Guten Tag liebe Mitgrower,
ich möchte euch heute die Kyle Kushman Technique (KKT) näher bringen. Viele kennen diese Technik oder auch Kyle selbst nicht.
Zur Person:
Kyle (mit echten Namen Adam Orenstein) ist ein Schriftsteller der High Times, Pädagoge, Aktivist und preisgekrönter Cannabis-Züchter. Er hat sich auf den veganen Anbau von Cannabis spezialisiert.
Durch ihn wurde auch die Sorte „Strawberry Cough“ von Dutch Passion berühmt. Vielleicht sagt diese einem ja was. Eine eigene Sorte nach seinem Namen existiert auch, sie nennt sich „KK OG“ und ist ein 50/50 Indica/Sativa Strain mit 23-25% THC.
Mehr Infos zu dem „Strawberry Cough“ Strain:
Kyle leitet auch einen Podcast, welcher sehr berühmte Personen der Cannabiskultur, zu Besuch hatte. Beispielsweise: Dr. Lester Grinspoon oder auch Ed Rosenthal
Die Technik:
Im Laufe seiner Karriere, hat KK seine eigene Technik speziell für Cannabis entwickelt und stetig verbessert. Vor ca einem Jahr hat er ein Video darüber raus gebracht, welches Ihr unten findet. Es ist sehr informativ und man merkt und sieht, wie Kyle seine Passion auslebt. Wie er denkt und wie er vor geht.
Ich denke, es gibt einige die seine Technik nicht gut finden und ihm widersprechen würden, in dem was er macht. Alles ist Geschmacksache und diese Technik ist nicht für Jedermann/frau gemacht.
Das Prinzip dahinter ist, große Colas ohne Popcornbuds zu erhalten und ohne eine ewig lange Vegi (wie z. B. beim Mainlining) zu erhalten. Ebenfalls erleichtert es die Ernte und man spart sich sehr viel Zeit, wenn man ein paar Pflanzen zu ernten hat.
Die Technik besteht aus 3 Teilen:
Defoliation, Twisting und Supercropping (bzw. LST)
Der große Unterschied zu anderen Methoden, ist das Twisting, welches ich so bei anderen Methoden noch nicht gesehen habe.
Vorteile:
1.)Um Stecklinge einer Pflanze zu entnehmen, ziehen viele Grower eine Mutterpflanze hoch und lassen diese dauerhaft in der Vegi. Dies kostet Platz und Geld. Bei der KKT wird eine Pflanze hochgezogen und wird dann bearbeitet, bevor sie in die Blüte geht. Die abgeschnittenen Blätter, durch die Defoliation, kann man perfekt als Steckis nutzen. Da durch verbraucht man, theoretisch gesehen, nur einen Samen und kann die „potenzielle“ Mutterpflanze auch zur Blüte bringen.
2.)Ein weiterer Vorteil: Durch das Supercropping bleiben alle Colas auf einer Höhe und kriegen damit die gleiche Lichtmenge ab.
3.)Zusätzlich bleiben die Pflanzen durch das Supercropping klein.
4.)Das Wurzelwachstum wird durch den Stress angeregt.
Nachteile:
Der Nachteil an der Technik ist (Zeitgleich ein Vorteil), dass man pro Pflanze eine ungefähre Zeitinvestition von ca 30-60 min hat und man einmalig der Pflanze Stress zufügt, aber danach nichts mehr machen muss, außer nach der Regeneration (4-6 Tage) auf 12/12 umstellen.
Info als Notfallplan: Wenn man merkt, dass seine Pflanze zu hoch wird, obwohl sie schon 1 oder 2 Wochen in der Blüte sind, funktioniert die ganze Technik ebenfalls. Mein persönliches Empfinden und Abschätzung, dass in diesem Fall nicht Supercropping angewendet werden soll, sondern LST. Ausgenommen von KKT sind Autoflower, da diese die Technik nicht verkraften würden
Ablauf:
Als erstes wartet man, bis die Pflanze eine Mindestgröße erreicht hat. Ungefähr ab 30cm aufwärts, kann man mit der Technik beginnen.
Wenn sie die gewünschte Höhe erreicht hat, fängt man damit an, alle Äste/Triebe und Blätter die nicht die Hälfte der Höhe erreichen, zu entfernen. Immer von unten nach oben arbeiten. Sprich bei einer Pflanze die eine Höhe von 50cm hat, schneidet man alle kleineren Triebe ab die nicht die 25cm Marke geknackt haben. Alle Nodien unterhalb der Hälfte werden ebenfalls entfernt, da diese neue Triebe werden können. Dies hat den Effekt, dass die Energie, die in die unteren Blätter etc fließt, jetzt in die Spitzen geleitet wird und somit mehr Nährstoffe etc für die Colas bereit stellt. Zusätzlich entsteht im unteren Bereich eine bessere Luftzirkulation. Wichtig dabei ist, dass nicht zu viel weggeschnitten wird, da dies sonst den Ertrag dementsprechend minimieren würde.
Wenn man dafür kein Gefühl hat oder man sich vergewissern möchte, dass man nicht zu viel entfernt, hilft es auf zu stehen und von oben auf die Pflanze herab zu sehen. Der Boden sollte grad noch zu sehen sein. Ebenfalls geht auch von unten nach oben zu schauen, ob die Lichtquelle noch zu erkennen ist. Bitte darauf achten, eine LED- Brille zu verwenden, um die Augen vor den gefährlichen UV-Strahlen zu schützen, welche schwer krebserregend sein können. Auch gut zu wissen ist, dass wenn man dünnere Pflanzen hat, nicht wie im Video, sollte man ein wenig mehr der Blätter dran lassen
Wenn die Defoliation der 50% abgeschlossen ist, werden alle Nodien oberhalb der 50% entfernt und nur die letzten 3 Nodien übrig gelassen.
Entfernt werden die Äste, die mit möglichen Blüteansätzen bestückt sind, so wie auf dem Bild. Das bedeutet, immer ein Stück Ast dran lassen (ca 2-3cm).
Die Pflanze wird in etwa so aussehen, dass sie nur noch die Hauptstämme besitzt, welche oberhalb der 50% Blätter besitzen und dort auch nur noch die letzten 3 Knoten für eine potenzielle Blütenbildung übrig bleiben.
Jetzt kommen wir zum interessanten Part des Trainings: Twisting (bzw. cracking/snapping)
Dazu wird jetzt Fingerspitzengefühl benötigt.
Angefangen wird wieder von unten nach oben. Die schwächere Hand wird zum stabilisieren unterhalb der unteren Nodie oder auf der Nodie platziert, während die Finger der anderen Hand auf die gewünschte Internodie des Astes geht. Jetzt wird die Internodie in die gegengesetzte Richtung gedreht, während die schwächere Hand den Knotenpunkt im Griff hält, damit sich nicht der ganze Ast mit dreht. Dabei entsteht ein leichtes Bruchgeräusch (genannt: Crack oder Snap), welches bedeutet, dass das Innenleben des Astes beschädigt wurde - aber nicht die Außenhaut. Der Sinn dahinter, ist der selbe wie ein Knochenbruch bei einem Menschen. Die Stelle an der der Knochen gebrochen ist, wird mit großer Wahrscheinlichkeit nie wieder brechen, da sich der Knochen verfestigt und härter als davor wird. Das wird benötigt, um dicke Colas zu halten, damit die Äste nicht mehr brechen oder sich weg biegen können. Praktiziert man die Technik an der ganzen Pflanze, wird sie stärker denn je. Falls eine Internodie keinen Snaplaut abgibt, einfsch zur nächsten übergehen. (Falls jemand es nicht ganz versteht, im Video wird es gut gezeigt)
Kommen wir zum „supercropping“:
Dies ist eine bekannte Art des High-Stress-Trainings. Kurz und knapp: Die Äste werden gebrochen und zur Seite gelegt.
Nun ein bisschen genauer: Es sollte sich vergewissert werden, auf welcher Höhe die Pflanze zum Schluss sein soll. Hat man dies entschieden, wird die an der Stelle gebrochen und der Ast wird ein bisschen massiert. Mal nach links drehen, mal nach rechts drehen und danach abgelegt.
(Sollte der Ast brechen, kann man diesen ganz leicht mit Tesa wieder verbinden. Das sollte aber sofort nach dem Bruch geschehen. Er wird wieder mit der Pflanze zusammen wachsen. Nach kurzer Regenerationszeit, kann man eine Internodie weiter oben wieder croppen)
Die gecroppten Äste, werden in verschiedene Richtungen gelegt, dass bedeutet, eine nach links, der andere nach rechts oder nach innen. Hauptsache sie stehen sich nicht im Weg. Wenn Supercropping für eine Person keine Option ist, können die Äste auch mittels LST runter gebunden werden.Dadurch erhalten alle Nodien ausreichend Licht, um sich vollkommen zu entwickeln.
Hier das Video um mehr zu erfahren:
(z. B. wie man aus dem zurückgebliebenen Verschnitt Tee zubereiten kann, der sehr gesund für den Körper ist)
Hier ebenfalls ein Link, wenn Ihr Steckis ziehen wollt:
(Verzeiht mir, wenn Rechtschreibfehler vorkommen und wenn ich was vergessen habe oder etwas verwechselt wurde. Leider habe ich keine deutsche Anleitung im Netz gefunden und musste alles übersetzen. Deshalb weist mich darauf hin, wenn/wo etwas fehlt oder vergessen wurde. Dies werde ich berücksichtigen und anpassen.)
Hoffe das Tutorial spricht euch an. Lasst gerne eine Meinung oder auch Kritik da. Und was haltet ihr von der Methode?
Grüße,
Saftiger Bud