll wohl schneller gehen als die übliche Methode.

So gehts:

Normalerweise dauert der Trockenprozess mehrere Wochen. Wir zeigen euch heute eine Methode, mit der ihr eure Blüten sehr viel schneller trocknen könnt – quasi eine Fermentierung im Schnelldurchgang.
Die meisten trocknen ihr Cannabis erst an der Luft, dann kommt es zum Nachreifen in verschlossene Behälter. Diese Methode ist sehr effektiv und das Ergebnis sehr hochwertig. Es dauert aber meistens einige Wochen bis hin zu Monaten. Eine etwas unbekanntere, in den USA jedoch verbreitete Methode, ist das „Water Curing“.
Was beim ersten Lesen auch als neuartige Foltermethode durchgehen könnte, ist in Wahrheit eine sehr praktische Methode für nicht-kommerzielle Gärtner, um ihr Gras nach der Ernte möglichst schnell rauchbar zu machen. Water Curing geht schnell, es entzieht das Chlorophyll sehr effektiv und manche Grower ersetzen dadurch sogar das ausspülen der Nährstoffe. Für andere ist es einfache eine gute Methode, um von einer Ernte schon mal einige Gramm früher testen zu können. 10 Tage nach der Ernte bereit zum Rauchen – und das ohne Kratzen im Hals!
Beim Water Curing werden die Blüten zunächst geerntet und dann direkt komplett beschnitten. Umso mehr Blätter entfernt werden können, umso besser trocknen die Blüten später. Dieser Vorgang wird auch als Wet-Trim bezeichnet. Der Wet-Trim ist für den weiteren Vorgang wichtig, da sonst Schimmel entstehen könnte. Wenn die Blüten gut beschnitten sind, kommen sie in ein verschließbaren Behälter mit frischem Leitungswasser, am besten ein Einmachglas oder ähnliches. Euer Behälter sollte nicht komplett mit Blüten vollgestopft werden, sondern locker bepackt sein. Dieser Behälter wird jetzt verschlossen und an einen dunklen Ort gestellt. Am nächsten Tag wechselt ihr möglichst schonend das Wasser und stellt den Behälter wieder zurück an seinen dunklen Ort. Ihr solltet die Blüten NICHT umrühren, schütteln, auspressen oder in irgendeiner Art überflüssig bewegen. Einfach das alte Wasser raus und frisches Leitungswasser nachfüllen. Das müsst ihr JEDEN Tag machen, ansonsten fängt es sehr schnell an zu stinken und euer Gras ist ungenießbar.
Diesen Vorgang wiederholt ihr für 5 bis 8 Tage. Die ersten Tage ist das Wasser meistens stark gelblich/grünlich, mit jedem mal Wasser wechseln wird das jedoch weniger. Auch wenn das Wasser nicht mehr schmutzig aussieht: JEDEN Tag wechseln! Nach 5 bis 8 Tagen (große Blüten brauchen etwas länger) könnt ihr eure Blüten aus dem Wasser entnehmen und erst mal aufhängen, um einen Großteil des Wassers abtropfen zu lassen. Die Blüten werden dann ganz normal aufgehängt/auf ein Netz gelegt und möglichst schnell getrocknet. Genau dafür habt ihr davor die Blätter bereits abgeschnitten: Durch die fehlenden Blätter trocknen die Blüten schneller aus. Eigentlich ist das beim Trocknen ja nicht so erwünscht, nach dem Water-Curing ist das jedoch kein Problem. Manche sehr ungeduldige trocknen ihre Blüten nach dem Water-Curing sogar schonend im Backofen, um noch schneller testen zu können.
Kleiner Tipp: Mit einer Salatschleuder oder einem Dörrgerät kann man ziemlich viel Wasser in sehr kurzer Zeit entziehen, ohne hohe Temperatur, die den Blüten schaden kann.
Vorteile des Water-Curings
Das Water-Curing hat einen riesigen Vorteil: Es geht schnell und einfach. Das Wasser entzieht dem Cannabis KEIN THC, da dieses nicht wasserlöslich ist. Chlorophyll und Düngersalze hingegen sind wasserlöslich und werden somit auch entzogen. Das sorgt für die Verfärbung des Wassers in den ersten Tagen.
Geschmacklich ok, jedoch nichts für Cannaseure
Doch das Water-Curing hat auch entscheidende Nachteile: Der Geschmack, das Aroma und das Gewicht leiden etwas! Die im Cannabis vorkommenden Terpenoide (nicht verwechseln mit Terpenen!) sind teilweise wasserlöslich. Diese enthalten aber kein THC, also braucht ihr keine Angst zu haben das hier Wirkstoff verloren geht. Jedoch sorgen diese für einen guten Geruch und einen schönes Aroma beim Rauchen. Das Water-Curing eignet sich also nicht besonders gut, um den Geschmack von Sorten früher testen zu können.

Fazit
Um einen ersten Potenz-Check zu machen, eignet sich diese Methode sehr gut: Da beim Water-Curing mehr Gewicht verloren geht, steigt die Potenz der Blüten leicht an. Eine Blüte, die nach dem normalen Trocknen 1,0 g wiegen würde, wiegt nach dem Water-Curing ca. 0,7 g. Der THC-Gehalt in mg bleibt jedoch der selbe. Ihr könnt mit dieser Methode also sehr schnell antesten, ob euer Gras die gewünschte Quantität an THC besitzt. Um euer Gras wirklich zu einem qualitativ hochwertigen, aromatischen Produkt zu machen, müsst ihr nach wie vor einige Wochen mit trocknen verbringen. Falls ihr die Zeit dahin aber überbrücken wollt, sollte diese Methode definitiv etwas für euch sein…

Hier der Link zum Artikel:

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Danke für den Beitrag.
Da werden bestimmt so manch ungeduldige Finger drauf zurück kommen.:smiley:

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Dafür nicht :wink: bin ja noch Anfänger und versuche recht viel zu lesen was das Thema Growen betrifft. Man muss ja nicht bei jeder Frage immer neue Themen erstellen und dabei hab ich diesen interessanten Artikel gefunden…
Finde es passt aber ganz gut hier rein und wird bestimmt den ein oder andern freuen.

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Klingt interessant und vielleicht werde ich es mal
testen.
Das Wasser würde ich beim täglichen Wechsel
nicht wegschütten, sondern als Gießwasser für
den nächsten Grow verwenden (falls einer läuft).

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Interessant. Auf die Idee hätte man eigtl auch selber schon kommen können.

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@Shaggy
Naja, dass Wasser zur Zersetzung des Chlorophylls
führt, liegt ja nicht auf der Hand, oder übersehe ich
da etwas? :wink:

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Das nicht, aber das Chlorophyll wasserlöslich ist und zusammen mit einigen anderen unerwünschten Substanzen durch Osmose ausgewaschen werden kann schon. Macht auch mehr Sinn als dieses (schwachsinnige) Spülen des Substrats vor der Ernte… :grin:
Einziger Nachteil den ich bisher bei dieser Methode sehe, ist das einige Terpene leider auch wasserlöslich sind. Aber die könnt man im Bedarfsfall ja im Nachhinein wieder zufügen. Cali Terpenes hat da ein paar Produkte im Angebot :rofl:

@Shaggy
Ich gebe zu, dass mir das nicht bekannt war.
Das zumindest einige Terpene mit ausgewaschen werden,
ist, so meine Meinung, weniger gut. Die unterschiedlichen
Wirkungen von Gras lassen sich nicht allein auf den THC-
Gehalt oder das Verhältnis von THC zu CBD erklären und
durch so eine „Wässerung“ gehen, davon bin ich ziemlich
überzeugt, einige Feinheiten des „Rausches“ verloren.

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Ob und wie sich die fehlenden Terpene auf den Rausch auswirken, darüber lässt sich wohl nur spekulieren. Aber wenn ich mich jetzt nicht komplett vertue, sind Terpene hauptsächlich für Geschmack und Geruch verantwortlich. Und die verwandten Terpenoide sind die Substanzen die mit den Cannabinoiden interagieren und das Gesamtbild der Wirkung ausmachen. Kann aber gut sein, dass ich da grad was durcheinander bringe.

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Wäh grausig, was den Menschen alles so einfällt!:joy:

3 Tage ohne Aufwand getrocknet bereit zum Rauchen - und das ohne Kratzen im Hals!

(wird trotzdem noch gecurt, weil wir vielfältige Aromen und Düfte mögen :wink: )

Methode: Zweige auf Kleiderbügel, IKEA Papiertüte drüber, aufhängen,

1-2x täglich reinschauen, sniffen und fühlelen.

Aber viel Spass beim watercuren, denen, denen das taugt! Sagts Bescheid, ich bring dann mein eigenes Gras mit, wenn ich euch besuche :smile::v:

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Heißt es, dass das Wasser nur den Boden bzw. ca. 2 -3 cm des Glases bedeckt oder steht das ganze Glas unter Wasser und die Buds schwimmen darin ?
Das ergibt sich mir aus deiner Anleitung nicht so ganz ^^

Das Glas sollte voll sein! Sonst würden die ja nicht schreiben:

die oberen Blüten würden ja nicht mit Wasser in Berührung, deshalb ordentlich Wasser rein :wink:
habe es aber selbst noch nicht probiert! Werde es aber mal testen mit 1 bis 2 Blüten…

Die Variante von calliandra klingt aber auch sehr gut!

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Der groesste Vorteil beim Wassercuren ist, das man das Gras beim „verbrennen“ nicht mehr, oder so gut wie nicht mehr richen kann. Manchmal wird es der Turn/High staerker.

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Kopie: Außerdem - Du hast einen Fall von Gammel? Wirf die betroffenen Knospen nicht weg! Tauch sie in Wasser, um sie auf die gleiche Weise wie oben beschrieben zu behandeln. Das Ergebnis: ein Grass das gut breit macht und keinen fiesen Nachgeschmack hat.

Hallo Gemeinde!
Ich hole das Thema mal wieder hoch und berichte eigene Erfahrungen.
Interessant vielleicht für Nichtraucher und medizinische Nutzer.
Geschmackserfahrungen meiner Frau (Nichtraucherin) Storz und Bickel Nutzerin.
Schmeckt, wirkt, kratzt nicht so, ist also milder.

Verarbeitung:

Meine Methode:
Anbauort Gran Canaria Outdoor/ Autopflanzen / Hauptsächlich viel CDB

Ernte nach ca.10-12 Wochen

Anfangs hatte ich immer das Geruchsproblem beim Trocknen. Ein guter Ort fand sich auch nicht so richtig. Die Angst vor Schimmel war allgegenwärtig.

Ich habe dann vom Watercuring gelesen, es ausprobiert und bin dabei geblieben, weil es für mich Sinn brachte.

Verfahrensweise:
Bis zur Ernte bleibt natürlich alles wie es ist. Dann habe ich 5 Liter Wasserflaschen zu 2 Drittel mit der Ernte gefüllt und dann mit Trinkwasser aufgegossen.
Das Wasser 7x gewechselt. Nach 1 Woche also Ernte 2 Tage auf ein Trockennetz gelegt… Fertig.

Die Blüten trocknen dann innerhalb von 2-3 Tagen und können in einem Glas gelagert werden.
Während des gesamten Vorgangs so gut wie keine Geruchsbelästigung.

Ich denke das ist für den Einen oder Anderen interessant.

Na dann…
Grüße von der Insel

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Ich wuerde Glasbehaelter nehmen, weil bei Plastikflaschen gerne Plastik-Partikelchen sich im Endergebnis verirren koennten. Ansonsten weitermachen, bin gespannt auf das Ergebnis :slight_smile:

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Da auf eine Pflanze die Vögel so abgeschissen haben, dass es kein Genuss mehr wäre, wenn ich das trocknen würde. Ich dachte dann an ein Marmeladenglas.

Aber erstmal muss es reif sein. Eine Woche wahrscheinlich noch.

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Hallo BriansMom,
das sind die Trinkwasserbehälter hier auf der Insel, die werden nur einmal benutzt und das Wasser täglich gewechselt. Für mich ist das unproblematisch.
Das Ergebnis ist für meine Frau vom Geschmack und Wirkung her sehr gut. Nach den ersten Tests bin ich bei der Methode geblieben. Trocknung ist sehr schnell. Die Verarbeitung ist für mich einfach bequemer. Ich mache das inzwischen nur noch so und kann ja hier das ganze Jahr anbauen.

@hare
Marmeladenglas wir zu klein sein. Behälter zu 2/3 locker mit Gras und dann Wasser.

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Also bei meinen Autos wird das genügen - leider :neutral_face:

Ah okay, sorry hab erst zu spaet gesehen, dass Du auf ner spanischen Insel lebst,ist ja auf der iberischen Halbinsel relativ normal mit den Plastikflaschen :slight_smile: Denke mal, in 7 Tagen löst sich vermutlich net allzuviel raus, oder?